14 Monate nach einer Gruppenvergewaltigung im Hamburger Stadtpark sind noch immer alle mutmaßlichen Täter auf freiem Fuß. Die Staatsanwaltschaft hat bislang noch keine Anklage erhoben. Eine Petition fordert nun schnelles Handeln. Eine Instagram-Seite veröffentlichte sogar Fotos der mutmaßlichen Tatverdächtigen. Nun ermittelt die Kripo.
Im Herbst 2020 fiel eine Gruppe Männer im Hamburger Stadtpark zwei Stunden lang über ein 15-jähriges Mädchen her. Zwar konnte die Polizei zwölf Tatverdächtige ermitteln, passiert ist bislang jedoch nur wenig. Keiner der mutmaßlichen Vergewaltiger wurde festgenommen. Im Netz fordert ein wütender Mob nun harte Konsequenzen für die Tatverdächtigen.
Nach Gruppenvergewaltigung in Hamburg: Petition stellt mutmaßliche Täter an den Pranger
Eine Petition auf "change.org" zeigt kein Verständnis für die deutsche Justiz und fordert nicht nur ein "sofortiges Verfahren", sondern auch die "Veröffentlichung der Gesichter der Täter". Die mutmaßlichen Täter werden als "wilde Tiere" bezeichnet, die nicht frei unter Menschen gehören. Bislang wurden mehr als 8.500 Unterschriften gesammelt. Doch damit nicht genug: Eine Instagram-Seite veröffentlichte Fotos von sieben Männern - angeblich die mutmaßlichen Täter - und stellt sie an den Pranger. In der Kommentarspalte zeigt sich blanker Hass, Folterfantasien, Todeswünsche und rassistische Äußerungen. "den hundesohn totschlagen sieht wie eine ziege", heißt es in einem Kommentar.
Fotos von mutmaßlichen Tätern veröffentlicht! Kriminalpolizei ermittelt gegen Online-Pranger
"Der Instagram-Account sowie die Petition sind uns bekannt. Die zuständige Kriminalpolizei hat Ermittlungen aufgenommen, die derzeit noch andauern. Hierbei wird auch geprüft, ob gegebenenfalls Strafverfahren einzuleiten sind", teilte die Hamburger Polizei gegenüber der "Morgenpost" mit. Mittlerweile wurden zwar sämtliche Beiträge auf der Instagram-Seite gelöscht, doch das Internet vergisst nicht. Die Bilder kursieren bereits an anderer Stelle im Netz.
Außerdem finden sich in der Kommentarspalte der Petition zahlreiche persönliche Informationen über die angeblichen Tatverdächtigen. So informiert der wütende Mob unter anderem Arbeitgeber, dass Mitarbeiter mutmaßlich zum Kreise der Täter gehören. Die Petition fordert die "sofortige Entlassung". Wie die "Morgenpost" schreibt, werde das Unternehmen erst arbeitsrechtliche Konsequenzen ziehen, wenn sich die Tatvorwürfe bestätigen.
Staatsanwaltschaft will mutmaßliche Stadtpark-Vergewaltiger bald anklagen
Knapp 14 Monate nach der schrecklichen Tat im Hamburger Stadtpark wurde noch keiner der Tatverdächtigen festgenommen. Woran liegt das? "Um einen Haftbefehl beantragen zu können, brauchen wir einen dringenden Tatverdacht plus einen Haftgrund", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft gegenüber der "Morgenpost". Zu einem Haftgrund zählen Flucht-, Verdunklungs- oder Wiederholungsgefahr. Jedoch reichten nur bei einem der mutmaßlichen Täter die Voraussetzungen für eine Haft aus. Jedoch blieb er davon verschont, heißt es weiter. Dies ist unter Auflagen möglich. Laut Staatsanwaltschaft stehe die Anklageerhebung kurz bevor.
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bua/bos/news.de