Die Menschheit kann das Ende der Corona-Pandemie kaum noch abwarten. Doch laut Forschern droht uns schon bald nach Covid-19 ein neues Übel - erneut in Form eines Virus. Diesmal könnte es noch tödlicher sein als Sars-CoV-2 und innerhalb weniger Wochen Millionen Menschen das Leben kosten.
Laut Forschern befindet sich die Menschheit auf einem Kollisionskurs mit der Natur, der in Kürze eine neue Pandemie namens "Seuche X" zur Folge haben könnte. Diese könnte schlimmer sein als der Schwarze Tod im Mittelalter. Das berichtet die britische "The Sun" unter Berufung auf die Weltgesundheitsorganisation (WHO).
WHO schätzt, dass Sars-CoV-2 von Fledermaus auf Menschen überging
Wissenschaftler prognostizieren, dass die Menschheit alle fünf Jahre einem gesundheitlichen Notfall oder sogar einer Pandemie ausgesetzt sein könnte, die wahrscheinlich durch "zoonotische" Krankheiten verursacht werden. Zoonosen geschehen, wenn Infektionen von Tieren auf den Menschen übergehen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab diese Woche bekannt, dass Sars-CoV-2 wahrscheinlich eine dieser Arten von Infektionen ist, da angenommen wird, dass es von Tieren wie Fledermäusen auf den Menschen übergegangen ist. Die WHO warnte davor, dass noch mehr tödliche Krankheiten wie diese entstehen könnten. Demnach könnte die nächste Pandemie in der Größenordnung des Schwarzen Todes (Pest) liegen, der schätzungsweise 75 Millionen Menschen getötet hat.
Zahlreiche Krankheiten lauern darauf, auf den Menschen überzuspringen
Experten schilderten "The Sun Online", dass zahlreiche andere mysteriöse Krankheiten am Rande der menschlichen Zivilisation auf der ganzen Welt lauerten, denen es gelingen kann, auf den Menschen überzuspringen. Allein in den letzten Jahrzehnten habe es Dutzende Beispiele für Krankheiten gegeben, die vom Tier auf den Menschen übergingen.
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WHO-Szenario einer hoch ansteckenden und hoch tödlichen "Seuche X"
Das Alptraumszenario wäre, dass eine dieser neuen Krankheiten oder eine zurückkehrende ältere Krankheit hoch ansteckend und hoch tödlich sein könnte. So könnte sie sich rasend schnell ausbreiten und Millionen Menschen töten, bevor die Welt dagegen aktiv werden kann.
Die Bedrohung durch unbekannte Viren, die auf den Menschen übertragen werden können und möglicherweise weit verbreitete Epidemien verursachen können, wird von der WHO als "Krankheit X" beziehungsweise als "Seuche X" bezeichnet ("Disease X").
827.000 potenziell für Menschen gefährliche Viren auf der Welt
Von den 1,67 Millionen unbekannten Viren auf dem Planeten könnten laut der "EcoHealth Alliance" bis zu 827.000 Viren die Fähigkeit haben, Menschen von Tieren aus zu infizieren. Südostasien, Süd- und Zentralafrika, Gebiete rund um den Amazonas und Ostaustralien wurden in einer in "Nature Communications" veröffentlichten Studie als Gebiete mit dem höchsten Risiko für neue Krankheiten identifiziert.
Wenn die menschliche Bevölkerung weiter wächst und sich mehr und mehr in tierische Lebensräume hineinbewegt, steigt das Risiko der Übertragung von Krankheiten auf den Menschen. Dr. Josef Settele vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, Mitautor einer neuen Studie auf UN-Ebene über zukünftige Pandemien, sagte, die Menschheit stünde vor einem "perfekten Sturm".
Ausbreitung von Krankheiten durch Wildtiere
Er erklärte gegenüber der "Sun": "Die grassierende Entwaldung, die unkontrollierte Ausweitung der Landwirtschaft, die intensive Landwirtschaft, der Bergbau und die Infrastrukturentwicklung sowie die Ausbeutung wilder Arten haben einen 'perfekten Sturm' für die Ausbreitung von Krankheiten von Wildtieren auf Menschen geschaffen. Dies tritt häufig in Gebieten auf, in denen Gemeinschaften leben, die am anfälligsten für Infektionskrankheiten sind."
Alle fünf Jahre droht Menschheit neue Pandemie
In der medizinischen Fachzeitschrift "The Lancet" warnten Wissenschaftler, dass die Menschheit alle fünf Jahre einem Gesundheitsnotstand ausgesetzt sein könnte, wenn keine weiteren Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. "Covid-19 ist nicht der letzte Gesundheitsnotfall. Stattdessen ist es wahrscheinlich, dass die Menschheit mindestens alle fünf Jahre eine Pandemie oder einen Gesundheitsnotfall erlebt", hieß es in einem Briefing an das Weltwirtschaftsforum im Dezember 2020.
"Wir können dieses Risiko möglicherweise nicht vollständig vermeiden, aber wir können die Auswirkungen abmildern." Ein Leitartikel im Lancet warnte: "Diese Pandemie ist eine ernüchternde Warnung davor, die Natur der Welt pausenlos auszubeuten, und dass Zoonosen nicht nur die Gesundheit, sondern das gesamte Gefüge der Gesellschaft betreffen."
Immer mehr Zoonosen wie Affenfieber mit Sterblichkeit von 10 Prozent
Nassmärkte, Regenwaldrodung, wachsende städtische Gebiete und der Bau von Dämmen können dazu führen, dass der Mensch mit Tieren in Kontakt kommt und sich möglicherweise eine neue Krankheit von diesen einfängt. Der Konflikt des Menschen mit der Natur hat bereits zu neuen Infektionen wie der Kyasanur-Waldkrankheit - bekannt als Affenfieber - geführt, die durch Zecken oder Kontakt mit infizierten Tieren übertragen wird. Es hat sich seit 2012 häufiger verbreitet, da Landwirte ihre Weiden erweitern und ihr Vieh in die Nähe der Wälder in Indien bringen - mit einer Todesrate von rund 10 Prozent beim Menschen.
Hendra-Virus in Australien von Fledermäusen über Pferde auf Menschen
Die Hendra-Virus-Infektion gehört ebenfalls zu den seit 1994 (in Australien) aufkommenden Krankheiten. Diese entsteht dadurch, dass Fledermäuse Pferde infizieren. Diese tragen die Infektion auf den Menschen weiter.
Lujo-Fieber von Nagetieren auf Menschen - Todesrate von 80 Prozent
Zudem wird angenommen, dass das Lujo-Fieber 2008 in Südafrika von Nagetieren auf Menschen übertragen wurde. Obwohl es nur fünf Patienten gab, hatte es eine Todesrate von 80 Prozent.
Sars-Viren - wie das Sars-Coronavirus-2 soll auch aus Fledermäusen in China hervorgegangen sein. Das Sars-Virus MERS soll sich im Nahen Osten von Fledermäusen über Kamele bis hin zu Menschen ausgebreitet haben.
Dr. Settele sagte gegenüber "The Sun Online", dass es nur eine Spezies gibt, die für Krankheiten wie Corona verantwortlich ist: der Mensch. Er forderte Maßnahmen, um weitere Krisen zu verhindern.
Er sagte: "Wie bei der Klima- und Biodiversitätskrise sind die jüngsten Pandemien eine direkte Folge menschlicher Aktivitäten - insbesondere unserer globalen Finanz- und Wirtschaftssysteme, die auf einem begrenzten Paradigma beruhen, das das Wirtschaftswachstum um jeden Preis fördert."
Nassmärkte mit lebendigen Tieren besonders gefährlich
Dr. Anthony Lockett, Chefarzt bei "Biotaspheric" und Arzt für Infektionskrankheiten, schilderte, dass Fledermäuse "eine häufige Ursache für das Überlaufen von Menschen [sind], da sie eine weit verbreitete Spezies sind und fliegen." Er fügte hinzu: "Fledermäuse sind auch eine Nahrungsquelle für Menschen. Fledermäuse und andere Säugetierarten sowie Menschen kommen am häufigsten auf lebenden oder Nassmärkten in Kontakt - insbesondere dort, wo Tiere geschlachtet werden." Der Wissenschaftler warnt vor "zukünftigen Spillover-Ereignisse", die von solchen Märkten ausgehen, "auf denen wilde Tiere frisch verkauft werden."
Experte für Infektionskrankheiten warnt vor künstlichen Feuchtgebieten
Lockett fügte hinzu: "Andere Ereignisse, die die Spillover-Chance erhöhen, sind die sich verändernde Landschaft und der Klimawandel." Durch den Bau von Staudämmen am Mekong sei der Mensch dem Risiko ausgesetzt, Tropenkrankheiten zu bekommen, die in Feuchtgebieten entstehen. Dazu zählen Krankheiten wie das Schneckenfieber, Malaria, Zika und viele neue Krankheiten, die entstehen könnten.
Wissenschaftler warnt vor Seuche mit Millionen Toten innerhalb weniger Wochen
Zuvor hatte Umweltautor John Vidal, der an einem Buch arbeitet, das die Zusammenhänge zwischen Natur und Krankheit aufdeckt, gewarnt, dass die Welt vor einer neuen Pandemie mit Ausmaßen wie bei der Pest steht. Angesichts der Popularität des Flugverkehrs und des Welthandels könne ein Virus von unwissentlich infizierten, asymptomatischen Fluggästen auf der ganzen Welt verbreitet werden. "In wenigen Wochen werden zig Millionen Menschen getötet, bevor die Grenzen geschlossen werden können", fügt er hinzu. Er sagte: "Die Menschheit hat ihre Beziehung zu Wild- und Nutztieren geändert, ihre Lebensräume zerstört und sie zusammengedrängt - und der Prozess beschleunigt sich nur. Wenn wir den Ernst der Lage nicht erkennen, ist diese gegenwärtige Pandemie möglicherweise nur ein Vorläufer für etwas noch Schwerwiegenderes."
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