Endlich wieder ein normales Leben führen - danach sehnen sich nach monatelangen Corona-Beschränkungen viele Menschen. Dies scheint jedoch in weiter Ferne. Einer Expertin zufolge könnten uns die Corona-Beschränkungen noch bis zum Jahr 2024 beschäftigen.
Es sind Aussagen, die jegliche Hoffnung auf eine baldige Besserung in der Corona-Krise zerstören dürfte. Mag man den jüngsten Aussagen führender Gesundheitsexperten Glauben schenken, dann wird uns die Corona-Pandemie noch mindestens drei weitere Jahre begleiten. Sollte der Corona-Impfstoff nicht schnellstmöglich auf der ganzen Welt verteilt werden, dann könnten die derzeitigen Einschränkungen im schlimmsten Fall bis 2024 andauern, warnt Dr. Clare Wenham, Assistenzprofessorin für globale Gesundheitspolitik an der London School of Economics.
Coronavirus-News: Corona-Pandemie wird uns noch bis 2024 beschäftigen
Ihren Aussagen zufolge sei es enorm wichtig, den Impfstoff gleichmäßig und vor allem zeitnah in der ganzen Welt zu verteilen, um die Pandemie zu stoppen. Im Gespräch mit "Sky News" erklärte sie: "Derzeit zeigen die Daten, dass es noch bis 2023/24 dauern wird, bevor die globalen Impfstoffe an alle verteilt werden." Weiter erklärte sie: "Das ist eine lange Zeit. Wenn wir allerdings schon jetzt mehr Impfstoff verteilen, dann können wir möglicherweise früher in unser normales Leben zurückkehren."
Keine Rückkehr ins normale Leben, solange nicht überall auf der Welt geimpft wird
Dr. Wenham fügte hinzu: "Diese Pandemie wird nicht vorbei sein, bevor sie nicht auch global besiegt ist." Um künftig mehr Impfungen in ärmeren Ländern zu ermöglichen, hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Großbritannien dazu aufgefordert, sein Impfprogramm zu unterbrechen, sobald alle schutzbedürftigen Gruppen ihre Impfung erhalten haben. Großbritannien hat derzeit neben Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten eine der höchsten Impfstoffabdeckungen. Viele ärmere Länder haben hingegen noch nicht einmal mit dem Impfen begonnen.
Impf-Spitzenreiter sollen Impfstoff für ärmere Länder bereitstellen
Die WHO drängt nun darauf, dass auch ärmere Länder bis Ende 2021 eine "gerechte Verteilung" von den zwei Milliarden Impfdosen bekommen sollten. WHO-Sprecherin Margaret Harris sagte, dass die Gewährleistung einer gerechten globalen Verteilung "moralisch eindeutig das Richtige sei". Doch wird Großbritannien tatsächlich auf die WHO hören? Zuletzt hatte Premierminister Boris Johnson erklärt, jedem Erwachsenen bis Herbst ein Impfangebot machen zu wollen. Hinzu kommt der Streit zwischen der EU und dem Impfstoff-Hersteller AstraZeneca. Bislang hat die EU, darunter auch Deutschland, zu wenig Impfstoff, um seine Bürger durchzuimpfen. Ob die EU oder Großbritannien dazu bereit ist, noch mehr Impfstoff abzugeben, das bleibt abzuwarten. Allerdings sollten die Beteiligten bei ihren Impfstrategien auch das große Ganze betrachten. Es bringt am Ende nichts, ein ganzes Land durchzuimpfen und den Rest der Welt dabei zu vergessen.
Demnach kann die Pandemie nur besiegt werden, wenn sie auch auf der ganzen Welt bekämpft werden kann. Erst dann können die Menschen zurück in ihr normales Leben - ganz ohne Lockdown und Corona-Regeln. Bis dahin ist es jedoch noch ein langer Weg.
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sba/kns/news.de