In Deutschland wird weiter über eine Impfpflicht debattiert. In einigen Ländern gelten bereits spezifische Impf-Regeln. Wo sie gilt und wo Ungeimpften hohe Bußgelder drohen, erfahren Sie hier.
Die Omikron-Welle hat die Welt fest im Griff. Umso wichtiger ist es jetzt, noch mehr Menschen zu impfen. Obwohl das Tempo angezogen wurde, reicht das noch nicht aus. Die Rufe nach einer Impfpflicht werden immer lauter und in Deutschland soll sie auch bald kommen. Wie sieht es in anderen Ländern aus? Wo gibt es bereits eine Impfpflicht und welche Länder versuchen die Pandemie ohne gesetzliche Piks-Pflicht in den Griff zu kriegen.
Corona-Impfpflicht in Österreich
"Aufgrund der niedrigen Durchimpfungsrate in Österreich und der damit verbundenen Herausforderungen für die Pandemiebekämpfung insbesondere der Überlastung des Gesundheitssystems, hat sich die Bundesregierung zusammen mit den Oppositionsparteien der SPÖ und NEOS auf eine allgemeine Impfpflicht geeinigt", schreibt das österreichische Sozialministerium. Ende Januar soll der Nationalrat darüber abstimmen. Ab 1. Februar soll sie gelten. Doch es gibt Probleme, Die Registrierung der Impfungen würde, aufgrund der Technik, "mindestens bis 1. April 2022" dauern, schreibt die "Bild". Impfverweigerern droht, dann ein Bußgeld von 3.600 Euro. Weitere Informationen zur Impfpflicht in Österreich finden Sie hier.
Corona-Impfpflicht in Italien
Die Impfpflicht wurde in Italien erweitert. Eine Impfpflicht gilt bereits für Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten, Lehrer, Erzieher, Militär-Mitarbeiter, Polizisten und Rettungskräfte. Seit dem 8. Januar gibt es in Italien eine Impfpflicht für Menschen über 50. Ab dem 1. Februar werden dann Impfverweigerer zur Kasse gebeten. Ihnen drohen Bußgelder von bis zu 100 Euro. Auch Ämter und Behörden, die den "Super Green Pass" (Anm. d. Redaktion: Impfnachweis) nicht richtig kontrollieren sollen Strafen von bis zu 400 Euro zahlen müssen. Zudem gilt ab 15. Februar 2G am Arbeitsplatz.
Corona-Impfpflicht in Griechenland
In Griechenland wurde eine Impfpflicht für über 60-Jährige eingeführt.Bis zum 16. Januar 2022 sollen alle ungeimpften Betroffenen entweder einen Impftermin vorweisen oder die erste Impfdosis erhalten haben, berichtet die "Deutsche Welle". Wenn über 60-Jährige den Nachweis über eine Impfung nicht erbringen können, müssen sie 100 Euro zahlen. Die Überwachung sei ganz einfach, da die Impfungen mit den Steuernummern im zentralen Impfregister verknüpft sind. Für alle Klinikmitarbeiter gilt bereits die Impfpflicht.
Corona-Impfpflicht in Australien
Eine allgemeine Impfpflicht gibt es in Australien nicht. Jeder Bundesstaat kann Impfungen für einzelne Berufsgruppen vorschreiben. Der Bundesstaat Western Australia hat für einige Berufe bereits eine Impfpflicht eingeführt. Für das Hochrisikobranchen soll eine Impfpflicht kommen. Diese wird aber stufenweise eingeführt. Im Gesundheitswesen mussten bis zum 10. Mai 2021 alle Mitarbeiter dieser Branche geimpft sein, andernfalls mussten sie in sogenannte Quarantäne-Hotels. Ab 31. Januar müssen dann Mitarbeiter zum Beispiel in Supermärkten, Bäckereien oder Bars einen Impfnachweis vorweisen.
Corona-Impfpflicht in Frankreich
Frankreich plant keine allgemeine Impfpflicht. Diese gilt nur nur für Angestellte in Krankenhäusern, Alten- und Pflegediensten, Gendarmerie und Rettungsdiensten. Ab dem 15. Januar könnte in Gastronomie und Fernverkehr die 2G-Regel gelten. Der Senat muss dem noch zustimmen. Auch in Großbritannien soll es keine Impfpflicht geben. Nur Mitarbeiter im britischen Gesundheitssystem (National Health Service, NHS) müssen ab 1. April 2022 geimpft sein.
Corona-Impfpflicht in den USA
In den USA gibt es seit dem 9. September 2021 eine Impfpflicht für Angestellte der US-Bundesregierung und Soldaten. Zudem plant US-Präsident Joe Biden, dass in Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern eine Impfpflicht gibt. Doch Klagen verhindern das bislang. Derzeit ist auch keine allgemeine Impfpflicht geplant.
Corona-Impfpflicht in Russland
In Russland wird anstatt auf eine allgemeine Impfpflicht auf regionale Regeln je nach Berufsgruppe gesetzt. Außerdem schafft Putin anderweitig Impfanreize. Laut einem Beschluss, von Ende Oktober 2021, erhalten alle Arbeitnehmer nach der Impfung zwei freie Tage. Seit dem 16. Juni 2021 gilt für alle Mitarbeiter im Moskauer Raum in der Gastronomie und Handel, und für alle Personen mit viel Personenkontakt, eine Impfpflicht.
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