Im Laufe der vergangenen Jahrzehnten sind bei mehreren Militärunfällen zahlreiche Atomsprengköpfe verloren gegangen. Nur knapp sei die Bevölkerung mehrerer Staaten einer Katastrophe entgangen. Doch das Schlimme: Einige Nuklearwaffen wurden nie mehr gefunden.
Atombomben sind die zerstörerischsten Waffen, die die Menschheit je erschaffen hat. Daher könnte man meinen, dass man sorgsam mit ihnen umgeht. Doch weit gefehlt: Im Laufe der Jahre sind zahlreiche von ihnen beim Transport verloren gegangen.
Brandgefährliche Militär-Pannen: US-Flieger mit waffenfähigem Uran spurlos verschwunden
Wie der britische "Daily Star" schreibt, beschreibt das US-Militär die verlorenen Waffen als "Broken Arrow"-Vorfälle. Der mysteriöseste Fallist der Verlust eines USAF B-47 Stratojet mit dem Rufzeichen Inkspot 59. Siewar eine von vier B-47E, die am 10. März 1956 von der MacDill Air Force Base im US-Bundesstaat Florida in Richtung Marokko startete. Irgendwo südlich von Port Say in Algerien flogen die vier Flugzeuge jedoch in eine dicke Wolkenschicht. Jedoch nur drei vonj ihnen tauchten wieder auf. Inkspot 59 wurde seitdem nie wieder gesehen. Bei einer Suchaktion wurden weder Wrackteile noch einer der Besatzungsmitglieder des Flugzeugs gefunden. Das Schlimme: Inkspot 59 trug zwei Transportkisten mit waffenfähigem Uran.
"Schmutzige Atombombe" zerstörte 1956 beinahe Ostengland
Im Juli 1956 kam es zu einem weiteren Vorfall. Ein B-47-Bomber stürzte auf einer routinemäßigen Trainingsmission in der Nähe der RAF Lakenheath in Suffolk ab. Das Flugzeug kollidierte mit einem Gebäude, in dem drei teilmontierte Atombomben vom Typ Mark 6 mit einer möglichen Ausbeute von bis zu 160 Kilotonnen gelagert wurden. Die Wahrscheinlichkeit einer nuklearen Detonation war zwar gering, doch der Uran-238-Kern wurde mit brennendem Treibstoff besprüht. Die "schmutzige Bombe" hätte ganz Ostengland verwüsten können. In einem offiziellen Bericht der USA hieß es, dass es ein Wunder gewesen sei, dass die Bombe mit "freigelegtem Zünder" nicht explodiert sei.
Atombombe zerbricht bei Flugzeugabsturz über Acker in North Carolina
Fünf Jahre später brach eine B-52G über Ackerland in der Nähe von Goldsboro in North Carolina auseinander. Der Besatzung gelang es zwar sich zu retten, doch in dem Flugzeug waren zwei 3,8 Megatonnen Mark 39 Atombomben. In einem Bericht hieß es zwar, dass die Bomben nicht scharf gewesen seien, doch 52 Jahre später lüftete eine Informationsanfrage Unglaubliches. Die Waffen hätten durchaus explodieren können. "Wir waren einer nuklearen Detonation sehr nahe", die etwa 250 Mal stärker war als die Bomben, die 1945 Hiroshima zerstörten", berichtete Bombenentsorgungsexperte Jack ReVelle, der an der Bergung einer der Waffen beteiligt war.
Ein zweiter Atomsprengkopf raste zu Boden und zerbrach in zwei Teile. Während ein Bruchstück geborgen werden konnte, wurde der andere Teil nie gefunden. Die Air Force kaufte das umliegende Land und erklärte es zur Verbotszone.
Im selben Jahr ereignete sich eine weitere Beinahe-Katastrophe in Lakenheath. Dort warf ein Pilot versehentlich die Abwurftanks seinen Flugzeugs auf der Landebahn ab. Er hatte eine Mark 28-Atomwaffe an Bord seiner USAF F-100 Super Sabre und besprühte sie versehentlich mit brennendem Flugbenzin. Die Erwärmung hätte laut eines Sicherheitsberichts eine nukleare Explosion auslösen können.
Nuklearwaffe über Arktis abgestürzt! Atombombe in Polareis eingefroren
1968 fing ein B-52-Bomber der USAF, der mit vier 14-Kiloton-B28-Bomben beladen war, plötzlich Feuer. Die Besatzung sprang aus 2.500 Meter Höhe ab. Einer starb. Das Flugzeug mit dem Rufzeichen HOBO 28 stürzte in die North Star Bay in der Nähe der Thule Air Force Base in Grönland. Dabei explodierten die Kraftstofftanks der Atombomben. Dadurch wurde radioaktives Plutonium und Uran über ein weites Gebiet verstreut. Ein Teil des Flugzeugs schmolz das Packeis und versank ungefähr 200 Meter darin. Mittlerweile ist das Eis wieder gefroren und schließt die Trümmer seitdem ein. Während das Pentagon behauptete, dass alle vier Atombomben bei dem Absturz zerstört wurden, legt ein Bericht der dänischen Regierung etwas anderes offen. Die thermonukleare Stufe einer Rakete wurde nie geborgen. Bis heute liegt sie im Eis.
Aufgrund der steigenden Temperaturen ist jedoch nur eine Frage der Zeit, bis die Atomwaffen freigelegt sind. Derzeit werde die Konzentrationen von Plutonium im Meerwasser als "relativ gering" beschrieben. Sie stelle eine "unerhebliche Gefahr für den Menschen" dar. Doch mit dem Abtauen der Polkappen kann sich das ändern.
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