Die Bilder der weinenden und auf das Pferd Saint Boy einprügelnden Fünfkämpferin Annika Schleu sorgten bei den Olympischen Spielen für Entsetzen. Die Misshandlung des Vierbeiners sollte nicht ohne Folgen bleiben. Der Tierschutzbund stellte Strafanzeige wegen Tierquälerei.
Es waren Bilder, die erschütterten. Im Olympischen Fünfkampf bekam Annika Schleu das Pferd Saint Boy zugelost. Bereits kurz nach dem Aufsteigen zeigte sich der Vierbeiner nervös und verweigerte den Parcours. Doch statt von Saint Boy abzusteigen, zog Schleu die Zügel enger und prügelte mit der Reitgerte auf das Tier ein. Der Tierschutzbund stellte nun Strafanzeige gegen die Sportlerin und ihre Trainerin Kim Raisner.
Annika Schleu und Kim Raisner bekommen Strafanzeige wegen Tierquälerei
Der Deutsche Tierschutzbund hat nach den Vorkommnissen bei den Olympischen Spielen Strafanzeige gegen die Moderne Fünfkämpferin Annika Schleu und Bundestrainerin Kim Raisner gestellt. Wie die Organisation am Freitag mitteilte, wirft sie Schleu aufgrund der Ereignisse beim Reitwettbewerb Tierquälerei vor und Raisner Beihilfe zur Tierquälerei.
"Hau mal richtig drauf!" - fehlende Einsicht bei Schleu und Raisner
Das Schleu zugeloste Pferd Saint Boy hatte im Parcours in Tokio verweigert, Raisner hatte die weinende Berlinerin mit den Worten "Hau mal richtig drauf!" zum Einsatz der Gerte aufgefordert. In einem leistungsorientierten Wettkampf zwischen Menschen hätten Tiere nichts zu suchen, sagte Tierschutzbund-Präsident Thomas Schröder. Die Anzeige diene auch der grundsätzlichen Klärung dieses Problems. Schleu habe in anschließenden Interviews Einsicht vermissen lassen, kritisierte der Tierschutzbund.
Annika Schleu zeigt keine Einsicht - sieht sich als Opfer
In einem Interview der Wochenzeitung "Die Zeit" hatte sich Schleu zuletzt erneut gegen den Vorwurf gewehrt, ihr Pferd im Wettkampf gequält zu haben. "Ich habe das Pferd nicht extrem hart behandelt. Ich hatte eine Gerte dabei, die vorher kontrolliert wurde. Genauso wie die Sporen. Ich bin mir wirklich keiner Tierquälerei bewusst", sagte die 31-Jährige. Sie bekannte aber auch, dass sie eventuell früher hätte sagen können, "okay, es hat einfach keinen Wert". Vom Weltverband habe sie sich danach allein gelassen gefühlt, dessen deutscher Präsident Klaus Schormann habe nicht mit ihr gesprochen. Tierschutzbund-Präsident Schröder bezeichnete einen Rücktritt von Schormann (75) als überfällig.
In den sozialen Medien erntete Schleu Kritik dafür, sich in die Opferrolle zu begeben, statt Verantwortung zu übernehmen und sich zu entschuldigen.
Es ist mir ehrlich gesagt auch scheiß egal wie es der #Schleu geht. Meinetwegen kann sie den ganzen Tag heulen. Viel wichtiger ist die Frage: Wie geht es Saint Boy? Für ihn war das sicher traumatischer als für die Heulboje auf seinem Rücken #tierquaelerei #OlympischeSpiele
— ????Jojo???? (@phantazsma) August 6, 2021
Schon gelesen?Stute vergewaltigt! Polizei sucht nach Pferde-Sex-TäterFrau #Schleu wundert sich, dass ihr nach dem Ende der olympischen Spiele immer noch Tierquälerei vorgeworfen wird. Ernsthaft, wie kann man nur so unreflektiert sein? Wollen Sie wirklich eine solch hochnäsige Einstellung unterstützen, @PentathlonGER @DOSB @athleten_de ?
— Aruba Schnuticorn (@SprichHerz) August 12, 2021
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sig/sba/news.de/dpa
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