Seit 14 Jahren beschäftigt der Vermisstenfall Madeleine McCann die Polizei. Wurde die kleine Maddie ermordet? Mit Christian B. haben die Ermittler endlich einen Hauptverdächtigen. Ein Profiler erklärt, wie der Sexualstraftäter tickt und ob die kleine Maddie tatsächlich in sein Opfer-Schema passt.
Das dreijährige britische Mädchen Maddie McCann ist vor rund 14 Jahren in Portugal verschwunden. Aktuell ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig gegen einen 44-jährigen Deutschen wegen Mordverdachts. Der bereits wegen Sexualstraftaten verurteilte Christian B. lebte im Zeitraum von Maddies Verschwinden an der portugiesischen Algarve.
Maddie-Verdächtigen Christian B. droht weitere Anklage wegen Vergewaltigung
Doch nicht nur im Fall Maddie McCann wird gegen den Deutschen ermittelt. Wie diese Woche bekannt wurde, droht Christian B. aktuell eine weitere Anklage wegen der Vergewaltigung der Irin Hazel Behan im Jahr 2004.Die damals 20-Jährige wurde in Praia da Rocha in Portugal in ihrem Apartment von einem maskierten Mann überfallen. Der Angreifer hatte sie gefesselt, gefilmt und sich stundenlang an der jungen Frau vergangen. Durch die Berichterstattung im Fall Madeleine McCann wurde Hazel Behan auf Christian B. aufmerksam und wandte sich an die Polizei.
Profiler enthüllt: SO tickt der Maddie-Verdächtige Christian B.
Damit würde die Strafakte von Christian B. erneut wachsen. Doch passen diese ganzen Fälle tatsächlich zusammen? Wie wahrscheinlich ist es, dass Christian B. all diese Taten begangen hat? Deutschlands wohl bekanntester Profiler Axel Petermann, der fast vier Jahrzehnte bei der Kriminalpolizei gearbeitet hat, hat sich die Fälle genauer angesehen und im Interview mit der "Bild"-Zeitung erklärt, wie der Maddie-Verdächtige tickt.
Vermisstenfall Madeleine McCann: Christian B. ein "wahlloser Ausbeuter"
"Christian B. scheint kein fixierter Täter zu sein. Er ist wohl einer, der wahllos ist. Was wie eine sexuelle Handlung aussieht, muss keinen sexuellen Hintergrund haben", so der Profiler im "Bild"-Interview. "Mir scheint, er will sich ausprobieren, er hat auch keine spezielle Präferenz, er will Frust abbauen. Ein wahlloser Ausbeuter". Aktuell sitzt der Mordverdächtige in einem niedersächsischen Gefängnis eine mehrjährige Haftstrafe wegen einer Vergewaltigung ab. Im Jahr 2005 hatte B. die 72-jährige Amerikanerin Diane M. vergewaltigt.
Laut dem Strafrechtler Matthias Waldraff droht Christian B. im Falle einer erneuten Verurteilung wegen Vergewaltigung eine Sicherheitsverwahrung. Dann wäre er, ganz gleich ob man ihm den Mord an Maddie nachweisen kann, für immer eingesperrt.
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fka/news.de
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