Mit einer Impfung soll man nicht nur sich selbst, sondern auch andere schützen. Jedoch steigt die Infektionsrate bei geimpften Personen derzeit an. Britische Wissenschaftler haben nun untersucht, wie ansteckend Menschen trotz Impfung sind. Die Ergebnisse überraschen.
Mit einer Impfung schützt man nicht nur sich selbst, sondern auch andere. So zumindest die bisherige Annahme. Während eine Corona-Impfung vor einem schweren Krankheitsverlauf schützt, senkt sie das Infektionsrisiko jedoch offenbar kaum. Zu diesem Ergebnis kamen britische Wissenschaftler:innen. Eine Studie, die im Journal"The Lancet Infectious Diseases" veröffentlicht wurde, untersuchte die Viruslast von geimpften und ungeimpften Personen.
Coronavirus-Studie aktuell:Sind Geimpfte genauso ansteckend wie Ungeimpfte?
DieWissenschaftler:innen fanden in der Kohortenstudie heraus, dass Geimpfte bei einem Impfdurchbruch fast genauso infektiös wie Ungeimpfte sind. Sie können das Virus genauso übertragen wie Ungeimpfte und das auch auf vollständig geimpfte Kontaktpersonen, heißt es in der Studie. Jedoch beschleunigt eine Impfung den Abbau der Coronaviren im Körper deutlich.
Wissenschaftler vergleichen Viruslast und Sekundärinfektionsrate von Geimpften und Ungeimpften
Für die Studie wurden jeweils über einen Zeitraum von ungefähr 20 Tagen Proben der oberen Atemwege von 602 Kontaktpersonen von 471 Corona-Infizierten untersucht. Zwischen dem 13. September 2020 bis 15. September 2021 wurden so insgesamt 8.145 Proben gesammelt. Die Wissenschaftler:innen untersuchten außerdem den Verlauf der Viruslast von vollständig Geimpften mit Delta-Infektion und verglichen diese mit der von ungeimpften Personen. Anschließend bewerteten die Forscher:innen die Sekundärinfektionsrate bei Haushaltskontakten, also die Wahrscheinlichkeit, dass eine Infektion bei Personen innerhalb eines Haushalts auftritt. 25 Prozent der infizierten Haushaltskontakte waren vollständig geimpft, 38 Prozent ungeimpft. Dabei war es jedoch egal, wer das Coronavirus weitergegeben hat: 25 Prozent der Geimpften steckten einen Haushaltskontakt an und 23 Prozent für Ungeimpfte.
Trotz Impfstatus und Virusvarianten unterschied sich die Spitzenviruslast innerhalb der Studie kaum. Lediglich mit dem Alter stieg diese deutlich an. Jedoch ging die Viruslast bei Geimpften etwas schneller zurück. Bei Ungeimpften sank sie nicht nur langsamer, sondern stieg auch schneller und höher an.
Wissenschaftler raten zu Testpflicht für Geimpfte
Die Studie zeigt, dass die Impfung das Infektionsrisiko mit der Delta-Variante zwar verringert und den Abbau der Coronaviren beschleunigt. Dennoch weisen Geimpfte eine ähnliche Viruslast wie Ungeimpfte auf. Demnach können auch Geimpfte bei einem Durchbruch das Virus genauso im häuslichen Umfeld weitergeben wie Ungeimpfte. Experten raten daher auch für Geimpfte zu regelmäßigen Tests sowie Abstands- und Hygieneregeln.
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bua/sba/news.de