Im Zuge der Covid-19-Pandemie hat sich der "Schwarze Pilz" in Indien weiter ausgebreitet. Inzwischen wurden mehr als 30.000 neue Fälle von Mukormykose registriert. Die Pilzerkrankung führt nicht nur zum Tod, sondern lässt Menschen auch erblinden.
Es sind besorgniserregende Berichte, die uns aktuell aus Indien erreichen. Während sich die Welt gerade gegen die Delta-Variante des Coronavirus rüstet, breitet sich in Indien bereits die nächste Seuche aus. Wie aktuell der britische "Daily Star" berichtet, seien die Fälle des potenziell tödlichen Schwarzen Pilz, auch bekannt als Mukormykose, in den letzten Wochen um mehr als 150 Prozent gestiegen. Tausende Menschen seien bereits gestorben, heißt es. Andere seien aufgrund der Pilzerkrankung erblindet oder entstellt.
Seuchen-Horror in Indien: Schwarzer Pilz befällt Augen und Gehirn
Nachdem im Mai zunächst einige wenige Fälle von Mukormykose-Pilzinfektionen registriert worden waren, sei die Zahl der Fälle inzwischen auf 31.000 angestiegen, berichtet der Nachrichtensender "NDTV". Schon jetzt habe der Schwarze Pilz mehr als 2.000 Menschenleben gefordert, heißt es. Der Pilz kann sich im Magen, in der Lunge oder in der Blutbahn festsetzen. Seine verheerendste Wirkung hat er jedoch, wenn er die Nasengänge und Nebenhöhlen befällt - von dort aus kann er leicht die Augen und das Gehirn befallen.
Menschen erblinden nach Pilzerkrankung Mukormykose: Erste Fälle von Schwarzer Pilz auch in Europa
Dies hat zur Folge, dass immer mehr Menschen erblinden. "Wenn ich früher einen Patienten pro Jahr gesehen habe, sehe ich jetzt etwa einen pro Woche", sagte Nishant Kumar, ein Augenarzt am Hinduja-Krankenhaus in Mumbai. Und der Schwarze Pilz breitet sich weiter aus. Auch in anderen Teilen der Welt wurden bereits erste Fälle der gefährlichen Pilzerkrankung registriert. Professor David Denning von der Universität Manchester, ein Experte des Global Action Fund for Fungal Infections, sagte gegenüber Reuters: "Es wurden Fälle in mehreren anderen Ländern gemeldet - einschließlich Großbritannien, den USA, Frankreich, Österreich, Brasilien und Mexiko." Am schlimmsten sei die Lage jedoch in Indien, so der Experte.
Schwarzer Pilz in Indien als Epidemie eingestuft
Die indische Regierung hat alle Bundesstaaten angewiesen, Mukormykose als Epidemie einzustufen. Premierminister Narendra Modi bezeichnete den Pilz als "neue Herausforderung" für sein Land. Der Joint Secretary des Gesundheitsministeriums, Lav Agarwal, fügte hinzu, dass der Pilz Menschen mit Diabetes besonders stark zu befallen scheint. Aber auch Corona-Patienten seien besonders anfällig für die Pilzerkrankung. Er fügte hinzu, dass der Pilz den Zustand vieler Patienten, die bereits mit Covid-19 infiziert sind, verschlimmert, was die Zahl der Todesfälle noch erhöht.
Indien hat bis heute über 30 Millionen bestätigte Fälle von Covid-19 registriert sowie 393.000 Todesfälle. Es wird angenommen, dass die tatsächlichen Zahlen noch weitaus höher liegen.
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sba/news.de