Mit dieser Entdeckung war nicht mehr zu rechnen. Im spektakulären Vermisstenfall von Sonja Engelbrecht wurde nach 26 Jahren in einem Waldstück bei Kipfenberg im oberbayerischen Landkreis Eichstätt ein Knochen gefunden.
In den Fall der seit 26 Jahren vermissten Sonja Engelbrecht aus München kommt Bewegung. In einem Waldstück bei Kipfenberg im oberbayerischen Landkreis Eichstätt sei ein Knochen gefunden worden, der der Vermissten zugeordnet werden konnte, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums München am Dienstag. Der Fund soll sich laut "Bild" bereits vor wenigen Wochen ereignet haben.
Sonja Engelbrecht vermisst seit 1995: Ermittler suchen nach Todes-Beweis
Am Dienstag suchten rund 100 Bereitschaftspolizisten den Wald etwa 100 Kilometer nördlich von München nach weiteren sterblichen Überresten der Frau ab. Sie hatten auch Leichensuchhunde dabei. Bis zum Dienstagabend fanden sie laut einem Polizeisprecher keine weiteren Hinweise. Die Suche solle in den kommenden Tagen fortgesetzt werden. Über die Todesursache könne man derzeit keine Aussage treffen, sagte der Polizeisprecher. Man vermute aber, dass Engelbrecht einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen sei.
Nach Angaben des Sprechers fand der Waldarbeiter den Oberschenkelknochen bereits im Sommer 2020. Weil sich die technischen Möglichkeiten, DNA-Material zu typisieren, ständig weiter entwickelten, habe man den Körperteil schließlich der seit 26 Jahren vermissten Sonja Engelbrecht zuordnen können.
Wie starb Sonja Engelbrecht
Im April 1995 war die damals 19-jährige Fachoberschülerin verschwunden. Nach Erkenntnissen der Polizei hatte Engelbrechts damaliger Lebensgefährte sie zuletzt nachts an der Münchner Straßenbahnhaltestelle Stiglmaierplatz lebend gesehen. Danach gab es Spekulationen, die junge Frau könne entführt und getötet oder an Menschenhändler verkauft worden sein. Der ehemalige Mordkommission-Chef Josef Wilfling erklärte gegenüber der "Bild": "Wir sind damals davon ausgegangen, dass Sonja in ein Auto gestiegen ist und Opfer eines Sexualverbrechens wurde." Aufgeklärt wurde der Vermisstenfall damals nicht. Über den Knochenfund bei Kipfenberg hatte zunächst die "Bild" berichtet.
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rut/news.de/dpa