Eine neue Studie aus den USA schockiert: Immer noch werden viele unschuldige Menschen zum Tode verurteilt. Dabei soll es nicht bleiben: Angeblich werden unschuldige Todeshäftlinge sogar hingerichtet. Deshalb soll Joe Biden den Hinrichtungs-Horror stoppen.
Immer wieder wurden in den letzten Jahren laut Medienberichten in den USA unschuldige Menschen in den USA hingerichtet oder zum Tode verurteilt. Eine neue US-Studie, die am Donnerstag in Washington vorgestellt wurde, legt jetzt erschütternde Zahlen vor, die dies stützen.
Neue US-Studie: Unschuldige Menschen zum Tode verurteilt
Demnach wurden 185 zum Tode verurteilte Menschen seit 1973 als unschuldig aus dem Gefängnis entlassen, wie zuerst "Bild" berichtete. Wie kam es zu den fehlerhaften Verurteilungen? Die Studie des Todesstrafen-Informationszentrums nenntAmtsvergehen von Polizei und Staatsanwälten, Meineide und Falschaussagen als Gründe. Anhand von DNA-Proben wurde bei 28 Menschen deren Unschuld nachträglich nachgewiesen. Bei Schwarzen Verurteilten spielte zu 79 Prozent staatliches Fehlverhalten eine Rolle. Die meisten Unschuldsnachweise kamen ausFlorida (30), Illinois (21) und Texas (16).
Ex-Todeshäftling sicher: Unschuldige werden immer noch hingerichtet
Die Daten stellten infrage, ob man dem Staat vertrauen könne, Todesstrafen fair und gerecht zu verhängen, sagte der Direktor des Informationszentrums, Robert Dunham. Genauso kritisch sieht auch der ehemalige Todeshäftling Kirk Bloodsworth die Todesstrafe. Er ist sich sicher, dass "unschuldige Menschen auch heute noch im Todestrakt sitzen". Dabei bleibt es aber nicht! Er nimmt an, dass auch unschuldige Menschen hingerichtet worden sind.
Kirk Bloodsworth wurde 1985 wegen Vergewaltigung und Mordes zur Todesstrafe verurteilt. 1993 widerlegte ein DNA-Test das Urteil: Bloodsworth war unschuldig. Der wirkliche Täter wurde gefasst und 2004 zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.
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Hinrichtungen in den USA: Joe Biden soll Todesstrafen umwandeln
Das Oberste-US-Gericht erklärte die Todesstrafe 1972 für verfassungswidrig. Aber 1977 sorgten neue Reformen dafür, dass wieder Häftlinge hingerichtet wurden. Seitdem sind laut dem Informationszentrum 1.532 Menschen getötet worden.
Die Trump-Regierung hatte die Vollstreckung von Todesurteilen im vergangenen Jahr nach einem gewonnenen Rechtsstreit wieder aufgenommen. Während viele US-Bundesstaaten die Todesstrafe vollstrecken, hatte es zuvor auf Bundesebene seit 2003 keine Hinrichtung mehr gegeben. Der neue Präsident Joe Biden - ein Demokrat - hat sich für die Abschaffung der Todesstrafe auf Bundesebene ausgesprochen. Der Republikaner Trump ist ein Befürworter der Todesstrafe.
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bos/sig/news.de/dpa