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Rassistische Sprache: Kunst-Zensur? Mehr als 100 Kunstwerke umbenannt

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden setzen jetzt ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung. Mehr als 100 Kunstwerke wurden deswegen bislang umbenannt. Doch das Vorgehen wird scharf kritisiert.

Insgesamt 134 Kunstwerke der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) sollen umbenannt worden sein. (Foto) Suche
Insgesamt 134 Kunstwerke der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) sollen umbenannt worden sein. Bild: picture alliance / dpa | Matthias Hiekel

Zahlreiche Gemälde, Skulpturen oder andere Kunstschätze tragen teilweise immer noch rassistische und diskriminierende Titel - so auch einige Werke der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD). Dort sollen 134 Kunstwerke neue Namen tragen.

Rassistische und diskriminierende Titel gestrichen: Dresdner Kunstwerke zensiert

Seit Anfang 2020 wurden 143 Kunstwerke von der SKD "auf rassistische oder anderweitig diskriminierende Begriffe oder Inhalte" geprüft – und politisch korrekt umbenannt. Das teilte das sächsische Tourismusministerium auf eine Anfrage des AfD-Abgeordneten Thomas Kirste (44) aus dem sächsischen Landtag mit. Das Ministeriumwiegelte aber ab und sagte auf Nachfrage von "Bild", dass sie "eine solche Überprüfung weder veranlasst noch durchgeführt" haben.

DIESE Kunstwerke tragen neue anti-rassistische Titel

So sollen Bezeichnungen wie Zigeuner, Indianer oder Eskimo geändert worden sein. Auch das Kunstwerk "Mohr mit Smaragden" von Hofgoldschmied Johann Melchior Dinglinger aus dem Jahr 1726, das im Juwelenzimmer des Grünen Gewölbes steht, heißt nun anders. Die bekannte Bronzestatur "Schwarz­afrikanerin mit Spiegel", auch als "Schwarze Venus" bezeichnet, finden Besucher:innen nun unter dem neuen Begriff "Afrikanerin mit Spiegel" wieder. Diese Kunstwerke sind ebenfalls von der Namensänderung betroffen:

  • "Afrikanischer Krieger, den Bogen schwingend" heute: "Ein Krieger, den Bogen schwingend"
  • "Landschaft mit mohammedanischen Pilgern" heute: "Landschaft mit betenden Muslimen"
  • "Eingeborener mit Maske" heute: "Mann mit Maske"
  • "Die Zigeunerin" heute: "Frau mit Kopftuch"
  • "Zigeunermadonna" heute: "Madonna mit stehendem Kind"
  • "Baumhütte eines Eingeborenen" heute: "Baumhütte"
  • "Portrait eines dunkelhäutigen Sklaven" heute: "Portrait eines Sklaven"
  • "Indische Eingeborene mit Haustieren" heute: "Menschen mit Haustieren"
  • Ein geborener mit Maske" heute: "Mann mit Maske

(Quelle: Bild und Berliner Zeitung)

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Umbenannte Kunst heftig kritisiert

Die neu benannten Kunstwerke stießen nicht nur auf Gegenliebe. Thomas Kirste sprach von "linker Bilderstürmerei". Auch Historiker Prof. Dr. Michael Wolffsohn (74) sieht das Vorgehen kritisch. "Merken denn die Umbenenner vom Dienst nicht, wie sehr sie sich und die eigentlich gute Absicht zum Gespött machen", sagte er gegenüber "Bild". Insgesamt besitzt das SDK 1,5 Millionen Kunstschätze. Ob zukünftig noch weitere Werke umbenannt und so frei von diskriminierenden Titeln sein werden, ist unklar. 

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