Eine junge Frau, die von Taliban-Kämpfern gefangen genommen und gefoltert wurde, berichtet von dem Albtraum, den sie in Afghanistan durchlebte. Sie wurde selbst acht Mal angeschossen, ihr wurden die Augen durchbohrt und sie musste miterleben, wie Feinde an Hunde verfüttert wurden.
Was die 33 Jahre jungeKhatera schildert, lässt einem einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen. Die junge Frau ist die Tochter eines ehemaligen Taliban-Kämpfers. Ihr Vater selbst hatte den Angriff auf sie angeordnet. Bereits im letzten Jahr wurde Khatera in der afghanischen Provinz Ghazni von aufständischen Kämpfern angeschossen. Auf dem Heimweg von der Arbeit hatten die Taliban-Kämpfer die junge Frau, die damals im zweiten Monat schwanger war, umzingelt. Nach Überprüfung ihres Ausweises schossen sie Khatera acht mal in den Oberkörper.
Folter-Opfer berichtet: Taliban verfüttern Feinde an Hunde
Weiterhin fügten sie ihr schwere Schnittverletzungen mit einem Messer zu und durchbohrten ihr die Augen. Gegenüber "News18" erklärte Khatera, dass die Taliban Frauen zuerst foltern würden und ihre Körper anschließend als mahnendes Beispiel zeigen, um die Angst in der Bevölkerung zu schüren. "Manchmal werden unsere Körper an Hunde verfüttert. Ich hatte Glück, dass ich es überlebt habe", so die 33-Jährige. "In den Augen der Taliban sind Frauen keine lebenden, atmenden Menschen, sondern nur etwas Fleisch."
Taliban-Sprecher: Frauen sollen Universitäten besuchen dürfen
Ein Taliban-Sprecher hat indes in Aussicht gestellt, dass Mädchen und Frauen auch nach der Machtübernahme der Islamisten in Afghanistan weiterhin Schulen und Universitäten besuchen dürfen. "Ja, sie können Bildung und höhere Bildung in Anspruch nehmen, das bedeutet auch Universitäten", bestätigte der Taliban-Vertreter Suhail Shaheen am Dienstag auf Nachfrage in einem Fernsehinterview mit dem britischen Sender Sky News.
Nach Machübernahme der Taliban: Frauen in Afghanistan müssen Kopftuch tragen
Die Frage, ob von Frauen in Afghanistan künftig erwartet werde, dass sie sich verschleierten und Burka trügen, verneinte der Sprecher. Ein Hijab, also ein Kopftuch, würde hingegen erwartet. "Das ist zu ihrer eigenen Sicherheit", ergänzte der Taliban-Vertreter.
Nach der Machtübernahme der Taliban wird eine massive Verschlechterung der Menschenrechtslage im Land erwartet, insbesondere für Frauen und Mädchen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mahnte an, besonders bedrohten Menschen zu helfen und nannte dabei auch explizit "mutige Frauen".
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fka/news.de/dpa