Es klingt unlogisch und doch ist es wahr: Die globale Erwärmung ist schuld am aktuellen Schneechaos in Deutschland. Durch die steigenden Temperaturen wird der Jetstream instabil und beult aus. Was das bedeutet, erklärt ein Wetter-Experte im Interview.
Immer wieder wird von der globalen Erwärmung berichtet und doch erlebt Deutschland aktuell ein Schneechaos sondergleichen. Wie kann das sein, fragen sich da viele Menschen. Doch tatsächlich ist es der Klimawandel, der für den massiven Wintereinbruch sorgt. Im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung erklärte Professor Anders Levermann, Klimaphysiker am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, die Zusammenhänge und warum ausgerechnet die Erderwärmung uns Minustemperaturen beschert.
Wetter-Experte erklärt: Globale Erwärmung schuld an Minustemperaturen
Die globale Erwärmung hat zur Folge, dass mehr Wasser aus den Seen und Ozeanen verdunstet. Zwangsläufig kommt es dadurch zu mehr Niederschlägen. Die wärmere Atmosphäre hält zudem mehr Wasserdampf und "die mit Wasser gesättigte Luft bestimmt, dass es mehr Starkregen und heftigere Schneeeinbrüche gibt".
Instabiler Jetstream schuld an Schneechaos: Kaltluft kann nach Süden vordringen
Daraus resultiert, dass der Jetstream, ein Starkwindband, dass die warmen von den kalten Luftmassen trennt, instabiler wird, weil der Nordpol sich deutlich schneller erwärmt als die Tropen. Nördlich des Jetstreams ist die Luft immer kalt und südlich immer warm. Durch die Instabilität beginnt der Jetstream auszubeulen und die Luftmassen verlaufen anders als regulär. "Wenn der Jetstream nach Süden ausbeult, dann schießt die kalte arktische Luft in die feuchte tropische Luft", heißt es bei der "Bild"-Zeitung. Die Folge: Heftige Schneefälle wie aktuell.
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fka/loc/news.de
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