Es wird ungemütlich in Deutschland: Die Orkantiefs Ignatz und Hendrik fegen an den kommenden Tagen über die Republik. Meteorologen warnen nicht nur vor schweren Sturmböen, sondern in einigen Regionen sogar vor Tornados. Wo es brenzlig werden könnte, lesen Sie hier.
Die Sturmtiefs Ignatz und Hendrik krachen an den kommenden Tagen auf Deutschland. Meteorologen warnen vor schweren Sturmböen, teilweise seien auch Orkanböen möglich. Doch damit nicht genug: In einigen Regionen drohen sogar Tornados.
Unwetter-Warnung im Oktober 2021 aktuell: Wetterdienst warnt vor Orkantief Ignatz und Hendrik
Sturmtief Ignatz hat am frühen Donnerstagmorgen (21.10.2021) seinen Zug über Deutschland begonnen. Der erste kräftige Herbststurm des Jahres brachte vielerorts heftige Böen mit sich, teils auch Gewitter und Regen. Im Laufe des Donnerstags rechnete der Deutsche Wetterdienst (DWD) in einem Streifen über die Mitte bis in den Osten und Nordosten Deutschlands mit schweren Sturmböen und teilweise orkanartigen Böen von bis zu 105 Kilometern pro Stunde. Im Bergland könne es sogar Orkanböen mit bis zu 120 Stundenkilometern geben.
HIER warnen Meteorologen vor möglichen Tornados
In der Nordhälfte Deutschlands warnte der Wetterdienst vor ostwärts ziehenden Gewittern, bei denen orkanartige Böen mit bis zu 105 Kilometern pro Stunde wehen könnten. "Kurzlebige Tornados" seien dabei nicht ausgeschlossen, hieß es. Im Laufe des Nachmittags lässt der Wind den DWD-Angaben zufolge von Westen her wieder nach. Es wird insgesamt kühler. Am Donnerstag liegen die Temperaturen zwischen 15 und 18 Grad, im Westen und Norden zwischen 12 und 15 Grad.
Wie "Kachelmannwetter" auf Twitter schreibt, seien in einigen Regionen sogar Tornados möglich. "Der Tornadoparameter springt mit den kräftigen Schauern und Gewittern am frühen Donnerstagmorgen in NRW leicht an. Es wäre bei hoher Windscherung durchaus ein Rüssel denkbar", heißt es in dem Tweet.
Der Tornadoparameter springt mit den kräftigen Schauern und Gewittern am frühen Donnerstagmorgen in NRW leicht an. Es wäre bei hoher Windscherung durchaus ein Rüssel denkbar. /FRhttps://t.co/mxolc0fUnU
— Kachelmannwetter (@Kachelmannwettr) October 19, 2021
Orkan Hendrik 2021: Alle aktuellen Informationen im News-Ticker
+++Regionalbahnverkehr im Südosten Deutschlands wegen Sturms eingestellt +++
Der Sturm hat am Donnerstag im Südosten Deutschlands zur Einstellung des Regionalbahnverkehrs geführt. In Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt sei der Zugverkehr der DB Regio bis auf Weiteres eingestellt, teilte die Deutsche Bahn mit. Dagegen laufe der Fernverkehr unter erschwerten Bedingungen weiter. Zunächst war die Höchstgeschwindigkeit auf allen Strecken in Thüringen auf 80 Kilometer pro Stunde gesenkt worden. Wie es hieß, komme es wegen des Unwetters bundesweit zu Verspätungen und Zugausfällen.
+++ Tornado richtet schwere Schäden in Schwentinental an +++
Ein Tornado hat am Donnerstagmorgen schwere Schäden in Schwentinental bei Kiel angerichtet. Feuerwehr-Einsatzleiter Kai Lässig berichtete, er habe den Rüssel des Wirbelsturms selbst gesehen. Der Sturm habe im Ort eine "Schneise der Verwüstung" auf etwa 100 Metern Breite hinterlassen.
+++ Bahnverkehr in Thüringen wegen Sturms eingestellt +++
Der Sturm hat am Donnerstag in Thüringen zur Einstellung des gesamten Zugverkehrs geführt. Das teilte die Deutsche Bahn mit. Zunächst war die Höchstgeschwindigkeit auf allen Strecken auf 80 Kilometer pro Stunde gesenkt worden. Wie es hieß, komme es wegen des Unwetters bundesweit zu Verspätungen und Zugausfällen.
+++Bundesamt warnt vor Sturmflut an der Nordsee +++
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie hat vor einer Sturmflut an der Nordsee sowie im Weser- und Elbegebiet gewarnt. Das Nachmittag- beziehungsweise Abend-Hochwasser werde am Donnerstag an der Nordseeküste einen bis 1,50 Meter und im Weser- und Elbegebiet etwa 1,50 Meter über dem Mittleren Hochwasser eintreten, hieß es. Weitere Sturmfluten am Freitag seien nicht ausgeschlossen. Der Scheitelpunkt in Hamburg-St.-Pauli soll am Donnerstag um kurz nach 18 Uhr erreicht werden.
+++ Lkw auf Autobahn 61 umgestürzt +++
Auch auf den Straßen sorgt das Orkantief für Chaos. So steht auf der Rheinbrücke in Speyer ein Lkw quer. Außerdem wurden Teile der Autobahn 61 wegen mehrerer querstehender Lastwagen gesperrt. Die Polizei geht davon aus, dass Sturmböen den Anhänger erfassten und den Lkw umwarfen.
+++ Fernverkehr in NRW eingestellt: Verspätungen und Ausfälle der Bahn in ganz Deutschland +++
Das Orkantief über Deutschland hat am Donnerstag zu starken Einschränkungen im Bahnverkehr geführt. "In Nordrhein-Westfalen ist der Fernverkehr komplett eingestellt", teilte die Deutsche Bahn am Vormittag mit. Besonders betroffen seien auch das Saarland, Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern und Teile Sachsens. Es komme zu Zugausfällen und Verspätungen. "Hunderte Mitarbeitende sind im Einsatz, um Bäume und andere Hindernisse aus den Gleisen zu räumen, Oberleitungen zu reparieren und Schäden aufzunehmen", teilte eine Sprecherin mit.
Fahrgäste, die aufgrund des Unwetters ihre Reise verschieben wollen, könnten ihr gebuchtes Ticket ab sofort bis einschließlich sieben Tage nach dem Ende der Störungen einlösen.
+++ Zugausfälle, umgestürzte Bäume und Co.! 1 Verletzter in Delmenhorst +++
Den Lagezentren der Polizei lagen zunächst keine größeren Schadensmeldungen vor; vereinzelt habe der Wind Bäume ausgerissen, Schlimmeres sei jedoch nicht passiert, hieß es etwa aus Thüringen und Baden-Württemberg. Im niedersächsischen Delmenhorst war am Mittwochabend ein Mann von einem herabstürzenden Ast getroffen, aber nur leicht verletzt worden, wie die Polizei mitteilte. Die Deutsche Bahn warnte vor möglichen Zugausfällen oder Verspätungen wegen des Sturms. Allerdings lagen am Morgen noch keine Meldungen über tatsächliche Störungen im Bahnverkehr vor.
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bua/sba/news.de/dpa