Viele Menschen in Deutschland sind zwar impfwillig, doch an einen Termin zu gelangen gestaltet sich mitunter noch immer als schwierig. Ob im Impfzentrum oder beim Hausarzt: Impftermine sind Mangelware. Stellt sich die Frage: Darf ich zur Impfung in ein anderes Bundesland fahren?
Die Zahl der verabreichten Corona-Impfungen nähert sich der Marke von 50 Millionen an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montag (Stand: 10.20 Uhr) waren mit Sonntag seit Beginn der Impfkampagne 49,9 Millionen Impfungen verabreicht worden. Am Sonntag erhielten 270.927 Menschen eine Spritze. 14,6 Millionen sind nun vollständig geimpft.
Warten auf einen Impftermin: Impfung in anderem Bundesland möglich?
Insgesamt haben den Angaben zufolge 35.755.407 Menschen (43 Prozent) mindestens eine Impfdosis erhalten. "Es geht voran: Ab der nächsten Woche impfen dann erstmalig auch flächendeckend die Betriebsärzte mit", teilte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf Twitter mit. Doch noch immer bemühen sich viele Menschen in Deutschland vergeblich um einen Impftermin. Selbst Bürger und Bürgerinnen der Prio-Gruppen warten noch immer. Stellt sich die Frage: Kann ich für meine Impfung auch in ein anderes Bundesland fahren?
Corona-Impfungen außerhalb des eigenen Bundeslandes nur bei Hausärzten
Wie die "Bild"-Zeitung aktuell berichtet, sind Corona-Impfungen außerhalb des eigenen Bundeslandes nur bei Hausärzten möglich. Denn die Corona-Impfungen in den Impfzentren werden von den Bundesländern selbst organisiert und daher gibt's es diese Impftermine nur im eigenen Bundesland. Bei der Terminvergabe hat man meist die Wahl, in welches Impfzentrum man gehen möchte und kann sich so für ein wohnortnahes entscheiden.
Impfpriorisierung wird Anfang Juni aufgehoben, Einbindung der Betriebsärzte geplant
Bei den Hausärzten wiederum gibt es keine Bindung an bestimmte Bundesländer. "Ja, es ist erlaubt, Patientinnen und Patienten aus anderen Bundesländern zu impfen. Der Wohnort spielt keine Rolle. So können sich beispielsweise Brandenburger in einer Berliner Arztpraxis impfen lassen", zitiert die "Bild" die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV). Voraussichtlich Anfang Juni sollen auch die Betriebsärzte in die Impfkampagne eingebunden werden. Dann können sich Arbeitnehmer auch am Arbeitsort impfen lassen. Aktuell ist dies nur bestimmten Berufsgruppen wie medizinischem Personal vorbehalten.
Impftermine Mangelware! Hausärzte mit Ansturm an Impfwilligen überfordert
Doch so einfach das klingen mag, ist es nicht. Die Hausärzte sind laut "Bild" schon jetzt mit dem Ansturm der Impfwilligen überfordert. Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes, erklärte im "Bild"-Interview: "Der Organisationsaufwand in den Praxen ist enorm! Das liegt auch daran, dass die Bestell- wie die Liefermenge der Impfstoffe wiederholt schwanken, was eine zuverlässige Terminplanung praktisch unmöglich macht. Das kostet Nerven und Zeit! Hinzu kommen die ständigen Ankündigungen aus der Politik, die natürlich auch immer etwas bei den Patientinnen und Patienten auslösen."
Viele Deutsche von Aufhebung der Impfpriorisierung frustriert
Auch die Aufhebung der Impfpriorisierung haben vielen Patienten und Patientinnen frustriert zur Kenntnis genommen. "Die Aufklärung, dass es einen Unterschied zwischen Impfangebot und Impftermin gibt, müssen nun die Praxen leisten. Wer seit Monaten auf eine Impfung hofft, den frustriert das natürlich. Schade nur, dass diesen Frust zumeist unsere Mitarbeitenden in der Praxis abbekommen, während man nicht gerade den Eindruck gewinnt, dass die Politik vorsichtiger agieren würde", soUlrich Weigeldt.
Die Impfkampagne in Deutschland hat Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft. Ab 7. Juni soll die Impfpriorisierung in ganz Deutschland aufgehoben werden, in einigen Bundesländern auch schon etwas früher.
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fka/bua/news.de/dpa