Erstellt von Sandra Ignatzy - Uhr

Corona-Lockerungen in NRW: "Gefährlich!" Twitter tauft nächste Corona-Welle "Laschet-Welle" 

Mit seinen Lockerungsbeschlüssen für weite Teile NRWs machte sich der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen Armin Laschet keine Freunde. Der Kanzlerkandidat der Union erntete reichlich Kritik - sogar die nächste Corona-Welle soll nun nach ihm benannt werden.

Die vierte Corona-Welle wurde von Twitter-User:innen Armin Laschet zu Ehren "Laschet-Welle". (Foto) Suche
Die vierte Corona-Welle wurde von Twitter-User:innen Armin Laschet zu Ehren "Laschet-Welle". Bild: picture alliance/dpa | Fabian Strauch

Seit Freitag gilt in Nordrhein-Westfalen eine neue Corona-Schutzverordnung, die angesichts niedriger Infektionszahlen eine weitgehende Normalisierung vieler Lebensbereiche vorsieht. Discos, Kirmes und Volksfeste werden mit kleinen Auflagen wieder erlaubt. In vielen Bereichen fallen zudem Kontaktbeschränkungen, Masken- und Nachverfolgungspflichten. Der Ministerpräsident von NRW erntet reichlich Kritik für seine weitreichenden Lockerungen - auf Twitter wird die nächste Welle ihm zu Ehren "Laschet-Welle" genannt.

Kritik an Schönwetterpolitik Armin Laschets von der SPD

SPD-Chef Norbert Walter-Borjans hat die Lockerungen von Corona-Maßnahmen in Nordrhein-Westfalen als Wahlkampfmanöver von NRW-Ministerpräsident und CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet kritisiert. "Was Armin Laschet jetzt macht, ist nicht vernunftgeleitet, sondern Schönwetterpolitik mit dem Blick auf die Bundestagswahl", sagte der SPD-Vorsitzende der "Rheinischen Post" (Freitag).

Zuerst brauche es eine höhere Impfquote - das sei doch nur eine Frage weniger Wochen, so Walter-Borjans. "Wenn die Landesregierung jetzt Normalität vortäuscht, ist das geradezu ein Signal an die Unentschlossenen, das Impfen nicht ernst zu nehmen", sagte er. Er habe "absolutes Verständnis" für alle, die wieder auf Festivals, in Diskotheken oder zu Sportveranstaltungen wollten. "Was wir aber sicher nicht wollen, ist eine vierte Welle", mahnte der SPD-Chef. Die Erfolge in der Pandemie-Bekämpfung dürften jetzt nicht verspielt werden.

SPD-Epidemiologe Karl Lauterbach kritisiert Lockerungen Laschets

Auch der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach kritisierte die Lockerungen in NRW. Damit werde das "falsche Signal" gegeben, dass die Pandemie vorbei sei, sagte Lauterbach am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner". Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) entgegnete, die Landesregierung sei nicht waghalsig. Es gebe auch kein Bundesland, das so streng teste, sagte Laumann in der ZDF-Sendung.

Twitter-Nutzer:innen benennen vierte Welle nach Armin Laschet

Noch schärfer gehen die Nutzer:innen in den Sozialen Netzwerken mit Armin Laschet ins Gericht. Auf Twitter taufen User:innen die nächste Corona-Welle, die ihrer Meinung nach dank Laschets Lockerungen unweigerlich kommen wird, auf den Namen "Laschet-Welle".

"Sie produzieren förmlich die vierte Welle. Nennen wir sie doch Laschet-Wette", schlägt ein Nutzer vor und kreiert damit einen Twitter-Trend, zu dem Tausende Nutzer twittern werden. 

So schreibt etwa dieser junge Mann auf Twitter: "Die Zahlen steigen. Noch langsam, aber der Blick in die Nachbarländer offenbart, wohin die Reise geht. Reaktion von Laschet? Ab heute sind zB in NRW die Clubs wieder auf. "Vierte Welle" klingt so unpersönlich, nennen wir sie doch Laschet-Welle."

Autor Jan Skudlarek scherzt unter einem Foto von Armin Laschet: "Vierte Welle. Im Herbst. Dafür stehe ich mit meinem Namen. #LaschetWelle"

 

Twitter-Nutzer sieht in Laschet den "König der Lockerungsorgien" 

"#LaschetWelle trendet", stellt dieser Nutzer fest und schreibt: "Der König der Lockerungsorgien will bald König von Deutschland werden. Anders als Merkel wird er dabei kein Erbarmen zeigen, denn eins hat er jetzt schon bewiesen, erbarmungslos zieht er seinen Dickkopf durch und leugnet nachher die Fakten. Gefährlich!"

"Die #LaschetWelle wird vor allem junge Menschen treffen, warnt ein weiterer User. Er fährt fort: "Also die, die in der Pandemie ohnehin schon allein gelassen wurden. Das sind übrigens auch die, die er bei der #Klimakrise allein lässt. Man könnte meinen, das hat bei #Laschet Prinzip. Deswegen #LaschetVerhindern." Wir dürfen gespannt sein, ob die "Laschet-Welle" tatsächlich eintreffen wird. 

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sig/news.de/dpa/