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Todesdrama in Weiden (Oberpfalz): Todesursache Drogen-Schampus! Ein Toter und 7 Verletzte nach Restaurantbesuch

Sie saßen gemeinsam im Restaurant, feierten und stießen mit Champagner an - kurz danach landeten acht Restaurantgäste in Weiden in der Oberpfalz mit Vergiftungserscheinungen im Krankenhaus. Ein Mann (52) starb.

Nach einem Restaurantbesuch in Weiden (Oberpfalz) ist ein 52-Jähriger möglicherweise an einer Vergiftung gestorben. Sieben weitere Personen seien verletzt worden, einige sogar schwer, teilte die Polizei mit. (Foto) Suche
Nach einem Restaurantbesuch in Weiden (Oberpfalz) ist ein 52-Jähriger möglicherweise an einer Vergiftung gestorben. Sieben weitere Personen seien verletzt worden, einige sogar schwer, teilte die Polizei mit. Bild: picture alliance/dpa | Armin Weigel

Nach dem Tod eines Restaurantbesuchers in Weiden in der Oberpfalz steht fest: In einer Flasche Champagner hat sich die Droge Ecstasy befunden - und zwar "in erheblicher Konzentration", wie der Leitende Oberstaatsanwalt Gerd Schäfer am Montag (14.02.2022) sagte. Er verwies auf Ergebnisse einer ersten toxikologischen Untersuchung des Flascheninhaltes. Unklar sei noch, wie die Droge in die Flasche geraten ist. Einen gezielten Anschlag schließen die Ermittler aus. Laut Schäfer besteht der Verdacht der fahrlässigen Tötung.

Restaurantgäste nach Lokalbesuch mit Vergiftungserscheinungen in Klinik - Mann (52) tot

Nach bisherigen Erkenntnissen hatten sich am Samstagabend (12.02.2022) mehrere Gäste im Alter zwischen 33 und 52 Jahren eine Flasche Champagner geteilt. Bald darauf hätten alle Vergiftungserscheinungen gezeigt. Nach Polizeiangaben lagen beim Eintreffen der Retter mehrere Personen auf dem Boden. Fünf Männer und drei Frauen wurden in verschiedene Krankenhäuser gebracht. Ein 52-Jähriger aus dem nahen Landkreis Schwandorf starb noch in der Nacht zum Sonntag.

Zwei Opfer hatten die Klinik am Montag wieder verlassen. Bis Mittag sei bereits ein Teil der Verletzten als Zeugen vernommen worden. Weitere Befragungen stünden aus, so Schäfer.

Polizei in der Oberpfalz ermittelt wegen Verdachts auf fahrlässige Tötung

Der Fokus der Ermittler liegt auf der Herkunft der Champagnerflasche. "Der Vertriebsweg wird genau ausgeleuchtet", sagte Schäfer. Es werde geprüft, ob beziehungsweise wo oder von wem die Flasche manipuliert wurde. Es wäre durchaus möglich, eine Flasche zu öffnen, die Drogen einzufüllen und die Flasche wieder so zu verschließen, dass es nicht auffällt. Der Hersteller sei bislang noch nicht kontaktiert worden, so Schäfer.

Die Gäste in dem Restaurant sollen sofort den Geschmack des Champagners beanstandet haben. "Der war wohl auffällig, um nicht zu sagen: scheußlich", so Schäfer. Das in der Flasche enthaltene Ecstasy sei hochkonzentriert gewesen. Schon eine geringe Menge habe ausgereicht, um körperliche Reaktionen hervorzurufen.

Ecstasy im Champagner entdeckt - wie kam die Droge in die Flasche?

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur gehen die Ermittler derzeit nicht davon aus, dass einer der Gäste die Droge in die Flasche schüttete. Ein Teilnehmer aus der Runde filmte zudem das Öffnen der Flasche. Bei der Gruppe soll es sich um Stammgäste gehandelt haben - auch die Wirtin stieß mit an.

Einem Polizeisprecher zufolge bleibt das Restaurant vorerst geschlossen. Eine Sonderkommission namens "Markt" arbeite an der Aufklärung des Falles. Die Beamten bitten um Zeugenhinweise.

Die Leiche des Toten wurde obduziert, die Ermittler gingen von einer Drogenvergiftung als Ursache aus.

Trauer in Weiden (Oberpfalz) nach tödlicher Champagner-Party

Weiden in der Oberpfalz ist eine Stadt im Nordosten Bayerns mit gut 40.000 Einwohnern. Der Oberbürgermeister, Jens Meyer (SPD), sprach am Montag von einem "tieftraurigen Tag". Der Eindruck von den Polizeiarbeiten vor Ort habe ihn tief bewegt. "Ich bin betroffen und fassungslos." Er sprach den Angehörigen des Toten sein Beileid aus und wünschte den Verletzten eine schnelle und vollständige Genesung. "Lassen Sie mich bitte wissen, wenn ich etwas für Sie tun kann", schrieb er an die Opfer gerichtet.

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/news.de/dpa

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