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Madeleine McCann neue Doku: Sexuelle Praktiken mit Tieren! SO lebte der Hauptverdächtige Christian B.

Was tut sich im Fall Maddie McCann und dem deutschen Hauptverdächtigen Christian B.? Eine akribische True-Crime-Dokumentation zeichnet den Lebensweg Christian B.s nach - und präsentiert zahlreiche Zeugen, Weggefährten, Ermittler und Experten im Interview.

Nach den spektakulären Enthüllungen im Fall Madeleine McCann im Juni 2020 ist es ein wenig still geworden. Damals gab die Staatsanwaltschaft Braunschweig bekannt, dass sie wegen Verdachts des Mordes gegen einen 43-jährigen Deutschen ermittele, der bereits wegen anderer Delikte in Haft sitze - groß wurde in "Aktenzeichen XY ... ungelöst" (ZDF) darüber berichtet: der Fall Christian B..

Christian B. Hauptverdächtiger im Fall der vermissten Maddie

Seitdem wurde immer noch keine Anklage erhoben. Offenbar sucht die Staatsanwaltschaft trotz vieler Hinweise, die auf B. als Täter schließen lassen, immer noch nach Beweisen - und wohl auch nach einem toten Körper.

Neue True Crime Doku über den Vermisstenfall Madeleine McCann

Doch wer ist jener Christian B., bei dem sich die deutschen Ankläger anscheinend sicher sind, dass er der Täter ist. Journalist Jesper Grand und die dänische Produktionsfirma Heartland TV produzierten für den Sender Discovery+ eine dreiteilige True Crime-Doku, die am 15. Februar 2021 erstmalig im englischen Originalton zu sehen war. Nun zeigt TLC am Mittwoch, 28. April, 20.15 Uhr, die deutsche Version am Stück. Was kann man darin über Christian B. und den Stand der Ermittlungen erfahren?

True Crime-Doku "Unter Verdacht: Der Fall Madeleine McCann"

Auch wenn die Doku kaum neue Enthüllungen liefert, lohnt sich die akribisch recherchierte, dreimal 45 Minuten lange True-Crime-Doku. Mit angenehm sachlichem, journalistisch solidem Ansatz untersucht Grand den Lebensweg Christian B.s, der einen ob seiner offenbar psychopathischen Veranlagung fröstelnd macht. Zu Wort kommen die portugiesische Top-Journalistin und "Maddie"-Expertin Sandra Felgueiras, der Profiler Mark T. Hofmann und der deutsche Staatsanwalt. Ziemlich spektakulär sind auch die Gespräche mit Christian B.s Verteidiger sowie dem ehemaligen - und später abgesetzten - portugiesischen Leiter der Ermittlungen. Dazu kommen Zeugen, Bekannte von Christian B., eine Ex-Freundin, diverse Experten und Ermittler.

Fall Madeleine McCann: Was ist über Christian B. früheres Leben bekannt?

Christian B., geboren 1977, wächst in Würzburg bei Pflegeeltern und im Waisenheim auf. Der junge Mann begeht früh Straftaten, sexueller Missbrauch eines Kindes wird ihm schon 1994 vorgeworfen. Als junger Mann zieht er an die Algarve und mietet ein abgelegenes Haus. Er arbeitet als Kellner in einer Bar, laut einer Freundin von damals war B. ein extrovertierter Partygänger. Zwölf Jahre lebte er in Portugal. Der Camper und Van-Globetrotter Manfred S., einer der wichtigsten Zeugen im Fall, beschreibt ihn als hochnäsigen "Oberkellnertyp", der allerdings auch seine Einbrüche zugibt. Ein Fassadenkletterer, der zu Hause Diebesgut hortet. Auch Christian B.s Anwalt gibt zu, dass sein Mandant Serieneinbrecher war. In B.s Haus, dessen Adresse er nicht verriet, als er in Portugal wegen organisiertem Diebstahl von Benzin im Gefängnis saß, lagen laut einer Investigativ-Journalistin Videos von Vergewaltigungen herum.

Bekannte finden Schock-Videos im Haus von Christian B.

Manfred S. und ein Bekannter, der B. wohl besser kennt, aber sich im Film nicht äußern will, finden dieses Video bei einem illegalen "Hausbesuch", während Christian B. im Gefängnis sitzt. Eine etwa 16-Jährige habe er darin angekettet. Manfred S. schätzt, dass B.s Opfer gezwungen wurden. Doch die beiden Zeugen widersprechen sich, auch beim Alter der Frauen. 2006 kommt B. aus dem Gefängnis frei, ein halbes Jahr vor dem Verschwinden von Madeleine McCann. Ein deutscher Zeuge lernt Christian B. beim Besuch seiner Tochter und Enkelin an der Algarve kennen - und schaut sich dessen riesiges Wohnmobil an, in dem B. freimütig zugibt, darin 50 Kilo "Gras" schmuggeln zu wollen. Das Wohnmobil sei außerdem so groß, dass man darin ein Kind verstecken könnte, sagte B. zum Zeugen.

"Er war ein sehr lustiger, offener Typ"

Ende April 2007 reisen die McCanns mit ihrer dreijährigen Tochter Maddie sowie den zweijährigen Zwillingen als Urlauber an die Algarve. Im Ferienort Praia da Luz mieten sie ein Apartment. Sie wohnen weniger als zehn Kilometer entfernt von B.s Haus. Eine Funkzellen-Abfrage ergibt, dass sich B. eine Stunde vor der Tat in unmittelbarer Nähe der McCann-Ferienwohnung befand, doch der Anrufer blieb bisher unbekannt. Am Abend des 3. Mai 2007 verschwindet Maddie aus ihrem Bett. Die Eltern essen mit Freunden in einer Bar, nur etwa 50 Meter entfernt von ihren drei schlafenden Kindern. Alle 15 bis 20 Minuten checkt einer der Erwachsenen, ob alles in Ordnung ist. Um circa 22 Uhr stellt Mutter Kate McCann fest, dass Madeleine verschwunden ist. Das Fenster war geöffnet, die Mutter denkt sofort an eine Entführung.

Erhebliche Ermittlungsfehler im Vermisstenfall Maddie: Tatortforensisch nicht richtig untersucht

Der portugiesische Chefermittler glaubt an einen selbst verschuldeten Unfall, der von den Eltern vertuscht werden soll. Doch es gibt so gut wie keine Ermittlungserfolge. Nach einiger Zeit veröffentlicht die Polizei alle Fakten zum Fall. Experten bemängeln, dass der Tatort forensisch nicht richtig untersucht wurde - und viele andere Nachlässigkeiten. Kurz nach dem McCann-Verschwinden zieht Christian B. zurück nach Deutschland und lebt in einem Campingbus bei Augsburg. Er reist viel, verkauft Marihuana - und irgendwann zieht es ihn weiter nach Norden, nach Braunschweig. Eine Ex-Freundin von B. aus dem Jahr 2009 spricht anonym in der Doku. Sie war damals Anfang 50, er Anfang 30. Kennengelernt hat man sich bei einer Ü-30 -Party. Weil B.s Wohnwagen kaputt war, zieht er bei ihr ein. "Er war ein sehr lustiger, offener Typ", erzählt die Frau. Doch er fing an, mehr zu trinken. Nach vier Monaten Beziehung wollte die Zeugin ihn nicht mehr bei sich haben.

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8.000 Fotos von Kindesmissbrauch und sexuellen Praktiken mit Tieren

Danach lebt S. weiter in Braunschweig und betreibt einen Kiosk. Er hat eine neue, diesmal sehr viel jüngere Freundin. Er ist 35, sie 17 oder 18 Jahre alt - erinnert sich eine weitere Freundin und Barbetreiberin aus der Nachbarschaft. B. fotografiert in dieser Zeit - es war 2013 - aber auch eine Fünfjährige mit seinem erigierten Penis im Vordergrund und berührt dieses Kind einer Bekannten an der Vagina. Der Profiler Mark T. Hofmann bezeichnet Christian B. als Psychopath, der die eigene Lust klar über das Leid seiner Opfer stellt - und keine Empathie mit ihnen fühlen kann. Mit anderen Missbrauchs-Tätern tauscht er sich im Darknet und anderswo aus. Unter dem Pseudonym "Wahnsinnderholger" gibt S. in einem Skype-Chat zu, dass er mit kleinen Mädchen Geschlechtsverkehr haben will, nachdem er sie entführt hat.

Christian B. flieht nach Portugal, um Haftstrafe zu entgehen

Der erste Hinweis auf B. im Zusammenhang mit dem Fall Maddie McCann erfolgt 2013, damals wird er als Zeuge vernommen. 2014 geht er den Behörden dann mit massenhaft kinderpornografischem Material ins Netz. Neben einer Hundeleiche, die S. vergraben hat, findet man auf USB-Sticks 8.000 Fotos von Kindesmissbrauch und sexuellen Praktiken mit Tieren. Für die Sexualstraftat an der Fünfjährigen bekommt er ein Jahr und drei Monate Haft. 2017 belastet ein Zeuge B., dem der Verdächtige alkoholisiert erzählt haben soll, dass er alles über den McCann-Fall wüsste. Um sich seiner Haftstrafe zu entziehen, flieht Christian B. nach Portugal. Sexual- und Drogendelikte säumen weiter seinen Weg. Er wird überführt und an Deutschland ausgeliefert. 2019 wird er über eine DNA-Spur der Vergewaltigung einer 72-jährigen Amerikanerin in Portugal 2006 überführt. Im Dezember 2019 erfolgt eine Verurteilung wegen dieser Tat, B. bekommt sieben Jahre und sitzt in Kiel.

Verteidiger wirbt für Unschuldsvermutung

Im Februar 2021 - als die Doku abgeschlossen wird - ist B. im Fall McCann immer noch nicht angeklagt. Sein Anwalt bezeichnet den Mandanten als sehr höflichen und freundlichen Gesprächspartner. Er würde sich wünschen, dass alle Mandanten so wären wie er. B. säße im Gefängnis in völliger Isolation, sagt er Anwalt - wegen der üblichen Schikanen an Sexualstraftätern im Knast wäre dies nicht anders möglich. Er wirbt für die Unschuldsvermutung.

Vermisstenfall Madeleine McCann: Gibt es Beweise für Maddies Tod?

Tatsächlich suchen die Behörden weiter nach Beweisen, auch wenn Christian B. wegen seiner verschiedenen Delikte, deren er überführt wurde, noch viele Jahre in Haft sitzen wird. Die portugiesische Journalistin Sandra Felgueiras ist sich sicher, dass in Portugal derzeit nach den sterblichen Überresten von Maddie McCann gesucht wird. Die deutsche Staatsanwaltschaft will offenbar sicher sein, bevor sie Anklage gegen Christian B. erhebt. Bis klare Beweise auftauchen, bleibt es dabei: Man hat einen wahrscheinlichen Täter - aber nach 14 Jahren immer noch keine Sicherheit über das Schicksal von Maddie McCann.

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Dieser Inhalt wurde news.de von swyrl.tv zur Verfügung gestellt.

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