Kaum wurde die neue Omikron-Variante sequenziert, wartet das Coronavirus anscheinend schon wieder mit einer neuen Mutation auf. Wissenschaftler äußern sich besorgt über die "Schwester von Omikron", die der Omikron-Mutante sehr ähnlich ist.
Nur wenige Wochen nach der Entdeckung der neuen Corona-Variante Omikron hat Australien eine weitere Coronavirus-Variante gemeldet. Bei der neuen Mutation soll es sich um eine Variante handeln, die "Omikron sehr ähnlich" sei.
Omikron-Schwester in Australien nachgewiesen
Wie derzeit der britische "Express" berichtet, wurde bei einem positiv auf die Omikron-Variante getesteten Südafrikaner eine genetisch unterschiedliche Version des Virusstamms festgestellt. Derzeit isoliert sich der Betroffene in einem Quarantäne-Hotel in Brisbane.
Die Gesundheitsministerin von Queensland, Yvette D'Ath, bestätigte, dass der neue Fall aufzeigt, dass Omikron nun zwei Abstammungslinien habe, die vom internationalen Komitee klassifiziert wurden. Die neue "Omikron-Schwester" der Variante verfügt über keines der Gene, die bislang zur Identifizierung des Omikron-Stammes verwendet werden. Das gab die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bekannt. Die Identifizierung der neuen Omikron-Variante könnte sich dadurch aufwendiger gestalten.
Omikron-Variante ansteckender als Delta
Peter Aitken, der amtierende Chief Health Officer von Queensland, erklärte, dass die Unterlinie anscheinend keinen Ausfall des S-Gens aufweise – jener genetische Marker, der verwendet wird, um Omikron von anderen Corona-Varianten zu unterscheiden. "Es hat genug [andere] Gene, um als Omikron klassifiziert zu werden, aber wir wissen nicht genug darüber, was das in Bezug auf den klinischen Schweregrad und die Wirksamkeit des Impfstoffs bedeutet", so der Politiker. "Was wir wissen ist, dass Omikron ansteckender und übertragbarer ist."
Coronavirus-News: Omikron-Schwester keine eigene neue Variante
Peter Collignon, Mikrobiologe an der "Australian National University", erklärte gegenüber dem Guardian: "Im Moment geht es hauptsächlich um die technischen Details. [...] Wenn die Gene gelöscht wurden und es eine andere Abstammungslinie gibt, in der das Gen nicht gelöscht wurde, denken Sie vielleicht nicht, dass es Omikron ist, obwohl es es tatsächlich ist." Professor Collignon betonte auch, dass es sich bei der neuen Unterlinie um keine neue Variante handle, da sie sich in ihrer "genetischen Ausstattung nicht genug" unterscheide. "Ich glaube nicht, dass man es eine neue Variante nennen kann, es ist eine Untergruppe. Eine neue Variante bedeutet eine große Veränderung gegenüber dem, was wir bereits hatten", sagte er.
Am 26. November hatte die WHO die erstmals in Südafrika entdeckte Omikron-Variante zu einer besorgniserregenden Variante (Variant of Concern) erklärt. Es ist der fünfte SARS-CoV-2-Stamm, der eine solche Bezeichnung trägt.
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sig/bos/news.de