Es sind schockierende Zahlen: Immer mehr Babys und Kinder in Brasilien sind an den Folgen ihrer Covid-19-Erkrankung gestorben. Doch die Zahlen sind weitaus höher, warnt eine Epidemiologin. Eine neue Studie macht jetzt Hoffnung, Kleinkinder vor einer Infektion zu schützen.
In der Vergangenheit hieß es, dass Kinder keine Treiber der Pandemie seien, selten an Covid-19 erkranken oder an der Krankheit sterben. Wie es aussieht, darf die Gefahr von Sars-CoV-2 für Kinder nicht unterschätzt werden, wie eine Studie aus Großbritannien und jetzt besorgniserregende Todesfälle von Kindern aus Brasilien zeigen. Demnach starben dort mehr als 1.000 Kinder an den Folgen von Covid-19.
Coronavirus-News aktuell: Mehr als 1.000 Babys sterben an Folgen von Covid-19
Seit dem Beginn der Pandemie seien laut dem brasilianischen Gesundheitsministerium 800 Kinder unter acht Jahren getötet worden. Darunter waren 500 Babys. Experten sagten, aber dass die Zahl der Todesfälle weitaus größer sei, weil Coronavirus-Tests (PCR- und Antigen-Schnelltests) nicht flächendeckend eingesetzt wurden. Darüber berichtete zuerst die BBC.
Laut Dr. Fatima Marinho von der Universität von São Paolo, eine führende Epidemiologin, die eine leitende Beraterin der internationalen Nichtregierungsorganisation Vital Strategies ist, starben 2.060 Kinder unter 9 Jahren und davon 1.302 Babys. Die Kinder starben laut der Statistik an einemnoch nicht spezifizierten akuten Atemwegssyndrom. Im Jahr 2020 gab es zehnmal mehr Todesfälle durch das Atemwegssyndrom bei Kindern als in den Jahren zuvor, schreibt die BBC. Ihre Schätzung basiert auf der Zahl der vielen Todesfälle durch ein neu entdecktes, nicht spezifiziertes akutes Atemwegssyndrom während der Pandemie. Das Syndrom sah sie bei ihrer Untersuchung als häufige Ursache. Kinder können daran sechs Wochen nach der Coronavirusinfektion erkranken.
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Neue Studie! Muttermilch von geimpften Müttern schützt Babys
Möglicherweise könnte es einen Schutz für Babys vor einer Infektion geben - und zwar durch Muttermilch. Demnach werden sechs Wochen nach der zweiten Corona-Impfung mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer spezifische IgA-Antikörper gegen Sars-CoV-2 absorbiert, schreiben Forscher in einer neuen Studie. Bereits nach der ersten Impfung stieg die Zahl der Antikörperzellen in der Muttermilch an. Die Kohortenstudie erschien im Journal of the American Medical Association (JAMA).
Dr. Danelle Fisher, Kinderärztin und Vorsitzende der Abteilung für Pädiatrie am Providence Saint John's Health Center in Santa Monica, Kalifornien, findet es "unglaublich ermutigend", dass Antikörper bei Säuglingen noch mehrere Wochen später gefunden wurden.
Bei einigen Frauen und ihren Säuglingen traten Impf-Nebenwirkungen auf. Die Babys litten unter Verstopfung, Husten und Fieber, nachdem sie die Muttermilch ihrer Mutter tranken. Ein Baby musste Antibiotika nehmen.
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bos/news.de