Im Golf von Genua hat sich ein Vb-Tief gebildet, das für gewaltige Niederschlagsmengen in Südeuropa sorgt. Zahlreiche Regionen müssen sich auf Überflutungen einstellen. Doch damit nicht genug: Das Mittelmeertief zieht langsam nach Deutschland.
Eisige Polarluft strömt über Frankreich und Spanien bis in den Mittelmeerraum. Dort bildet sich derzeit ein Tief nach dem anderen. Nun droht uns sogar eine Vb-Wetterlage. Meteorologen warnen vor sintflutartigem Dauerregen.
Unwetter durch Vb-Wetterlage in Südeuropa und Ostdeutschland möglich
Unter einer Vb-Wetterlage verstehen Experten ein Tief, was sich zunächst über dem Mittelmeer mit Wasser vollsaugt, anschließend Kurs auf die Südalpen nimmt, den Gebirgszug später im Osten umwandert und schließlich auf Deutschlands, die Tschechische Republik sowie Polen kracht. Das Schlimme: Den betroffenen Gebieten drohen heftige Regenfälle, bei kalten Temperaturen sind außerdem gewaltige Schneemengen möglich. Eine solche Wetterlage sorgte 1997 für das Oder-Hochwasser und 2002 für das Hochwasser an Elbe und Donau.
Achtung, Schneebombe in den Alpen! Meteorologen warnen vor Dauerregen, Sturmböen und Tornados
Nun hat sich genau ein solches Tief im Golf von Genua gebildet. Da es sich nur sehr langsam bewegt, müssen die betroffenen Gebiete mit extremen Niederschlagsmengen rechnen. Zunächst soll es am Mittwoch (03.11.2021) auf Italien, Kroatien und die südlichen Alpen treffen. Laut Meteorologen seien bis zu 400 Liter pro Quadratmeter möglich. Die Schneefallgrenze sinkt auf 1.500 bis 1.000 Meter. Oberhalb von 2.000 Metern sind bis zu einem Meter Neuschnee drin. Doch die betroffenen Gebiete müssen nicht nur mit gewaltigen Regenmengen, sondern auch mit Sturmböen und sogar Tornados rechnen. Die Folgen können katastrophal sein:Hochwasser, Sturzfluten, Erdrutsche, unpassierbare Straßen, Stromausfälle und Schlammlawinen.
Angst vor heftigem Unwetter: Schulen und Friedhöfe In Süditalien geschlossen
In Süditalien wurden aufgrund der Unwetter-Warnung bereits Schulen und Friedhöfe vorsorglich geschlossen. Der Bürgermeister von Neapel, Gaetano Manfredi, entschied, einen Großteil der Friedhöfe und Parks zu schließen, weil dort Gefahr durch herabfallende Äste von Bäumen drohte, wie aus der Anordnung der Kommune Neapel vom 2. November 2021 hervorging.
Unter anderem auf der beliebten Ferieninsel Ischia am Golf von Neapel sollten die Schulen geschlossen bleiben, legte Bürgermeister Enzo Ferrandino fest. Die Zivilschutzbehörde hatte für die süditalienische Region Kampanien eine erhöhte Warnstufe ausgegeben. Die Meteorologen rechneten mit starken Regenschauern und Sturm.
Hochwasser in Venedig erwartet! Mittelmeertief kracht auf Italien
In der norditalienischen Lagunenstadt Venedig erwarteten die Behörden für Mittwochabend (03.11.2021) erneut Flut. Die Vorhersage mit Stand Mittwochmorgen ging für den späten Abend (22 Uhr) von einem Anstieg um bis zu 1,40 Meter aus. Damit würde die höchste Alarmstufe gelten. Fast 60 Prozent der Fußgängerwege dürften dann unter Wasser stehen, wie es weiter hieß. Ab 18 Uhr wolle die Stadt die Flutschutztore des Systems "Mose" ausfahren.
Von der Westküste Sardiniens meldete die Feuerwehr am Mittwochnachmittag etwa 50 Einsätze wegen Unwettern in den zurückliegenden zwölf Stunden. Betroffen gewesen sei die Provinz Oristano. Die Feuerwehrleute hätten dort mit Überschwemmungen und Wasserschäden zu kämpfen gehabt. Auf einem Foto war eine Straße zu sehen, die nach einem Erdrutsch von Gesteinsbrocken blockiert war.
Mittelmeertief zieht nach Deutschland: Meteorlogen warnen vor Hochwasser
Langsam zieht das Mittelmeertief an den kommenden Tagen in Richtung Ostdeutschland. Auch dort müsse mit länger anhaltenden und ergiebigen Niederschlagsmengen gerechnet werden. Innerhalb von 24 Stunden seien gebietsweise bis zu 35 Liter pro Quadratmeter möglich.
Die "Bild"-Zeitung spricht bereits von der "Peter-Peitsche". Toef Peter sorgt im Süden Deutschlands für Schnee und im Osten für Regen. In der Nacht fiel in Bayern bereits der erste Neuschnee.Meteorologe Sebastian Schappert vom Deutschem Wetterdienst (DWD): "In Gipfellagen sind örtlich sogar bis zu 20 Zentimeter Schnee gefallen."
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bua/loc/news.de/dpa