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Angst vor 3. Weltkrieg: Experte warnt bei China-Taiwan-Konflikt vor Erschütterung der Weltordnung

So angespannt war die Situation zwischen China und Taiwan lange nicht. Während Chinas Präsident Xi Jinping warnt, dass eine Abspaltung Taiwans "ein böses Ende" nehmen werde, geht ein Experte schon vom Schlimmsten aus.

In den schwersten Spannungen seit rund 25 Jahren gehen China und Taiwan auf einen gefährlichen Konfrontationskurs. (Foto) Suche
In den schwersten Spannungen seit rund 25 Jahren gehen China und Taiwan auf einen gefährlichen Konfrontationskurs. Bild: picture alliance/dpa

In den schwersten Spannungen seit rund 25 Jahren gehen China und Taiwan auf einen gefährlichen Konfrontationskurs. Unbeirrt wies Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen zuletzt den Aufruf von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping zurück, sich der kommunistischen Volksrepublik anzuschließen. Taiwan werde sich dem Druck aus Peking nicht beugen, sagte die Präsidentin bei einer Parade zum Nationalfeiertag in Taipeh.

Militärkonflikt China - Taiwan: Abspaltung könnte "ein böses Ende"

Nach militärischen Provokationen im Luftraum nahe Taiwan hatte Chinas Präsident Xi Jinping zuvor zur "Wiedervereinigung" aufgerufen. Ein Anschluss mit "friedlichen Mitteln" diene am besten den Interessen der ganzen chinesischen Nation, sagte Xi Jinping bei einer Feier in der Großen Halle des Volkes in Peking. Er warnte, dass eine Abspaltung Taiwans "ein böses Ende" nehmen werde. Für manchen Experten zeichnet sich schon jetzt ein düsteres Szenario ab.

Maajid Nawaz, Moderator des Radiosenders LBC, äußerte sich zu den zunehmenden Militäraktionen in dem Land. Er ist sich sicher, dass China mit seinem Verhalten den nächsten weltweiten Konflikt auslösen wird. Auch wenn der Ausdruck "3. Weltkrieg" von ihm vermieden wird, schwingen die Ängste in den Ausführungen immer mit. "Die Sorge mit Taiwan... ist, dass wir eine weitere Demokratie verlieren und China, wie schon bei Hongkong, Taiwan in eine Tyrannei verwandelt", befürchtete Nawaz.

Angst vor 3. Weltkrieg: China-Einmarsch in Taiwan bis 2025 möglich

Der LBC-Moderator warnte, die Nationen müssten sich auf einen Konflikt mit China vorbereiten. "Nehmen wir an, China marschiert bis 2025 in Taiwan ein. Ich denke, wir müssen auf das Beste hoffen und uns auf das Schlimmste vorbereiten", erklärte er. "Auf das Schlimmste vorbereitet zu sein bedeutet, dass dieses Land bereit sein muss, auf eigenen Füßen zu stehen, wenn es zu einer Erschütterung der globalen Weltordnung in Form eines Krieges kommt."

Schien es bei früheren Präsidenten Chinas eher Lippenbekenntnisse zu sein, Taiwan ins chinesische Reich holen zu wollen, sieht es Xi Jinping als seine "historische Mission" an, den Anschluss während seiner Herrschaft zu vollenden, wie Diplomaten in Peking sagen. Aber auch das militärische Gleichgewicht hat sich verschoben. Die Modernisierung der Volksbefreiungsarmee hat große Fortschritte gemacht. Taiwans Verteidigungsminister Chiu Kuo-cheng geht davon aus, dass China bis 2025 in der Lage sein dürfte, mit minimalen Verlusten und Kosten eine Invasion der Insel zu starten.

China-Taiwan-Konflikt: Wie entschlossen handeln die USA?

Zwar haben sich die USA der Verteidigungsfähigkeit Taiwans verpflichtet, liefern Waffen und trainieren im Land sogar Soldaten, doch zweifeln Chinas Generäle an der Entschlossenheit der USA, in einen Krieg mit China eintreten zu wollen. US-Militärexperten warnen auch nach simulierten Kriegsspielen, dass die US-Streitkräfte heute ihre Probleme mit Chinas fortschrittlichen Kampfjets und anderen neuen Waffensystemen haben dürften, um eine Invasion aufzuhalten.

Peking sieht die Supermacht ohnehin im Niedergang. Als Beweis dienen die Pandemie in den USA, ihre innere Zerrissenheit und zuletzt auch der Rückzug aus Afghanistan. Selbst US-Militär wirken unsicher. Die "New York Times" zitiert Vizeadmiral Robert Thomas, einst Kommandeur der siebten Flotte in Japan: "Ich habe lange darüber nachgedacht, aber ich weiß nicht, ob die USA bereit sind, dass junge Amerikaner für die Verteidigung Taiwans in Leichensäcken zurückkommen."

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/sba/news.de/dpa