In London hat ein Polizeibeamter eine schwangere Frau zu Tode gefahren. Die aufstrebende Modedesignerin wurde beim Aufprall regelrecht durchtrennt. Sie starb noch am Unfallort. Nun kam der Fall vor Gericht.
Luam Gebremariam war erst kürzlich aus Eritrea nach Großbritannien gezogen, um sich ihren Traum zu verwirklichen, Modedesignerin zu werden. Doch nun ist die schwangere Frau tot. Im Alter von nur 26 Jahren wurde die werdende Mutter von einem Polizeiauto in London zu Tode gefahren, das dreimal schneller als erlaubt fuhr. Der Vorfall, der sich im Jahr 2019 zugetragen hat, kam jetzt vor Gericht.
Luam Gebremariam ist tot: Schwangere Modedesignerin von Polizist überfahren
Wie der britische "Mirror" berichtet, wurde die 26-Jährige mit solcher Wucht umgefahren, dass ihre Wirbelsäule bei dem Aufprall durchtrennt wurde. Der Fahrer, Sergeant Martin Delisa, war dem Bericht nach gerade auf dem Weg, um eine Schlägerei in einem Pub zu schlichten, als er um kurz nach Mitternacht Luam Gebremariam überfuhr. Da der Vorfall, zu dem der Polizist gerufen wurde als "dringend" eingestuft wurde, fuhr er mit 60 Meilen pro Stunde (ca. 97 km/h) statt der erlaubten 20 (ca. 32 km/h). Als er Luam Gebremariam plötzlich auf der Straße sah, war es bereits zu spät. Das Auto traf die schwangere Frau mit voller Wucht. Sie wurde mit solcher Wucht getroffen, dass sie "innerlich zerbrach", so der Autopsiebericht.
Polizist tötet werdende Mutter bei Polizeieinsatz
Jonathan Collins, der die Straße kurz vor dem Unfall überquerte, behauptete, dass der fahrende Offizier vor dem Unfall noch beschleunigt habe. Bei der Anhörung im Rathaus von Barking sagte der Zeuge: "Ein Mann rief etwas in der Art von 'Sie haben sie getötet, Sie sind viel zu schnell gefahren' und der Beamte antwortete etwas in der Art von 'Nein, bin ich nicht'. Es schien, als ob sie eine kleine Konfrontation hatten, obwohl ich dachte, dass dies ziemlich seltsam war. Danach schien der Offizier eine Weile auf der Straße auf und abzugehen, als ob er in Panik wäre."
Schwangere Frau krachte auf Motorhaube des Polizeibeamten
Eine Untersuchung des Falls ergab, dass es Martin Delisa gesetzlich erlaubt war, die Geschwindigkeitsbegrenzung zu überschreiten, da er auf eine Polizeimeldung reagierte. Die Frage des Untersuchungsrichters Graeme Irvine, ob er glaube, dass er etwas hätte tun können, um den Unfall zu vermeiden, verneinte Sergeant Delisa. Vor Gericht sagte er aus, dass er zunächst nur Jonathan Collins auf der Straße gesehen habe. "Als ich meinen Kopf zurückbewegte, sah ich sie. Ich hörte den Knall (von ihrem Aufprall auf das Auto)", so der Polizist. "Sie war gegen die Vorderseite des Autos geprallt, meine Sicht war komplett verdeckt und sie sah mich direkt durch die Windschutzscheibe an", schilderte der Polizist die dramatischen Momente vor Gericht.
Polizist trotz erhöhter Geschwindigkeit freigesprochen
Dean Brown von Independent Office for Police Conduct sagte, dass Sergeant Delisa mit einer "vernünftigen und angemessenen" Geschwindigkeit gefahren sei, angesichts der Dringlichkeit des Einsatzes. PC Michael Seymour, ein forensischer Kollisionsermittler, sagte bei der Anhörung, dass Luam Gebremariam weniger als eine Sekunde auf der Straße gewesen sei, bevor der Unfall passierte. Aufgrund der Entfernung und der Zeit, die ihm zur Verfügung stand, konnte er nichts tun, um die Kollision zu vermeiden, sind sich die Ermittler sicher.
"Es muss jedoch angemerkt werden, dass, wenn Luam Gebremariam auf dem Bürgersteig geblieben wäre und auf das vorbeifahrende Auto gewartet oder den Fußgängerüberweg benutzt hätte, die Kollision nicht passiert wäre." Nach der Anhörung fällten die Geschworenen das Urteil "Tod durch Zusammenstoß im Straßenverkehr". Für den Polizisten, der die werdende Mutter überfahren hat, wird es wohl keine weiteren Konsequenzen geben.
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