Die extreme Hitze in Griechenland könnte laut Meteorologen noch mehrere Tage andauern. Die Temperaturen sollen bis auf fast 50 Grad steigen. Bislang gibt es noch keine Entwarnung. Im Gegenteil: Die Regierung warnt vor einem Kollaps.
Während sich das Wetter in Deutschland im August unterkühlt und wechselhaft zeigt, verwandelt Sahara-Hitze Südeuropa in einen Glutofen. Am Wochenende kletterte das Quecksilber bereits auf 44 Grad - Tendenz aktuell weiter steigend. Meteorologen warnen weiterhin vor extremer Hitze. Schuld ist der Jetstream.
Extrem-Wetter in Südeuropa 2021: Jetstream saugt Sahara-Hitze nach Griechenland
Normalerweise fegt das Starkwindband in großen Wellen von West nach Ost. Doch derzeit bleiben die Wellen förmlich stehen. Dadurch verharren Hoch- und Tiefdruckgebiete an einer Stelle."Zwischen tiefem Luftdruck über Mitteleuropa und hohem Luftdruck über dem Süden strömt sehr heiße Luft aus der Sahara mit kräftigem Wind bis nach Griechenland. Da sich diese Wetterlage auch in den nächsten Tagen nur wenig ändert, steht vor allem dem Südosten Europas rund umGriechenland eine noch länger andauernde Hitzewelle bevor", warnt RTL-Meteorologe Martin Pscherer.
Wann ist die Hitzewelle am Mittelmeer vorbei? Meteorlogen geben keine Entwarnung
Laut Wetterdienst soll die Hitze in Griechenland noch bis zum 8. August 2021 andauern. Nachts sinken die Temperaturen kaum unter die 30-Grad-Marke. "Hitzewellen mit Temperaturen über 40 Grad sind in Griechenland zu der Jahreszeit nicht ungewöhnlich", sagt Pscherer weiter. "Die anstehende dauert allerdings schon ziemlich lang und sie ist auch nicht die erste dieses Jahr. Da die Temperaturen auch nachts teilweise kaum unter 30 Grad sinken, bekommt der Körper kaum Erholungsphasen und es kann vor allem für ältere und geschwächte Personen lebensgefährlich werden."
Klimaanlagen laufen wegen Hitze auf Hochtouren! Regierung fürchtet Energie-Kollaps
Die Klimaanlagen laufen in Griechenland auf Hochtouren. Die Regierung befürchtet, dass es dadurch zu mehrstündigen Stromausfällen kommen könnte. Das Energieministerium rief alle Bürger dazu auf, die Anlagen nicht auf die niedrigste Temperatur einzustellen. "26 Grad und nicht mehr", hieß es. Auch das Kochen mit Öfen sollte vermieden werden. Waschmaschinen sollten um die Mittagszeit - wenn der Energieverbrauch am höchsten ist - nicht benutzt werden.
Vor allem die Einwohner der Ballungszentren wie der Millionenstadt Athen leiden unter der seit fast einer Woche andauernden Hitzewelle. "Man kann draußen wegen der Hitze kaum atmen und drinnen ist die Luft wegen der Klimaanlage ungesund", sagte eine Frau im staatlichen Fernsehen.
Unklar war, wann die Hitze nachlassen würde. Einige Meteorologen befürchteten, die hohen Temperaturen könnten noch einige Tage andauern. Dies sei sehr gefährlich vor allem für ältere Menschen und Kleinkinder. "Vorsicht! Der Hitzeschlag lauert", warnen immer wieder Ärzte Rundfunk.
Trockenheit und starker Wind! Waldbrandgefahr bleibt hoch
Doch das ist nicht die einzige Gefahr. Durch die seit Wochen andauernde Trockenheit und den starken Wind können sich Waldbrände massiv ausbreiten. Auf Rhodos konnten die Feuer zwar eingedämmt werden - doch die Brandgefahr bleibt weiter hoch. Unter dem Einsatz von Löschflugzeugen und Hubschraubern konnte die Feuerwehr den Großbrand auf der Urlaubsinsel unter Kontrolle bringen. Hotels und andere touristische Anlagen waren nicht betroffen, wie der Zivilschutz in Athen am Montag mitteilte.
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bua/sig/news.de/dpa