Die Kanareninsel La Palma wird nach einem Vulkanausbruch weiter von Erdbeben erschüttert. Am Samstag melden die Behörden ein Beben der Stärke 4,6. Währenddessen stürzt ein "Lava-Tsunami" den Hang hinunter auf die Kanareninsel.
Der Lavafluss aus dem Vulkan auf der Kanareninsel La Palma ist am Freitag heftiger und wesentlich schneller geworden. Das vulkanologische Institut der Kanaren, Involcan, sprach angesichts beeindruckender Videoaufnahmen in einem Tweet sogar von einem "Lava-Tsunami". Der Geologe José Mangas, Professor an der Universität Las Palmas de Gran Canaria, betonte jedoch, dieses Bild sei etwas schief. "In diesem Fall kann nicht von einem Tsunami gesprochen werden, sondern von mehr als 1200 Grad heißen Lavaströmen, die wegen des steil abfallenden Geländes sehr schnell werden", sagte er im staatlichen TV-Sender RTVE.
Vulkanausbruch auf La Palma: Lava ergießt sich wie Tsunami aus Vulkan - neue Erdbeben erschüttern Kanareninsel
Der Vulkanologe Juan Carlos Carracedo vermutete sogar, dass sich der seit fast vier Wochen andauernde Vulkanausbruch auf La Palma stabilisiert habe, indem das Magma nun ohne Hindernisse aus dem Vulkan laufe, bis der Druck nachlasse. Wann das so weit sei, lasse sich aber nicht sagen. Zahlreiche leichte Erdbeben mit einer Stärke von bis zu 4,6 erschütterten am Samstag weiter die Insel mit rund 85.000 Einwohnern. Von den Beben betroffen sei unter anderem die Region Los Llanos de Aridane.
#terremoto 16/10/2021 04:41:53UTC SW VILLA DE MAZO_ILP mag=4.6 prof=37km cálculo revisado https://t.co/krmAm0KcHW
— IGN Sismología (@IGN_Sismologia) October 16, 2021
Evakuierungen auf La Palma gehen weiter! Menschen müssen ihre Häuser verlassen
Seit dem Beginn des Vulkanausbruchs in der Cumbre Vieja im Süden von La Palma mussten schon mehr als 7000 Menschen ihre Häuser unterhalb des Vulkans verlassen und sich in Sicherheit bringen. Die Auswertung der Daten des europäischen Erdbeobachtungssystems Copernicus ergab, dass bisher 1548 Gebäude von der Lava zerstört und eine Fläche von 700 Hektar von Lava und Asche bedeckt ist. Das entspricht etwa 980 Fußballfeldern. Ernsthaft verletzt wurde bisher niemand. Teilweise lag die Asche so hoch, dass von Häusern nur noch die Schornsteinspitze herausragte.
Flughafen auf La Palma weiter betriebsbereit
Der Flughafen der Insel war nach Angaben des Betreibers Aena weiter betriebsbereit. Im Internet waren Flüge von und zu Nachbarinseln angezeigt. Der Flugverkehr auf den anderen großen Touristeninseln der Kanaren - Teneriffa, Fuerteventura, Gran Canaria oder Lanzarote - lief normal.
Touristen-Warnung nach Vulkanausbruch! Außenministerium rät von Reisen nach La Palma ab
Deutschland gilt als wichtigster Reisemarkt der naturreichen Wanderinsel La Palma. Allerdings empfehlen Experten mittlerweile ganz offiziell den Urlaubern, der Vulkaninsel fernzubleiben. "Von nicht notwendigen Reisen nach La Palma wird derzeit abgeraten", erklärt das Außenministerium in Berlin in seinen Reisehinweisen. Auch Österreichs Regierung mahnt zur Vorsicht: "Bei Reiseplänen nach La Palma muss das Risiko einer sich rasch ändernden Reisesituation im Hinblick auf An- und Abreiseverkehr sowie Unterkunft berücksichtigt werden."
Drohnenaufnahmen zeigen Ausmaß des Vulkanausbruchs
Zahlreiche im Netz veröffentliche Bilder zeigen das gefährliche Ausmaß des Vulkanausbruchs auf La Palma. Wie Drohnenaufnahmen zeigen, bedrohen Lavaströme des Cumbre Vieja immer mehr Menschen, ein Ende des Ausbruchs ist aktuell nicht abzusehen.
Video donde Ramón Casillas, miembro debla ULL en #PEVOLCA, confirma la nueva boca al Sureste del volcán actual. @112canarias @CabLaPalma @Marianohzapata #ErupcionLaPalma #VigilanciaLaPalma #volcanesdecanarias pic.twitter.com/s4091IacVF
— Volcanes de Canarias (@VolcansCanarias) October 15, 2021
Superada por el sur la montaña de La Laguna, el frente de colada avanza entre plataneras con un espesor de unos 7 metros / Once La Laguna mountain southern slope has been crossed, the lava flow front advances between banana plantations with an average thickness of 7 meters pic.twitter.com/5IAhLPHz7E
— INVOLCAN (@involcan) October 15, 2021
Uno de nuestros equipos ha podido filmar hoy un verdadero "tsunami" de lava. Impresionante velocidad y desborde del canal lávico / today one of our crew was able to film a truly lava "tsunami". Amazing speed and overflow of the lava channel. pic.twitter.com/aoKiUSJ2bX
— INVOLCAN (@involcan) October 14, 2021
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sba/news.de/dpa
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