Die Mückensaison ist in vollem Gange. Da die stechenden Plagegeister Krankheitserreger übertragen können, fürchten sich einige Menschen davor, sich durch Mücken mit dem Coronavirus zu infizieren. Doch wie begründet ist diese Angst?
Die anhaltende Wärme und die niederschlagsreiche Wetterlage bieten Mücken beste Voraussetzungen zur Vermehrung. Zwar sprechen Experten bislang noch von keiner Mückenplage, doch in Hochwassergebieten gibt es ein erhöhtes Aufkommen der blutsaugenden Plagegeister. Dass Mücken Krankheitserreger übertragen können, ist nichts neues. Doch kann man sich durch die Blutsauger auch mit dem Coronavirus infizieren?
Coronavirus-News aktuell: Können Mücken den Menschen mit Sars-CoV-2 infizieren?
Zwar meldete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) frühzeitig, dass eine Übertragung von Sars-CoV-2 sehr unwahrscheinlich sei, doch ein wissenschaftlicher Beweis fehlte. Im vergangenen Jahr veröffentlichten Wissenschaftler:innen um Yan-Jang Huang und Dana Vanlandingham in "Scientific Reports" eine Studie und erteilten der Corona-Mücken-Theorie eine Abfuhr. Zwar findet sich das Coronavirus bei einigen Menschen im Blut, jedoch nur in äußerst geringen Mengen. Eine Aufnahme durch Mücken ist damit schon mal extrem unwahrscheinlich. Doch es ist möglich: In der Studie wurde das Coronavirus nämlich auch in einigen Mücken nachgewiesen. Doch dort konnte es sich nicht replizieren, geschweige denn weiterübertragen werden.
Robert-Koch-Institut warnt vor einer Übertragung desWest-Nil-Virus durch Stechmücken
Doch obwohl Mücken das Coronavirus nicht übertragen können, sind die Insekten durchaus gefährlich. Das Robert-Koch-Institut (RKI) informierte bereits darüber, dass es in diesem Sommer zur Zirkulation des West-Nil-Virus zwischen Stechmücken und Vögeln kommen werde. In geringerem Maße sei auch mit durch Mücken übertragenen Infektionen bei Menschen und Pferden zu rechnen, vor allem im Juli und August, heißt es im jüngsten Epidemiologischen Bulletin. Bisher gab es bei Menschen 2019 und 2020 nur wenige registrierte Fälle. Die Betroffenen lebten in Berlin, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Das RKI hält eine Ausweitung der betroffenen Regionen für möglich. Denn das Virus kann in Stechmücken überwintern. Einige Patienten leiden dann an grippeähnlichen Symptomen. Schwere Verläufe sind selten, können aber tödlich enden.
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