Mit Omikron breitet sich eine Corona-Variante international aus, vor der selbst Geimpfte und Genesene keinen optimalen Schutz haben. Omikron zeichnet sich bisher zwar durch milde Verläufe aus, ist aber laut Experten-Prognosen dennoch extrem gefährlich.
Bei der Omikron-Variante handelt es sich um die inzwischen 13. Variante des Coronavirus. Noch immer sammeln Mediziner weltweit Informationen zu Symptomen und Verlauf von Omikron. Bisher gilt die Variante als hoch ansteckend, doch mutmaßlich weniger gefährlich, da viele Patienten von einem milden Verlauf berichteten. Doch dies als Anzeichen dafür zu deuten, dass die Variante keineswegs gefährlich sei, halten viele Experten für einen fatalen Fehler. Warum?
Omikron-Gefahr trotz milder Verläufe: Infektionskurve könnte steil nach oben schießen
Laut derMünchner Statistikerin Katharina Schüller könnte sich die Omikron-Infektionskurve rasanter als erwartet entwickeln. "Unter den Modellen, die Mathematiker und Modellierer gerade zur rasanten Ausbreitung von Omikron berechnen, gibt es auch solche, bei denen die Infektionskurve steil wie eine Wand hochschießt. Da werden schon im Januar Infektionszahlen erreicht, die die der bisherigen Wellen deutlich übersteigen", so Schüller aktuell im "Bild"-Interview.
Virologe Drosten warnt vor Unterschätzung der neuen Coronavirus-Variante
Genau diese Kurve ist es auch, die den Top-Virologen Christian Drosten derzeit besorgt. Erwarnte davor, davon auszugehen, dass die Krankheit bei einer Infektion mit Omikron wie in einigen Ländern beobachtet auch in Deutschland milder verlaufen werde. Die Immunsituation sei "in jedem Land ein bisschen unterschiedlich", sagte er kürzlich in den ARD-"Tagesthemen". Ihm mache in diesem Zusammenhang Sorgen, das in Deutschland relativ viele Menschen weder geimpft noch genesen seien. Und diese Gruppen könnten nach bisherigen Erkenntnissen über Omikron besonders anfällig für schwere Verläufe sein.
Drosten mit Schock-Prognose: Inzidenz von über 1.000 bis zum Jahresende
Die aktuellen Prognosen, wie sich Omikron in Deutschland voraussichtlich verbreiten wird, schockieren. "Wir gehen davon aus, dass sich Omikron sehr schnell durchsetzen wird", so Christian Karagiannidis, Leiter des Divi-Intensivregisters, gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. In Deutschland betrage die Verdopplungszeit geschätzt eine Woche. "Das hieße, dass die Fallzahlen um Weihnachten zu steigen beginnen, bereits Ende Januar könnte Omikron die dominierende Variante sein." "Bis Jahresende nähert sich die Inzidenz womöglich der 1000er-Marke", prognostizierte auch Drosten.
Trotz milder Verläufe! Kliniken droht Überlastung durch rasante Omikron-Ausbreitung
Selbst wenn eine Infektion mit Omikron im Schnitt zu einem leichteren Verlauf führen würde als mit Delta, bekämen die Kliniken durch die rasche Verbreitung ein massives Problem. "Wir haben aktuell rund 5000 Covid-Intensivpatienten bundesweit. Zu keinem Zeitpunkt in der Pandemie hatten wir so wenige freie Betten. Die Omikron-Welle wird auf Kliniken stoßen, die längst am Limit sind, und mit Geld kann man das Problem nicht lösen."
Zu wenig Omikron-Fakten für seriöse Prognosen
Doch Fakt ist: All dies sind Worst-Case-Szenarien. "Im Moment wissen wir für seriöse Prognosen viel zu wenig über die neue Variante. Wir wissen nicht, wie gut die Impfungen die Ausbreitung bremsen, wie schwer die Verläufe sind, was die bei uns strengeren Maßnahmen bei Omikron bringen, wie die Bevölkerung auf die Lage reagiert. Aber die Gefahr ist ohne Zweifel real, dass die derzeit sinkenden Zahlen bald sehr schnell steigen", ist sich auch Katharina Schüller sicher.
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fka/news.de/dpa
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