Wie gut sind wir auf diese Sommer-Katastrophe vorbereitet? Einer Warnung des Roten Kreuzes zufolge könnte sich die Zahl der Hitze-Toten in den kommenden Jahren drastisch erhöhen. Auch die Dauer und Intensität der Hitze-Perioden sollen zunehmen.
Es ist eine Schock-Studie, die zwar für Großbritannien angelegt wurde, deren Ergebnisse jedoch auch hierzulande Beachtung finden sollten. Einem Bericht zufolge könnte sich die Zahl der hitzebedingten Todesfälle in den nächsten 30 Jahren verdreifachen. Für Großbritannien bedeutet das: Es könnten bald etwa 7000 Hitze-Tote jährlich zu beklagen sein.
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Schock-Studie: Rotes Kreuz warnt vor 7000 Hitze-Toten jährlich
Das Britische Rote Kreuz warnt in einem Bericht mit dem Titel "Feeling The Heat" vor einer gefährlichen Wahrnehmungslücke, wenn es um das Bewusstsein für die Risiken von Hitze geht. Und die könnte man durchaus auch auf unser Denken übertragen. Die Wohltätigkeitsorganisation hat untersucht, wie gut das Land auf steigende Temperaturen vorbereitet ist und wie bewusst sich die Menschen der Risiken von Hitzewellen sind.
Hitze-Welle nehmen an Intensität und Länge weiter zu
Das Ergebnis ist alarmierend! Wissenschaftlich belegt ist, dass Hitzewellen und Hitzeperioden nicht nur in Großbritannien zugenommen haben, sondern auch weiterhin zunehmen werden. Und das sowohl hinsichtlich der Intensität als auch bezüglich der Dauer. "Die durchschnittliche Länge der Hitzeperioden hat sich in den letzten Jahrzehnten mehr als verdoppelt, und bis 2050 wird die Wahrscheinlichkeit für heiße Sommer um 50 Prozent steigen, während sich die Zahl der hitzebedingten Todesfälle auf etwa 7.000 pro Jahr mehr als verdreifachen könnte", heißt es in dem Bericht.
Hitzewelle eine verkannte Gefahr
In der Bevölkerung sind diese Sorgen allerdings noch nicht angekommen, wie die Studie hervorhebt. Eine Umfrage ergab, dass mehr als ein Viertel (26 Prozent) der Menschen Hitzewellen als eine gute Sache ansehen. Die Ergebnisse legen zudem nahe, dass mehr als ein Drittel (37 Prozent) glaubt, dass Hitzewellen in der Zukunft ein Problem sein werden, aber noch nicht jetzt. Kurzum: In der Öffentlichkeit wird das Wort Hitzewelle positiv wahrgenommen: von Umweltschäden, Wasserknappheit und gesundheitlichen Beeinträchtigungen (nahezu) keine Spur.
Dabei habe die Mehrheit (60 Prozent) der Erwachsenen in Großbritannien mindestens einmal bereits negative Auswirkung des heißen Wetters erlebt, am häufigsten Kopfschmerzen (33 Prozent), Schwindel oder Ohnmachtsgefühle (22 Prozent) oder Hitzeausschlag (21 Prozent). Besonders krass: Obwohl sie zur Hochrisikogruppe der Hitze-Toten zählen, gab mehr als die Hälfte (57 Prozent) der über 75-Jährigen an, dass sie sich selbst nicht als anfällig für die Auswirkungen von Hitzewellen betrachten, so die Ergebnisse der Studie. Eine fatale Fehleinschätzung.
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rut/news.de