Ist es eine simple Marineübung oder verbirgt sich hinter den russischen U-Booten vor der Küste Irlands eine Strategie von Wladimir Putin? Die Presse wird jedenfalls nicht müde, von neuerlicher Weltkriegsangst zu sprechen.
Bereits in den vergangenen Wochen wurde heftig in der (britischen) Presse über den Einsatz von russischen Marineschiffen und U-Booten fernab ihrer Heimathäfen debattiert. Bekannt wurde zuletzt ebenfalls, dass Russlands Marine mehrere Manöver im "Mittelmeer, im Atlantik und in der Nordsee" abhalten wird. Angesichts der immer noch vorhandenen Bedrohungslage an der Ost-Grenze der Ukraine, wo von internationaler Seite eine Militäraktion Russlands erwartet wird, schüren die Marineübungen bei manchem Beobachter zusätzliche Ängste.
Wladimir Putin schürt Angst vor Drittem Weltkrieg durch U-Boote
In den Schlagzeilen der Briten-Blätter ist dann gerne einmal von der Gefahr eines Dritten Weltkriegs zu lesen. Der "Daily Star" formuliert das aktuell zum Beispiel wieder. Begründet sei die gesteigerte Angst durch die räumliche Nähe der U-Boote zur irischen Küste im Südwesten. Obwohl die Gewässer, durch die die Putin-Marine fahren wird, international sind, handelt es sich um eine von Irland kontrollierte Luftraum- und Wirtschaftszone.
Iren-Außenminister Simon Coveney hat mit den russischen Behörden über die geplanten Artillerieübungen der Marine gesprochen. Er sagte laut "Daily Star": "Die russischen Marineübungen sollen Anfang Februar etwa 240 Kilometer vor der Südwestküste stattfinden. In Anbetracht des derzeitigen sicherheitspolitischen Umfelds in Europa hat das Außenministerium gegenüber den russischen Behörden eine Reihe von Bedenken bezüglich dieser Übungen geäußert. Wir werden diese Gespräche in den kommenden Tagen fortsetzen."
Wladimir Putin: Täuscht er mit Marine-Übung U-Boot-Angriff vor?
Sorgenvoll äußerte sich auch Robert Gilbey, Reservist der irischen Streitkräfte. Er erklärte laut britischem "Express", das von Russland ausgewiesene Gebiet vor der Küste sei "ideal für den Schutz eines U-Boots". Steckt hinter den Truppenübungen also vielleicht ein ganz anderer Zweck? Ein U-Boot-Angriff? Gibley gab zu bedenken, dass es nicht das erste Mal ist, dass eine russische Operation in der Nähe der britischen Inseln Panik auslöse. Bereits 2017 und im Sommer 2021 wurde ein russisches Spionageschiff, das angeblich Unterseekabel durchtrennen kann, vor der irischen Küste gesichtet.
Über diese Kabel werden riesige Mengen an Internetverkehr - E-Mails, Bilder, Dateien, Daten und Mitteilungen - zwischen Europa und den USA übertragen. Gilbey tweetete: "Vieles deutet auf eine Kampfvorbereitung hin...Lasst uns das Terrain erkunden. Die Porcupine Seabright. Ein tiefes, geschlossenes Gebiet, mit nur einem westlichen Zugang. Ideal für den Schutz eines U-Bootes?". Und weiter: "Es ist sicherlich hilfreich, wenn dieser westliche Zugangspunkt von einer bewaffneten Marine-Blockadeeinheit geschützt wird."
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