Die Impfquote in Deutschland ist bescheiden, denn viele Menschen fürchten die Nebenwirkungen des Corona-Vakzins mehr als eine Covid-19-Erkrankung. Doch gibt es eigentlich Vorerkrankungen, die tatsächlich gegen eine Impfung sprechen? Folgende Kontraindikationen gibt es.
Ärzte, Politiker und Wissenschaftler werben gleichermaßen seit Monaten dafür, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Schließlich seien die verfügbaren Vakzine hoch wirksam, gut verträglich und detailliert erforscht. Trotz milliardenfacher Gabe von Coronavirus-Impfstoffen weltweit, ängstigen sich hierzulande viele Menschen vor den möglichen Nebenwirkungen und Impfreaktionen der Vakzine. Besonders Vorerkrankte fürchten den Piks gegen das Virus, dabei würden sie in vielen Fällen am meisten von einer Impfung profitieren. Welche Vorerkrankungen und Diagnosen tatsächlich gegen eine Impfung sprechen, erfahren Sie hier.
Corona-Impfungen aktuell: Nur wenige Diagnosen sprechen gegen Impfung
Wie Sophie Sonnenberger, Medizinredakteurin bei "Focus online", berichtet, spricht das Robert Koch-Institut von wenigen Diagnosen, die gegen eine Covid-Impfung sprechen würden.
Laut RKI sind derzeit Kinder unter zwölf Jahren die einzige große Personengruppe, für die die Impfstoffe noch nicht zugelassen wurden. Mit einer baldigen Zulassung durch die EMA sowie einer Empfehlung durch die Stiko wird jedoch gerechnet.
Kontraindikation Covid-Impfung: Akuter Infekt oder Fieber
Doch auch bei anderen Menschen kann es Kontraindikationen der Impfung geben. Demnach wird Personen, die unter einem akuten Infekt wie einer Erkältung oder an Fieber über 38 Grad leiden, geraten, ihre Corona-Impfung auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Dies gilt auch bei herkömmlichen Impfungen wie der Grippe-Impfung usw.
Corona-Impfungen für Schwangere empfohlen
Da schwangere Frauen zu den besonders gefährdeten Risikogruppen bei einer Covid-19-Erkrankung zählen, empfiehlt ihnen die Stiko seit September 2021 eine Impfung gegen Sars-CoV-2. Ab dem zweiten Trimester sind Schwangere angehalten, sich den schützenden Piks verabreichen zu lassen. Wie bei der Grippe-Impfung wird die Corona-Impfstoffgabe aus psychologischen Gründen erst ab der 13. Schwangerschaftswoche empfohlen. Vor der 13. Woche kommt es in Frühschwangerschaften nicht selten zu spontanen Fehlgeburten, die laut "Frauenärzten im Netz" "fälschlicherweisemit der Impfung in Zusammenhang gebracht werden könnten." Wie "Focus online" berichtet, brauchen Frauen, die sich unwissentlich in der Frühschwangerschaft impfen ließen, nicht zu sorgen, denn die Impfungen wirken sich nicht auf den Verlauf der Schwangerschaft und die Entwicklung des Embryos aus.
Corona-Impfung: Kontraindikation bei bestimmten Allergien
Eine Kontraindikation gegen die Corona-Impfung besteht in einer bekannten Allergie gegen einen der Inhaltstoffe des Vakzins. Sowohl Menschen, die von einer Allergie gegen Bestandteile der Impfung wissen, als auch Personen, die auf ihre erste Impfdosis allergisch reagierten, sollten auf den zweiten Piks verzichten. Das rät das Paul Ehrlich-Institut (PEI), laut dem allergische Reaktionen auf Impfstoffe zwar sehr selten sind, aber gefährlich sein können. Um etwaige allergische Reaktionen schnell behandeln zu können, sollen Patient:innen nach der Impfung 15 bis 30 Minuten im Wartezimmer ihres Hausarztes bzw. des Impfzentrums verweilen.
Menschen, die auf einen bestimmten Inhaltsstoff eines Vakzins allergisch reagieren, können jedoch problemlos auf einen anderen Impfstofftypen zurückgreifen. "Focus online" rät, sich vom Hausarzt oder Allergologen beraten zu lassen, der Betroffene über die genauen Inhaltsstoffe der verschiedenen Vakzine aufklären kann.
Kontraindikation Thrombose-mit-Thrombozytopenie-Syndrom (TTS) oder Kapillarlecksyndrom
Menschen, die an der seltenen Thrombose-mit-Thrombozytopenie-Syndrom (TTS) oder dem Kapillarlecksyndrom leiden, müssen bei ihrer Corona-Impfung auf die Vektorimpfstoffe von Astrazeneca sowie von Johnson & Johnson verzichten. Laut RKI können Betroffene problemlos auf einen mRNA-Impfstoff von Moderna oder Biontech/Pfizer zurückgreifen.
Wie "Focus online" berichtet, handelt es sich beim Kapillarlecksyndrom um eine Erkrankung, die mit einer hohen Durchlässigkeit der feinsten Blutgefäße einhergeht. Bei einem Thrombose-mit-Thrombozytopenie-Syndrom (TTS) kann sich aufgrund einer verminderten Blutplättchenanzahl nach der Corona-Impfung mit einem Vektorimpfstoff ein Blugerinnsel bilden, beispielsweise im Gehirn (Sinusvenenthrombose) oder im Bauch.
Rheuma, Allergien, MS - keine Kontraindikationen gegen Corona-Impfung
Folgende Erkrankungen stellen keine Kontraindikationen gegen eine Coronavirus-Impfung dar. Laut Sophie Sonneberger von "Focus online" wurden einige der Diagnosen in der Vergangenheit fälschlicherweise als Kontraindikationen aufgezählt. Tatsächlich sind Impfungen gegen Covid-19 bei folgenden Erkankungen nicht kontraindiziert:
- Immunschwäche (Impfung jedoch möglicherweise weniger wirksam)
- Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose (in Absprache mit Arzt)
- Rheuma (Impfung allgemein empfohlen)
- Allergien (gegen Hausstaub, Heuschnupfen, Tierhaare usw.)
- Erkrankungen, die mit Gerinnungshemmern behandelt werden
- Erkrankungen, die mit Antibiotika behandelt werden
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sig/news.de