Gebannt blickt die Forschung nach Russland, wo Wissenschaftler bislang unbekannte Viren aus Urzeittieren entnommen haben. Sie wollen damit die Entwicklung von Viren untersuchen, heißt es. Experten schlagen jedoch Alarm. Sie warnen vor der Freisetzung weiterer gefährlicher Viren.
Die Erforschung, Untersuchung und Wiederbelebung von Urzeittieren beschäftigt die Forschung seit Jahrzehnten. Noch immer sind viele Fragen zu den ausgestorbenen Tierarten unbeantwortet. Um mehr über die Urzeittiere zu erfahren, wollen russische Forscher nun versuchen, bislang unbekannte prähistorische Viren aus den bis zu 50.000 Jahre alten Tieren zu extrahieren.
Russische Wissenschaftler extrahieren unbekannte Viren aus Urzeittieren
Schon 50 Proben soll das russische Forscherteam aus den im Eis konservierten Urzeittieren entnommen haben, die in den letzten Jahren im arktischen Permafrost gefunden wurden. Dieser sogenannte Permafrost bildet sich in Gebieten, in denen die Temperatur über mehrere Jahre unter 0 Grad liegt. Untersucht werden, so berichtet es aktuell der britische "Daily Star", dabei die Überreste ausgestorbener Wollmammuts, Nashörner sowie prähistorische Hunde, Pferde, Elche, Nagetiere und Hasen.
Virus-Proben aus Mammuts, prähistorischen Hunden und Pferden entnommen
Es wird angenommen, dass das älteste Tier ein 50.000 Jahre alter Lemming ist. Die Arbeit wird vom Vector State Research Center für Virologie und Biotechnologie geleitet, einer ehemaligen Forschungsanlage für biologische Kriegsführung im Kalten Krieg, die vom sowjetischen Führer Leonid Breschnew errichtet wurde.
Die Hochsicherheitsanlage in der Nähe von Nowosibirsk in Sibirien entwickelt derzeit Russlands zweiten Covid-19-Impfstoff, um mit dem bislang bekannten Sputnik V zu konkurrieren. Die Vektorwissenschaftlerin Dr. Olesya Okhlopkova erklärte laut "Daily Star": "Wir wollen Paläo-Viren (Viren aus der Steinzeit) finden, die es ermöglichen, die Entwicklung der Paläo-Virologie in Russland voranzutreiben."
Forscher wollen Entwicklung von Viren untersuchen
Ziel sei es, "fortgeschrittene Forschungen" zur "Evolution von Viren" durchzuführen. Experten haben jedoch davor gewarnt, dass ein Rückblick in die Vergangenheit eine Bedrohung durch Zombie-Infektionen darstellen könnte. Die Forscher selbst ließen sich trotz eindringlicher Warnungen nicht von ihrem Vorhaben abbringen. Sie erhoffen sich wichtige Erkenntnisse über die Entwicklung von Viren seit prähistorischen Zeiten. "Wir hoffen, dass Paläo-Viren gefunden werden und interessante Entdeckungen in der Welt der Viren auf uns warten.", zitiert das Briten-Blatt den Wissenschaftler Sergey Fedorov.
Nach Corona-Pandemie: Experten und Kritiker warnen vor Freisetzung gefährlicher Zombie-Viren
Nicht nur Experten beobachten das Vorhaben der russischen Forscher mit Skepsis. Ein Leser des "Daily Star" zeigte sich ebenfalls besorgt über die möglichen Folgen der erhofften Viren-Funde: "Das ist genau die Art von Aktion, die dazu führen kann, dass ein Virus wie Covid 19 freigesetzt wird, wie es die verantwortungslosen Menschen in China getan haben, während der gesamte Planet jetzt den Preis für ihre Inkompetenz [...] zahlt.", kommentiert er den aktuellen Artikel des "Daily Star".
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