Schon wieder schockiert ein tragischer Selbstmord. In Edinburgh hat sich Leonie Bagain das Leben im Lockdown genommen. Sie litt zuvor unter einer psychischen Erkrankung und Suizidgedanken.
Während der Corona-Pandemie nahmen sich immer mehr Menschen im Lockdown das Leben. Jetzt sorgt der Selbstmord einer jungen Frau wieder für Schlagzeilen. Leonie Baigan (20) aus Edinburgh litt seit längerer Zeit unter einer psychischen Erkrankung und hegte, kurz bevor sie sich tötete, Suizidgedanken, sagte ihre Mutter Stacey Baigan (40) gegenüber dem "Daily Mirror".
Selbstmord im Lockdown:Leonie Baigan nimmt sich vor Babyparty ihrer Mutter das Leben
Leonie Baigain sah keinen anderen Ausweg. Am 4. März 2021 setzte sie ihrem Leben ein Ende - kurz bevor ihre schwangere Mutter das Geschlecht ihres Babys auf einer Gender-Reveal-Party bekannt geben wollte. Für die 40-Jährige brach eine Welt zusammen, denn sie hätte lieber den 21. Geburtstag als die Beerdigung ihrer Tochter geplant, wie sie gegenüber dem Portal sagte.
Leonie Baigan hatte Selbstmordgedanken
"Es war einfach so unerwartet, wir hatten versucht, Hilfe für ihre psychische Gesundheit zu bekommen, aber niemals in einer Million Jahren hätte ich gedacht, dass dies passieren würde" sagte Stacey bevor sie beschrieb, wie es Leonie vor ihrem Suizid ging: "Im Dezember fing sie an, mehr darüber zu sprechen und sagte: 'Ich kann dieses Gefühl in meinem Kopf nicht erklären, ich will einfach nur Frieden'".
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Leonie Baigan lehnte Therapien und Antidepressiva ab
Am Heiligabend bekam sie nach einem Gespräch mit dem britischen Gesundheitsservice NHS Antidepressiva verschrieben. Die Medikamente wollte sie nicht nehmen, erinnert sich ihre Mutter. Im Februar 2021 erlaubte ihr Chef Leonie, zu Hause zu bleiben. Sie arbeitete zuvor seit einiger Zeit bei der Bank of Scotland. Sie hätte auch am Telefon mit einem Therapeuten sprechen können, aber sie war schon immer sehr schüchtern. "Für jemanden, der mit einem völlig Fremden am Telefon über seine psychische Gesundheit spricht, ist das sehr sensibel und persönlich", erklärte Stacey. An dem Tag hatte Leonie einen schlechten Tag, erinnert sich ihre Mutter. Sie ermutigte ihre Tochter noch Farbe zum Streichen und ein Notizbuch zu kaufen.
Stacey sagte: "Sie hatte beste Freunde, sie hatte einen Freund, sie hatte einen guten Job mit einer tollen Karriere, sie wollte eine Qualifikation als Hypothekenberaterin machen." Ihre Mutter will aber das Leonie nicht vergessen wird und über psychische Krankheiten aufgeklärt wird. Deshalb sprach sie mit dem "Daily Mirror" so offen über ihren Verlust. Außerdem hat sie vor mit Spendengeldern die Wohltätigkeitsorganisation "Leonies Legacy" zu gründen. Sie soll anderen jungen Menschen bei psychischen Problemen helfen.
Haben Sie Selbstmordgedanken oder kennen jemanden, der darunter leidet? Hier finden Sie Hilfsangebote, die Auswege aus dieser Situation aufzeigen.
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bos/news.de
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