Nachdem er fast an den Folgen seiner Corona-Infektion verstorben ist, ruft ein ehemaliger Impfskeptiker alle Impfgegner zur Impfung auf. "Seid nicht so dumm wie ich", wendet sich der Franke an alle Impfverweigerer.
Nachdem er fast an den Folgen seiner Corona-Erkrankung verstorben ist, ruft ein ehemaliger Impfskeptiker zur Impfung auf. "Seid nicht so dumm wie ich", wendet der Mann aus Mittelfranken an alle, die der Impfung skeptisch gegenüberstehen, und appelliert: "Mensch, Leute, lasst euch impfen."
Ehemaliger Impfskeptiker wollte mit Impfung warten
Um ein Haar wäre Peter Mann (46) aus Mittelfranken an Covid-19 verstorben, weil er sich nicht hat impfen lassen. Nun ruft der Franke mit einer Video-Kampagne zum Impfen auf. Das berichten "Focus online" und "inFranken.de". Lange kam eine Corona-Impfung für ihn und seine Frau nicht infrage. "Wir waren zuerst sehr vorsichtig", erzählt Mann in Bezug auf die Impfskepsis in seiner Familie. "Wir haben gesagt: Wir warten erst einmal ab und schauen uns das an." Als Impfgegner würde er seine Frau und sich nicht bezeichnen. "Aber wir waren der Impfung gegenüber skeptisch. Das kann man so sagen", räumt der 46-Jährige ein.
Peter Mann vorher "nie krank" - Corona hat unvorhersehbare Folgen
Peter Mann ist von Beruf Pflasterter, gesund und fit. "Ich war bei Wind und Wetter draußen und war nie krank", schildert der Franke. Er treibe regelmäßig Sport, rauche und trinke nicht - davor, schwer an Corona zu erkranken, hatte er nie Angst. "Ich war immer gesund. Ich glaube, in den letzten 15 Jahren habe ich nie eine Grippe gehabt. Keine Erkältung - nichts", so der vierfache Familienvater zu "inFranken.de". Er glaubte, sein gutes Immunsystem würde eine fehlende Impfung im Falle einer Infektion ausgleichen. "Ich war so fit, dass ich dachte: Da erwischt mich eh nichts", so der 46-Jährige aus Unterrödel (LK Roth).
Am dritten Tag verschlechterte sich sein Zustand
Als sich Mann Anfang September mit dem Coronavirus infizierte, fing alles zunächst ganz harmlos an. Zu Beginn hatte er laut eigenen Angaben keine Beschwerden. "Ich habe mich anfangs noch gefreut, weil ich dachte: Super, ich habe eine Urlaubsverlängerung", schildert Mann "inFranken.de". Seinen Freunden habe er sogar noch Bilder von sich auf der Luftmatratze in seinem Swimmingpool geschickt.
Am dritten Tag nach Infektion veränderte sich sein Gesundheitszustand. "Am dritten Tag sind dann allerdings die Symptome gekommen", erzählt der Franke und fügt an: "Ich hatte Atemnot, Husten und Fieber. Das wurde immer schlechter." Innerhalb kurzer Zeit verschlechterte sich sein Zustand so stark, dass ihn ein Krankenwagen in die Klinik in Roth bringen musste. Dort stellten die Ärzte eine Lungenentzündung fest. Da sich seine Werte weiter verschlechterten, mussten die Ärzte ihn insUniversitätsklinikum Erlangen verlegen.
Zustand verschlechterte sich - Mann musste ins künstliche Koma versetzt werden
Dort erlebte er den nächsten Schock. "In Erlangen hat mir der behandelnde Arzt gesagt: 'Herr Mann, Ihre Werte sind so schlecht, Sie müssen sofort ins künstliche Koma.'" Die Mediziner schlugen Peter Mann zudem eine Antikörper-Therapie vor, in die er sofort einwilligte."Das Medikament hat mir das Leben gerettet, glaube ich", sagt er heute und erinnert sich: "Die Frage war eh, ob ich überhaupt überlebe. Ich habe ja nicht mal mehr atmen können. Ich hatte eine starke Lungenentzündung und ständig über 40 Grad Fieber. Es ging einfach gar nichts mehr." Zwei Wochen lang lag er im künstlichen Koma, bevor sich sein Zustand verbesserte.
Patient kämpft nach Corona-Erkrankung noch immer mit Beschwerden
Nach dem Koma ging es nur langsam bergauf. Insgesamt einen Monat lag der 46-Jährige im Uniklinikum. "Das hat schon gedauert. Ich war ja sieben Wochen lang positiv." Mittlerweile macht er eine Reha und fühlt sich bereits besser - mit Einschränkungen. Beim Treppensteigen "fällt mir das Atmen schwer. Außerdem habe ich noch viel Muskelschmerzen und Gelenkschmerzen", erzählt er. Und auch kognitiv habe Corona seine Spuren hinterlassen. Mann sagt: "Vor allem das Kurzzeitgedächtnis ist noch schlecht. Was war gestern, was war vorgestern? Das Gehirn wird wirklich in Mitleidenschaft gezogen."
Ehemalige Impfskeptiker rufen zum Impfen auf
Gemeinsam mit seiner Frau Andrea ruft Mann nun in einer Video-Kampagne des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege zum Impfen auf. Zwar wolle er "niemanden bekehren", doch dies sei meist auch gar nicht nötig, wie Mann berichtet: "Aufgrund meines schweren Verlaufes haben sich so viele Bekannte und Freunde jetzt impfen lassen - vor lauter Angst." Rückblickend stellt der Franke fest: "Wir haben unsere Meinung auf jeden Fall geändert. Wäre ich geimpft gewesen, hätte ich wahrscheinlich nie so einen schweren Verlauf gehabt."
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sig/news.de
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