Der Klimawandel hat fatale Auswirkungen auf Meeresströmungen. Laut Wissenschaftlern schwächt sich der Golfstrom immer weiter ab. Normalerweise pumpt er warmes Wasser in den Nordatlantik und sorgt für mildes Klima. Die Folgen für Europa sind dramatisch.
Bislang sorgt der Golfstrom dafür, dass das Klima in Mitteleuropa relativ mild bleibt. Doch der Klimawandel könnte diesen Prozess den Gar aus machen. Die Folgen für Europa wären dramatisch.
Golfstrom schwächt sich ab! Wissenschaftler warnen vor fatalen Folgen
Der Meeresstrom transportiert warmes Oberflächenwasser von der Karibik bis in den Nordatlantik und sorgt somit für das meist milde Klima in West- und Mitteleuropa. Wenn er sich abschwächt, könnte das Klima in Deutschland bald dem von Kanada ähneln. Wie dasPotsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) mitteilt, wird der Golfstrom jedoch immer schwächer. Eine Forschungsgruppe aus Irland, Großbritannien und Deutschland hat Proxy-Daten ausgewertet. Mit diesen Daten können Strömungen über mehrere Hundert Jahre rekonstruiert werden. In ihrer Studie, diein "Nature Geoscience" veröffentlicht wurde, fanden sie heraus, dass dieAtlantische Meridionale Umwälzströmung (AMOC) in den vergangenen 1.000 Jahren noch nie so schwach war wie in den letzten Jahrzehnten.
Klimawandel behindert die Meeresströmung
Schuld an der Verlangsamung des Golfstroms sei laut den Wissenschaftlern der menschengemachte Klimawandel. "Wir haben zum ersten Mal eine Reihe von früheren Studien kombiniert und festgestellt, dass sie ein konsistentes Bild der AMOC über die letzten 1600 Jahre liefern. Die Studienergebnisse legen nahe, dass die AMOC Strömung bis zum späten 19. Jahrhundert relativ stabil war", zitiert der "Focus Online" den Wissenschaftler Stefan Rahmstorf. Die Meeresströmung sei mit dem Ende der kleinen Eiszeit um 1890 bereits schwächer geworden. Jedoch erfolgte "seit Mitte des 20. Jahrhunderts ein zweiter noch drastischerer Rückgang".
Das sich der Golfstrom durch den Klimawandel verlangsamt, wird seit langer Zeit prophezeit. Die Erderwärmung verhindert die Zirkulation. Normalerweise findet aufgrund von Dichteunterschieden die Umwälzung statt. So strömt warmes und salzhaltiges Wasser vom Süden in den Norden. Dort kühlt es sich ab. Die Dichte des Wassers steigt und das nun schwere Wasser sinkt in tiefere Schichten. Von dort fließt es nun wieder in den Süden.
Hitzewellen und Winterstürme: Europa droht extremes Wetter
Durch die Erderwärmung schmilzt das Eis in der Arktis. Dadurch wird das Wasser im Nordatlantik durch Süßwasser verdünnt. Die Dichte sinkt und die Zirkulation kommt ins Stocken. Dadurch wird das Wasser im Nordatlantik kälter. Die Folgen dieser Strömungsveränderung sind verheerend. Zum einen Verlagern sich die Wassermassen des Ozeans. Der Meeresspiegel an der US-Küste wird ansteigen. Und in Europa müsse man sich auf extremes Wetter mit Hitzewellen und Winterstürmen einstellen.
Bis 2100 soll die Verlangsamung bei 34 bis 45 Prozent liegen. "Das könnte uns gefährlich nah an den Kipppunkt bringen, an dem die Strömung instabil wird", sagen die Wissenschaftler.
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bua/news.de
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