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Grausiger Fund in Kanada: Hunderte Kinderleichen auf Schulgelände entdeckt

Der grausige Fund wurde auf dem Grundstück eines ehemaligen Internats gemacht: Unweit der kanadischen Stadt Kamloops wurden die sterblichen Überreste von 215 Kindern entdeckt. Er erinnert an eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte Kanadas.

Auf dem Grundstück einer Einrichtung einer früheren Residential School in der Nähe der Stadt Kamloops haben Spezialisten die Überreste von 215 Kindern kanadischer Ureinwohner entdeckt. (Foto) Suche
Auf dem Grundstück einer Einrichtung einer früheren Residential School in der Nähe der Stadt Kamloops haben Spezialisten die Überreste von 215 Kindern kanadischer Ureinwohner entdeckt. Bild: picture alliance/dpa/The Canadian Press via ZUMA | Darryl Dyck

Sie galten jahrzehntelang als verschwunden - und nun wurden sie gefunden: Auf dem Grundstück des ehemaligen Internats "Kamloops Indian Residential School", das zwischen 1890 und 1978 in Betrieb war, haben Spezialisten die Überreste von 215 Kindern kanadischer Ureinwohner entdeckt.

Sterbliche Überreste von 215 Kindern in Kanada auf Internatsgrundstück entdeckt

Bei der Suche in der Nähe der Stadt Kamloops im Westen Kanadas seien Radargeräte eingesetzt worden, sagte Rosanne Casimir, die Leiterin der dort lebenden indigenen Gruppe. "Die Ahnung, die wir alle verspürten, hat sich bestätigt."

Todesursache von Schulkindern unklar - jüngste Todesopfer waren nur 3 Jahre alt

Einige der Jungen und Mädchen wurden laut Casimir nur drei Jahre alt. Woran und wann sie starben, sei noch unklar. Die Einrichtung ist eine frühere Residential School - eine Art Umerziehungscamp für Ureinwohner-Kinder.

Kinder aus Ureinwohner-Familien gerissen, missbraucht und gequält

Es handelt sich um eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte Kanadas: Vom 17. Jahrhundert bis in die 1990er wurden die als "residential schools" bekannten Einrichtungen von der Regierung verwaltet und finanziert. Betreiber waren größtenteils Kirchen und religiöse Organisationen.Über Jahrzehnte riss die Regierung Tausende Söhne und Töchter aus ihren Familien und steckte sie in Internate. Dort sollten sie ihre Kultur vergessen - Feste, Lieder, Sprache, Religion - und die Traditionen der europäischen Einwanderer erlernen. Gewalt und sexueller Missbrauch waren dabei an der Tagesordnung.

Die Residential School bei Kamloops war nach Angaben von Casimir die größte in Kanada. Sie wurde zunächst von der katholischen Kirche betrieben, später von der Regierung. Bis zu 500 Jungen und Mädchen hätten dort gelebt - unter schlimmen Bedingungen.

Kindesmisshandlung in Kanada: So litten die indigenen Kinder im Kamloops-Internat

Viele von ihnen litten laut Casimir unter Hunger, weil die Regierung nicht ausreichend Geld für die Verpflegung zur Verfügung stellte. Der Tod der Kinder, deren Überreste nun gefunden wurden, sei von der Schulleitung nie dokumentiert worden.

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Im Jahr 2015 veröffentlichte eine kanadische Regierungskommission einen Bericht, der das Leid in den berüchtigten Internaten detailliert beschrieb. Darin finden sich auch Erfahrungsberichte aus Kamloops. "Jeder Schüler roch nach Hunger", so ein Überlebender. Zudem wird die Einrichtung als extrem unhygienisch beschrieben. Viele Kinder, heißt es, seien an Masern, Tuberkulose und Grippe gestorben.

Massengrab indigener Kinder: Trudeau sagt Opfern Unterstützung zu

Nach der Entdeckung eines Massengrabs mit Überresten von 215 Kindern bei einem früheren staatlichen Internat für Indigene hat Kanadas Premierminister Justin Trudeau den Überlebenden solcher Einrichtungen mehr Unterstützung zugesagt. "Wir haben konkrete Maßnahmen versprochen, und auf diese Weise werden wir Überlebende, Familien und indigene Völker unterstützen", sagte der Regierungschef am Montag (Ortszeit), ohne Einzelheiten zu nennen.

"Traurigerweise ist dies keine Ausnahme oder ein einzelner Vorfall. Wir werden uns nicht davor verstecken. Wir müssen die Wahrheit anerkennen", sagte Trudeau weiter. Diese Schulen seien eine Realität gewesen. "Eine Tragödie, die hier in unserem Land existierte, und wir müssen uns dazu bekennen."

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/news.de/dpa

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