Bislang wartete der Frühling in Deutschland mit kalten statt warmen Temperaturen auf. Ob sich das im Wonnemonat ändern wird? Wie das Wetter im Mai 2021 aussehen könnte, verrät ein Blick in den Hundertjährigen Kalender.
Der April zeigte sich unterkühlt. Statt milder Frühlingstemperaturen fegte ein Schwall Kaltluft nach dem anderen über Deutschland hinweg. Alle Hoffnungen liegen nun auf dem Wonnemonat Mai. Klettert das Quecksilber nun endlich dauerhaft in den zweistelligen Bereich? Können wir uns auf einen warmen Frühling freuen? Der Hundertjährige Kalender gibt einen ersten Anhaltspunkt, wie das Wetter im Mai im Saturnjahr 2021/22 werden könnte.
Hundertjähriger Kalender im Mai 2021 mit aktueller Wetter-Prognose
Wenn wir der Wetterprognose des 100-jährigen Kalenders glauben können, beginnt der Mai ungemütlich. Bereits am 1. Mai 2021 soll es demnach Regen und Donner geben. Einen Tag später soll es morgens zwar sehr kalt, aber ansonsten schön werden. Für den 03.05.2021 prophezeit der 100-Jährige Kalender erneut Donner und Platzregen. Danach folgt kühles Wetter, bevor vom 5. bis zum 25. Schönwetter angesagt ist. Nachts soll es zwar kühl werden, aber am Tag sehr warm. Außerdem bleibt es trocken. Der Hundertjährige Kalender spricht von einer "großen Dürre". Ab dem 26. Mai soll es jedoch wieder regnen. Der Mai geht trüb, regnerisch, kalt und stürmisch zu ende. Mit einem Wonnemonat hat das jedoch nichts zu tun. Wir können nur hoffen, dass der 100-Jährige Kalender nicht recht behält.
So funktioniert der Hundertjährige Kalender nach Mauritius Knauer
Was wir heute als Hundertjährigen Kalender kennen, fand seinen Ursprung bereits im 17. Jahrhundert. Vor mehreren Hundert Jahren verfasste der Abt Mauritius Knauer das Calendarium oeconomicum practicum perpetuum. Mit dieser Sammlung von Wetterereignissen sollte den Mönchen eine genaue Vorhersage des Wetters ermöglicht werden. Damals allerdings, um die Landwirtschaft zu optimieren.
Sieben Jahre lang führte Knauer präzise Tagebuch und notierte sämtliche Wetterereignisse. Bei seiner Langzeitbeobachtung bezog er sich auf die damalige astronomische Weltanschauung. Die Menschen kannten bereits die Himmelskörper Mond, Saturn, Jupiter, Mars, Sonne, Venus und Merkur. Daher ordnete der Abt jedem von ihnen jeweils die Herrschaft über ein Jahr zu. 2021/22 steht unter der Regentschaft des Saturns.
Wettervorhersage für ein ganzes Jahr: Wie seriös und glaubwürdig ist der 100-jährige Kalender wirklich?
Auch wenn es der Name vermuten lässt, der Hundertjährige Kalender sagt keineswegs das Wetter für die nächsten 100 Jahre voraus. Manche Einflüsse verhalten sich in einem Jahr nämlich völlig anders als von Knauer beschrieben, daher müssen diese immer berücksichtigt werden. Um das zu können, muss man sich auch mit den Mondphasen auskennen. Die meisten Wetterveränderungen finden meist am zweiten oder dritten Tag nach dem Neu- oder Vollmond statt. Auch Sonnenfinsternisse können angeblich das Wetter in einem Jahr beeinflussen.
Meteorologen halten nicht viel von diesen Wettermythen. Der 100-jährige Kalender sei "reine Scharlatanerie". "Nicht nur, weil das Klima sich bis heute verändert hat, viele Bauernregeln sind einfach nur aus schönen Reimen oder Mythen, aber nicht aus Beobachtungen entstanden", erklärt Meteorologe Hartmut Graßl im Gespräch mit "Focus Online".
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