Ist eines der letzten Geheimnisse des Zweiten Weltkriegs endlich gelöst? Taucher bereiten sich vor der Ostseeküste auf eine Expedition vor, an deren Ende die Entdeckung des legendären Bernsetinzimmers stehen könnte.
Um das legendäre Bernsteinzimmer ranken sich seit Jahrzehnten die unglaublichsten Geschichten. Vermutlich bräuchte es schon einen Indiana Jones, um das Rätsel des Artefakts zu lösen. Oder doch nicht? Seine Spur verliert sich bisher im Zweiten Weltkrieg. Das Bernsteinzimmer wurde dem russischen Zar Peter dem Großen von seinem Verbündeten Friedrich Wilhelm I. von Preußen im 18. Jahrhundert geschenkt. 1941 wurde es von den vorrückenden deutschen Truppen bei der Einnahme von Leningrad geplündert und nach Schloss Königsberg in Ostpreußen gebracht.
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Verschollenes Bernsteinzimmer gefunden? Hitler-Geheimnis könnte vor Ostsee-Küste liegen
Als sich das Blatt im Zweiten Weltkrieg wendete und die russischen Truppen begannen, sich Hitler-Deutschland anzunähern, verschwand das Bernsteinzimmer und sein Verbleib ist bis heute unbekannt. Manche glauben, dass es bei der Bombardierung Königsbergs durch die Royal Air Force im Jahr 1944 zerstört wurde, oder dass es in der Schlussphase des Krieges durch russischen Artilleriebeschuss vernichtet worden sein könnte.
Es gibt jedoch seit Langem die Legende, dass die Paneele des Raums im Rahmen der Operation Hannibal auf den deutschen Dampfer Karlsruhe verladen wurden, um deutsches Personal und Material auf dem Seeweg aus dem belagerten Königsberg zu bringen. Doch am 13. April 1945 versenkten sowjetische Flugzeuge die Karlsruhe in der Ostsee, wobei fast 1.000 Menschen ums Leben kamen und das Schiff irgendwo vor der polnischen Küste 100 Meter tief sank.
Taucher finden Wrack von Dampfer Karlsruhe: Liegt hier das Bernsteinzimmer?
Nun hat ein Team von Tauchern das verunglückte Schiff einem Bericht des "Daily Star" zufolge geortet und bereitet sich darauf vor, seine Ladung zu untersuchen. Expeditionsleiter Tomek Stachura sagt, er sei sich nicht sicher, dass sich die Tafeln auf dem Wrack befinden, aber die Unterwasserdrohnen, die er zur Untersuchung des Frachtraums eingesetzt hat, haben mehrere verschlossene Kisten abgebildet. Er bezeichnet das Schicksal des Bernsteinzimmers als "eines der letzten ungelösten Rätsel des Zweiten Weltkriegs".
Taucher, die das Wrack untersucht haben, fanden in einer zerbrochenen Kiste einen Bilderrahmen und die Überreste eines Gemäldes, was darauf hindeutet, dass es im Inneren des Schiffes noch ähnliche Schätze geben könnte. Klass Weyj, der Eigentümer des Schiffes, mit dem Stachura die Expedition durchführt, sagte gegenüber dem "Daily Star", er gehe von einer "90-prozentigen Chance aus, das Bernsteinzimmer zu finden, sonst würde man sich hier nicht so viel Mühe geben." Ein echter Indiana Jones eben.
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