Seit dem Auftauchen der neuen Omikron-Variante des Coronavirus spielen einige mit dem Gedanken, mit ihrer Booster-Impfung auf den neuen Omikron-Impfstoff zu warten. Doch lohnt sich das? Wann ist mit dem neuen Vakzin zu rechnen?
Die neue Omikron-Variante des Coronavirus hält die Welt in Atem und hat auch Impfstoffhersteller in Alarmbereitschaft versetzt. Moderna und Biontech arbeiten bereits an der Anpassung ihrer Vakzine. Doch wann ist mit dem Omikron-Impfstoff zu rechnen? Lohnt es sich, darauf zu warten?
Moderna rechnet mit angepasstem Omikron-Vakzin im März
Der Impfstoff-Hersteller Moderna könnte laut seinem Unternehmensleiter bereits im März 2022 ein an Omikron angepasstes Vakzin für Booster-Impfungen herausgeben. Das berichtet aktuell die "Daily Mail". Stephen Hoge, Präsident des Pharmaunternehmens mit Sitz im US-amerikanischen Cambridge, Massachusetts, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass seiner Meinung nach eine weitere Auffrisch-Impfung der beste Weg sei, um die neue Omikron-Variante zu bekämpfen.
Impfstoff-News: Impfungen weniger wirksam gegen Infektion mit Omikron?
Omikron wurde vergangene Woche erstmals von südafrikanischen Gesundheitsbehörden entdeckt. Ersten Analysen zufolge soll die Virus-Mutation entweder in Europa oder in Botswana entstanden sein. Über Omikron ist noch nicht viel bekannt, doch Moderna-CEO Stéphane Bancel vermutet, der Impfstoff sei aufgrund der hohen Anzahl von Mutationen möglicherweise nicht so wirksam gegen die Variante wie gegen andere Stämme.
Moderna-Präsident: Vakzine müssten an Omikron-Mutation angepasst werden
Moderna-Präsident Hoge sagte, er glaube, dass Booster-Impfungen der schnellste Weg wären, um Verminderungen der Impfstoffwirksamkeit zu beheben. Wichtig sei dabei, dass die Booster-Vakzine jene Gene enthalten, die speziell auf Mutationen in der neu entdeckten Omikron-Variante abzielen. "Wir haben dieses Programm bereits gestartet", sagte er gegenüber Reuters. Das Unternehmen arbeitet auch an einem multivalenten Impfstoff, der gegen bis zu vier verschiedene Coronavirus-Varianten einschließlich Omikron wirksam sein soll. "Das könne noch einige Monate dauern", erklärte der Moderna-Präsident weiter.
Immunsystem erkennt verändertes Spike-Protein von Omikron schlechter
Bei der Omikron-Mutation handelt es sich ersten Erkenntnissen nach um eine sogenannte Immun-Escape-Variante. Die Omikron-Variante weist 50 Mutationen auf, von denen 32 das Oberflächen-Protein (Spike-Protein) betreffen. Das ist insofern problematisch, als dass das Immunsystem das Virus nach Impfung oder Genesung anhand seines Oberflächenproteins wiedererkennt und gezielt bekämpft. Ein verändertes Oberflächen-Protein erschwert die Wiedererkennung.Arzneimittelhersteller wie Moderna und Biontech/Pfizer reagierten rasch auf das Auftreten der neuen Variante und begannen mit der Analyse und Anpassung ihrer Vakzine.
Erste Omikron-Impfstoffe im März 2022 - mehr Vakzin im zweiten Quartal
Die Anpassung der Impfstoffe selbst erfordert nicht viel Zeit, doch die Zulassungsprozesse durch die FDA (US-amerikanische Food and Drug Administration) und die europäische EMA nimmt trotz Rolling- Review-Studien voraussichtlich drei bis vier Monate in Anspruch. "Die Omikron-spezifischen Booster kommen realistischerweise nicht vor März und vielleicht mehr im zweiten Quartal", sagte Hoge, es sei denn, die FDA ändert ihre Leitlinien für die für die Zulassung erforderlichen Daten. Beim Rolling-Review-Verfahren begutachtet die zuständige Behörde die einzelnen klinischen Daten sofort, während die Studie fortgeführt wird.
Moderna bereit, Produktion und Zulassungsstudien parallel laufen zu lassen
Moderna wäre laut Hoge in der Lage, die Produktion der neuen Impfstoff-Dosen bereits während der klinischen Phase durchzuführen, um das Vakzin so schnell wie möglich auf den Markt zu bringen. Es ist noch nicht klar, wie groß der Wirkungsverlust bei aktuellen Impfstoffen gegen die Omikron-Variante sein wird, doch er könnte signifikant ausfallen, vermutet Hoge. Gegen schwere Verläufe von Covid-19 dürften die Impfstoffe ersten Erkenntnissen nach trotzdem schützen. Virologen und Epidemiologen empfehlen nicht, mit der Drittimpfung auf das angepasste Omikron-Vakzin zu warten.
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sig/news.de
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