Der Schock über den Vorstoß der Rente mit 68 ist noch nicht ganz verklungen, da kommt das nächste Experten-Gremium mit dem Vorschlag um die Ecke, das Renteneintrittsalter auf 70 zu erhöhen. Betroffen von diesem Renten-Hammer wären alle Jahrgänge 1980.
Renten-Hammer kurz vor der Bundestagswahl 2020. Nachdem erst Anfang dieser Woche ein Experten-Gremium die Rente mit 68 ins Spiel gebracht hatte, um das Rentensystem zu stabilisieren, legt nun das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) noch einmal nach. Wie die "Bild"-Zeitung aktuell berichtet, plädiert das IW für eine Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 70 Jahre.
Renten-Schock für Deutschlands Arbeitnehmer: Experten fordern Rente ab 70
Wie bitte? In ihren Ausführungen fordern die Experten, dass man das Rentenalter ab dem Jahr 2031 pro Jahr um zwei Monate anhebt. Begründet wird dies mit der steigenden Lebenserwartung der Menschen. Zuvor hatte die "Rheinische Post" berichtet. Doch nicht etwa für jeden sondern nur für die Jahrgänge ab 1980. Die Forscher des IW zeigten sich alarmiert, dass die Forderung nach einer Rente mit 68 nicht weit genug gehen würde und nicht ausreiche, um das Rentensystem zu stabilisieren.
Experten plädieren seit Jahren für Erhöhung des Rentenalters
"Mit einer fortgesetzten Anhebung der Regelaltersgrenze bis auf 70 Jahre ab 2052 ließe sich der Beitragsanstieg [...] bremsen und gleichzeitig das Sicherungsniveau stabilisieren", heißt es in einem Kurzbericht des IW. Als eine Möglichkeit wird genannt, den Rentenbeginn im Zeitraum nach 2031 pro Jahr um zwei Monate anzuheben. Das IW hat schon vor einigen Jahren die Rente mit 70 gefordert, nun untermauert es diese Haltung mit neuen Modellberechnungen. "Was ökonomisch unvermeidbar erscheint, würde den Bürgern hierzulande vor allem Planungssicherheit verschaffen - sowohl mit Blick auf die ergänzende Privatvorsorge als auch bei der Berufswahl und der (Weiter-)Bildungsentscheidung", schreibt Studienautor Jochen Pimpertz.
Experten begründen Renten-Hammer mit steigender Lebenserwartung
Dem Sender ntv sagte Pimpertz am Donnerstag, die Menschen lebten heute nun mal immer länger und blieben im Alter länger gesund und fit. Sollte man in der Zukunft statt 20 Jahren 30 Jahre im Ruhestand leben, wäre das "in einer alternden Gesellschaft dauerhaft nicht zu finanzieren". Wenn die demografische Entwicklung berücksichtigt werde, sei die Rente "im Prinzip stabil", sagte Pimpertz. "Wir müssen uns bei längerer Lebenserwartung darauf einstellen, dass wir eben die hinzugewonnene Lebensspanne auch anteilig im Erwerbsleben verbringen und nicht nur im wohlalimentierten Ruhestand."
Bundesbank plädiert ebenfalls für Rente mit 70!
Mit der Forderung nach einer Rente ab 70 steht das IW nicht alleine da. Auch die Bundesbank plädiert schon länger für eine Erhöhung des Renteneintrittsalters und hatte sich zuvor ebenfalls dafür ausgesprochen, dass die Deutschen bis 70 arbeiten gehen sollen.
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fka/bua/news.de/dpa
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