Es ist eine unfassbare Geschichte: Ganze 18 Mal überlebte der zum Tode verurteilte Romell Broom die Giftspritze. Gegen das Coronavirus hatte der Todestraktinsasse jedoch keine Chance. Er starb im Alter von 64 Jahren.
Ganze 24 Jahre saß Romell Broom im Todestrakt in Ohio, sollte bereits 2009 hingerichtet werden. Doch Gott hatte offenbar andere Pläne mit dem zum Tode verurteilten Verbrecher. Ganze 18 Mal überlebte Broom die tödliche Giftspritze, die sein Leben für immer beenden sollte. Bis jetzt. Denn wie aktuell der britische "Daily Star" berichtet, soll der Todeskandidat im vergangenen Jahr am Coronavirus gestorben sein.
Romell Broom tot nach Covid-19-Infektion: Todeskandidat überlebte 18 Giftspritzen vor Corona-Tod
Stolze 18 Mal hatten Beamte versucht, Romell Broom die tödliche Injektion zu verabreichen. Doch die Beamten konnten keine Vene finden, die die tödliche Dosis aufnehmen würde, berichtet der "Daily Star". Der Gefangene hatte 24 Jahre im Todestrakt von Ohio verbracht, nachdem er für die Entführung, Vergewaltigung und Ermordung der 14-jährigen Tryna Middleton verurteilt worden war.
Darum konnte Romell Broom nicht hingerichtet werden
Er hat immer auf seine Unschuld plädiert und unterzog sich 2003 einem DNA-Test, der seinen Namen nicht reinwaschen konnte. Sein Hinrichtungstermin mittels tödlicher Injektion wurde schließlich für den 15. September 2009 angesetzt. Er wurde auf einen Tisch geschnallt und es wurde versucht, eine geeignete Vene zu finden, in die sie die tödliche Mischung aus Pancuroniumbromid, Kaliumchlorid und Midazolam injizieren konnten.
Doch so sehr sich die Beamten auch bemühten, sie konnten keine geeignete Vene finden, und Broom versuchte sogar, ihnen zu helfen, indem er seinen Arm auf und ab bewegte und seine Finger beugte. Aber jedes Mal, wenn sie versuchten, eine Vene zu erreichen, kollabierte sie. Später versuchte man, Broom mit einer anderen Strategie hinzurichten, indem man ihn aufrecht auf einen Tisch setzte, was ihm noch mehr Schmerzen bereitete. Auch dieser Versuch blieb erfolglos. Nach zwei Stunden gaben die Beamten schließlich auf. Der nächste Hinrichtungstermin wurde auf den 22. September verschoben, aber da es nicht möglich war, einen Weg zu finden, ihn zu töten, der nicht auf Folter hinauslief und damit gegen die US-Verfassung verstieß, wurde er auf unbestimmte Zeit verschoben.
Verpfuschte Hinrichtungen dank Romell Brooms Venen
Amnesty International setzte sich schließlich dafür ein, Brooms Leben zu verschonen. Sogar ein Dokumentarfilm wurde über die verpfuschte Hinrichtung gedreht und der mutmaßliche Mörder schrieb ein Buch mit dem Titel "Survivor on Death Row". Broom fochte daraufhin die Autorität des Staates an. Er erklärte damals, dass es gegen das verfassungsrechtliche Verbot verstoßen würde, ihn ein weiteres Mal hinrichten zu lassen und eine Person zweimal in Lebensgefahr zu bringen. Am 16. März 2016 entschied der Oberste Gerichtshof von Ohio jedoch gegen ihn. Richterin Judith Lanzinger sagte, dass der verpfuschte Versuch keine fehlgeschlagene Hinrichtung darstelle.
Todestraktinsasse Romell Broom stirbt an Corona mit 64 Jahren
Brooms nächste Hinrichtung war ursprünglich für den 17. Juni 2020 angesetzt, aber Gouverneur Mike DeWine erließ im letzten April einen Aufschub mit der Begründung, dass das benötigte Medikament nicht verfügbar sei und die Hinrichtung wurde auf den 16. März 2022 verschoben. Doch auch dazu sollte es nicht kommen. Wie nun bekannt wurde, starb Broom am 28. Dezember 2020 im Alter von 64 Jahren. Es wird angenommen, dass er durch das Coronavirus ums Leben kam. Bislang sollen mindestens 17 Todestraktinsassen in vier Staaten an Covid gestorben sein, darunter Ohios ältester verurteilter Häftling James Frazier, der im November im Alter von 79 Jahren starb.
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sba/news.de