Ein 12-Jähriger ist dem bislang fast ausschließlich in Asien vorkommenden Nipah-Virus zum Opfer gefallen. Das Virus löst eine häufig tödlich verlaufende Gehirnentzündung aus. Die Gesundheitsbehörden kämpfen gegen eine Ausbreitung der Krankheit.
Die Angst vor der nächsten Super-Seuche hat schon begonnen. Das in Asien vorkommende Nipah-Virus löst beim Menschen eine häufig tödlich verlaufende Gehirnentzündung aus. Das Virus wird durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten und -ausscheidungen infizierter Tiere und Menschen übertragen. Die Angst vor einer Ausbreitung ist groß, nachdem ein 12-jähriger Junge aus dem Dorf Chathamangalam im indischen Bundesstaat Kerala an den Folgen der Nipah-Infektion gestorben war.
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Nipah-Virus tötet 12-Jährigen in Indien: Über 250 Kontaktpersonen ermittelt
Der Grundstein für eine rasante Ausbreitung ist einem Bericht der "Times of India" durchaus gegeben: Die Zahl der Kontaktpersonen des toten Jungen, die vom Gesundheitsamt ermittelt wurden, belaufen sich aktuell auf 251, von denen elf Personen bereits Symptome aufweisen würden. Nach einer Überprüfung sagte Gesundheitsministerin Veena George, dass der Zustand aller symptomatischen Kontaktpersonen, einschließlich der Eltern, Verwandten des Jungen und des medizinischen Personals, stabil sei. Ein Zustand, der hoffentlich so bleibt.
38 der 54 Hochrisikokontakte wurden zur Beobachtung in die Nipah-Station des Kozhikode Medical College eingeliefert. "Von den 251 Kontaktpersonen sind 129 Angestellte des Gesundheitswesens und 30 der 54 Hochrisikokontakte sind ebenfalls Angestellte des Gesundheitswesens", sagte sie und fügte hinzu, dass die relativ große Anzahl von Angestellten des Gesundheitswesens in der Kontaktliste auf die Tatsache zurückzuführen sei, dass der Junge in eine Klinik und vier Krankenhäuser, einschließlich der medizinischen Hochschule, gebracht wurde.
Nipah-Virus aktuell: Übertragung durch Fledermäuse oder Ziege möglich?
In der Zwischenzeit wurde von Mitarbeitern der Gesundheitsbehörde eine provisorische Nipah-Testanlage an der medizinischen Hochschule eingerichtet. In der neuen Einrichtung können ab sofort sowohl TrueNat-Tests als auch PCR-Tests bei symptomatischen und asymptomatischen Kontaktpersonen durchgeführt werden. Zudem hat ein Team, das das Haus des Jungen und die umliegenden Gebiete besuchte, festgestellt, dass Fledermäuse zwei Bäume auf einem nahe gelegenen Grundstück bewohnen.
Das Team sammelte auch Proben von Früchten, von denen vermutet wurde, dass sie von Fledermäusen oder Vögeln halb aufgefressen worden waren, um sie zu untersuchen. Außerdem wurde auf der anderen Seite des Flusses ein Fledermausquartier entdeckt, von dem neun Proben entnommen wurden. Das AHD-Team entnahm auch Blut und Proben von einer Ziege, die von der Familie des Jungen gehalten wurde. Die AHD-Beamten erklärten, dass es keine früheren Berichte über Nipah-Infektionen durch Ziegen gebe, dass aber Tests durchgeführt würden, nachdem berichtet worden war, dass der Junge sich um die Ziege gekümmert hatte, die vor zwei Monaten erkrankt war.
Nipah-Virus: So soll die Ausbreitung gestoppt werden
Um das Haus des toten Jungen wurde eine Eindämmungszone von drei Kilometern erlassen, in welcher eine intensive Haus-zu-Haus-Fieberüberwachung durchgeführt wird. Zur Behandlung möglicher Infizierter habe die staatliche Ärztekammer zudem bereits den Einsatz von Remdesivir zusammen mit Ribavirin genehmigt.
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rut/fka/news.de