Selbst beim Andenken an einen Toten kann Donald Trump sein Ego nicht zügeln. Nach seinen unfassbaren Aussagen über den toten Colin Powell schlägt dem Ex-US-Präsident wieder einmal eine Welle des Hasses entgegen.
Gedenkt man so einem Toten? Ex-US-Präsident Donald Trump hat da offenbar so seine ganz eigene Methode, das Gedenken an einen Verstorbenen aufrechtzuerhalten. Oder eben auch nicht. Denn für den verstorbenen Colin Powell, früherer US-amerikanischer Außenminister, der in dieser Woche an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben war, fand Donald Trump so gar keine rührenden Abschiedsworte. Stattdessen schimpfte Trump nur einen Tag nach dem Ableben Powells über dessen Politikverständnis'.
Lesen Sie auch: Voll daneben! US-Präsident Joe Biden vergisst Corona-Regeln
Donald Trump zieht in Statement über toten Colin Powell her
In einem Statement, das vom Trump-Team per E-Mail versandt wurde, kommentiert Trump die posthumen Lobeshymnen, die Powell nach seinem Tod erhalten hat. Für "The Don" besonders wichtig: Er hoffe, dass er "eines Tages" die gleiche Behandlung erhalten werde. "Es ist wunderbar zu sehen, wie Colin Powell, der große Fehler in Bezug auf den Irak und die so genannten Massenvernichtungswaffen gemacht hat, im Tod von den Fake-News-Medien so schön behandelt wird", sagte Trump in der Erklärung.
Damit nicht genug: "Er war ein klassischer RINO [Republican In Name Only], wenn überhaupt, denn er war immer der Erste, der andere Republikaner angriff. Er hat viele Fehler gemacht, aber trotzdem, möge er in Frieden ruhen!, donnerte Trump hinterher. Erst am Tag zuvor hatte Trump den republikanischen Senator Bill Cassidy nach einem TV-Interview ganz ähnlich beschimpft. Dass Donald Trump mit seinen unpassenden Äußerungen wieder einmal ordentlich medialen Staub aufwirbelt, dürfte da eingeplant gewesen sein.
Donald Trump eifersüchtig auf toten Ex-US-Außenminister Colin Powell
Menschen aus dem gesamten politischen Spektrum griffen die Bemerkung auf. Trump wurde gleich mehrfach vorgeworfen, er sei "eifersüchtig" auf die posthume Aufmerksamkeit, die Powell nun erhalten habe. Andere (selbst Veteranenverbände und republikanische Wähler) griffen den Ex-Präsidenten in den sozialen Netzwerken an, weil er auf Powells "Grab" tanze und ausraste, "weil er verunsichert ist". "Wie fühlen Sie sich als Amerikaner bei dieser Aussage des ehemaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten? schrieb der demokratische Abgeordnete Ted Lieu aus Kalifornien auf seinem Twitter-Account zum Beispiel.
Der Politikwissenschaftler Larry Sabato verurteilte Trump auf seinem Twitter-Account nicht nur, er griff auch die Mitglieder der Partei des Ex-Präsidenten an, die zu seinen Powell-Äußerungen "schweigen". Kein anständiger Mensch würde "Trumps bösartige, boshafte, narzisstische Äußerung über General Powell verteidigen", heißt es dort. "Aber die Republikaner, die heute schweigen, sprechen Bände darüber, wie Trump sie und ihre einst großartige Partei entwürdigt hat.", schreibt Sabato weiter. Trump dürfte das hingegen ziemlich egal sein.
Folgen Sie News.de schon bei Facebook und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos, tolle Gewinnspiele und den direkten Draht zur Redaktion.
rut/news.de
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.