Es ist einer der größten Missbrauchsskandale in der Geschichte US-amerikanischer Universitäten. Ein Frauenarzt soll über Jahre Studentinnen vergewaltigt haben. Deshalb wurde die Uni jetzt verurteilt. Sie muss den Opfern jetzt Millionen zahlen.
Viele Studentinnen mussten an US-amerikanischen Universitäten schon sexuelle Gewalt erleben. Oft werden die Taten verwischt. So auch an der kalifornischen University of Southern California (USC). Jetzt fiel das Urteil im Missbrauchsskandal. Jahrelang soll ein Frauenarzt an der Bildungseinrichtung seine Patientinnen vergewaltigt und belästigt haben.
Missbrauchsskandal: Universität UCS muss Opfern Millionen an Entschädigungen zahlen
Im Missbrauchsskandal um den früheren Frauenarzt George T. an der kalifornischen University of Southern California (USC) hat die Hochschule einer gigantischen Entschädigungszahlung zugestimmt. Wie am Donnerstag vor Gericht bekannt wurde, wird die USC insgesamt 852 Millionen Dollar an Hunderte Frauen zahlen.
Da die Universität 2018 in einer anderen Sammelklage bereits eine Entschädigung von 215 Millionen Dollar zugesagt hatte, muss sie in der Summe also über eine Milliarde Dollar Schadensersatz leisten. Die Opfer-Anwältin Gloria Allred sagte, bei der nun getroffenen Vereinbarung handele es sich um den "größten Vergleich wegen sexuellen Missbrauchs mit einer Universität in der US-Geschichte".
Uni-Gynäkologe soll Frauen unsittlich berührt und vergewaltigt haben
Gegen den fraglichen Gynäkologen, der heute 74 Jahre alt ist, läuft auch ein strafrechtliches Verfahren. Er war 2019 wegen zahlreicher sexueller Übergriffe auf Studentinnen angeklagt worden. Die Vorfälle in dem USC-Gesundheitszentrum sollen sich zwischen 2009 und 2016 ereignet haben. Der Arzt, der von 1989 bis 2016 an der Universität arbeitete, weist die Vorwürfe zurück. "Er hat auf 'nicht schuldig' in Bezug auf die strafrechtlichen Vorwürfe plädiert und bleibt zuversichtlich, dass er vollständig entlastet wird, wenn die Vorwürfe vor Gericht in einem Geschworenenprozess geprüft werden", zitiert "Bild" seinen Anwalt.
Frauenarzt angeklagt: Sein jüngstes Opfer war erst 17 Jahre alt
Laut der Anklage soll der Gynäkologe Studentinnen bei Untersuchungen unter anderem unangemessen berührt, ihre Geschlechtsteile fotografiert und einige auch vergewaltigt haben. Sein jüngstes Opfer sei erst 17 Jahre alt gewesen. Er verging sich meistens an Frauen mit Migrationshintergrund. Er soll die meist aus Asien stammenden Frauen begrapscht und auch rassistisch beleidigt haben.
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Universität UCS verschwieg den Missbrauch jahrelang
Die Vorwürfe der Frauen waren 2018 ans Licht gekommen. Hunderte von ihnen gingen mit Zivilklagen gegen den Arzt oder die Universität vor. Die Belästigungen sollen bis in die 1990er Jahre zurückgehen, in einigen Fällen greift aber schon die Verjährungsfrist. Die Universität habe Beschwerden von Patientinnen oder Krankenschwestern lange ignoriert, so die Anklage. Erst 2016 nahm die Universität Untersuchungen auf. Der Frauenarzt ging eine Vereinbarung mit der UCS ein, um in Rente zu gehen. Wie viel ihm die Universität zahlte, ist unbekannt. 2018 zog der Universitätspräsident die Reißleine und trat, wie 200 weitere Mitarbeiter, zurück.
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bos/loc/news.de/dpa
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