Mit ihrem neuesten Wahlwerbespot wollen die Grünen offenbar eine ältere Zielgruppe ansprechen. Doch in den sozialen Medien löst das Video Irritation aus. Twitter zerlegt das umgedichtete Volkslied förmlich.
Nachdem bereits die CDU mit ihrem neuesten Wahlwerbespot für mächtig Aufruhr in den sozialen Medien sorgte, blamieren sich nun die Grünen. Die grünen Politiker dichten das Volkslieds "Kein schöner Land" für mehr Aufmerksamkeit im Wahlkampf kurzerhand um. Tja, was soll man sagen. Die Aufmerksamkeit ist ihnen gewiss, jedoch auch reichlich Spott.
Die Grünen dichten Volkslied für Wahlkampf um
Die parteieigene Agentur Neues Tor 1 verzichtete bei der Umsetzung des Videos aufprofessionelle Sänger:innen. Vielmehr kamenmehr als 20 Unterstützer:innen zum Einsatz, so die Grünen. Sie wurden entweder zu Hause oder an ihrem Arbeitsplatz beim Singen gefilmt. Am Ende tauchen auch Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock und Co-Parteichef Robert Habeck auf.
Jetzt alles geben, den Aufbruch leben – wir sind bereit. "Ein schöner Land" ist möglich.
— BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (@Die_Gruenen) August 24, 2021
???? GRÜN wählen am 26. September #btw21 oder schon heute per Briefwahl. Für ein klimaneutrales, gerechteres Morgen für alle. pic.twitter.com/Ba434nNc4K
"Extra schlechte Sänger ausgewählt!" Grüne blamieren sich auf Twitter mit Wahlwerbespot
"Schöner Spot. Echte Menschen. Hat man sonst vor künstlicher Perfektheit selten. (Und wem das nicht gefällt, der kann ja bei Retortenmusik, Autotune und Photoshop bleiben.)", heißt es in einem Tweet unter dem Video. Während einige Twitter-Nutzer:innen dem eigenwilligen Wahlwerbespot somit durchaus etwas abgewinnen können, amüsieren sich jedoch die meisten gewaltig über den Clip. "Ich vermute mal, hier hat man extra schlechte Sänger ausgewählt, um die Herzen der potenziellen Wähler vor Rührung zerfließen zu lassen: 'Oh, der singt genauso schlecht wie ich! Das ist ja ein ECHTER Mensch!'", heißt es in einem Tweet.
Von einer Werbeagentur, die nicht einmal "das" von "dass" unterscheiden kann, würde ich mein Geld zurückverlangen ???? pic.twitter.com/LTNCcS4a3w
— MissMarple (@mmfranconia) August 24, 2021
"Endlich ein Zerstörungsvideo über die Grünen!" Twitter lacht die Grünen aus
"Heiliges Kanonenrohr. Ich wähle euch trotzdem, aber diesen krassen Werbespot muss ich erst mal sacken lassen. Geht's noch altbackener und peinlicher? Leute, wir sind im 21. Jahrhundert angekommen. Da muss was modernes und Ansprechendes her oder ist der für Senioren?", fragt sich ein Twitter-Nutzer. "Ich fand's beim ersten Sehen auch schlimm. Aber der Spot zielt nicht auf dich oder mich. Der soll tatsächlich die Alten abholen, die gerade mit Laschet fremdeln. Die Jungen sind doch (vergleichsweise) schon viel stärker eh im Boot", munkelt ein anderer.
"Endlich ein Zerstörungsvideo über die Grünen", ätzt ein Twitter-Nutzer. "Meiner Oma gefällt es. Damit Kernwählerschaft der CDU angesprochen. Macht das Video doch nicht so nieder. Wir sind hier nicht bei Deutschland sucht den Superstar", kontert ein anderer. "Hitverdächtig", kommentierte ein Nutzer. "Ganz ehrlich Leute, wer hat das denn verbrochen?"
Auch Promis melden sich auf Twitter zu dem Wahlwerbespot der Grünen zu Wort. "Vielleicht WOLLEN die Grünen gar nicht gewählt werden?!", stellte der Satiriker Jan Böhmermann fest.
Dass die Grünen mit nem nationalromantischen Volkslied aus dem 19. Jahrhundert Wahlkampf machen, hätt’ ich auch nicht für möglich gehalten
— jan (@jan_knes) August 24, 2021
Habe den Grünen-Spot mal mit FDP-Musik unterlegt pic.twitter.com/0N1tZu3EV1
— Roman Wagner (@RealRomanWagner) August 24, 2021
Während der Clip im Netz bereits für Entsetzen sorgt, soll er im Fernsehen erstmals am Dienstagabend im Ersten laufen. Man darf gespannt sein, wie der Wahlwerbespot der Grünen beim TV-Publikum ankommen wird.
Lesen Sie auch: "Wie Weltfremd kann man sein?" Bei DIESEM Grünen-Vorschlag rasten Twitter-Nutzer aus.
Folgen Sie News.de schon bei Facebook und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos, tolle Gewinnspiele und den direkten Draht zur Redaktion.
bua/news.de/dpa
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.