In einem Altenheim in Nordrhein-Westfalen sind bereits 15 Menschen an einer Corona-Infektion gestorben, obwohl sie geimpft waren. Untersuchungen konnten die britische Mutation nachweisen.
In einem Seniorenheim in Leverkusen-Rheindorf (NRW) sollen 15 Menschen trotz Impfung an einer Corona-Infektion gestorben sein. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, seien 32 weitere Bewohner und 25 Mitarbeiter ebenfalls infiziert.
Coronavirus-News aktuell:15 Senioren trotz Impfung an Corona-Infektion gestorben
In dem Seniorenheim habe es Mitte Januar einen Corona-Ausbruch gegeben. Das Gesundheitsamt veranlasste eine stichprobenartige Untersuchung. Dabei wiesen vier von vier Proben die britische Mutation B.1.1.7 auf. Das Gesundheitsamt geht daher davon aus, dass alle Betroffenen mit der britischen Corona-Mutation infiziert sind.
Johanna B. war bereits 91 Jahre alt, schreibt die "Bild". Sie lebte seit 2011 in dem Heim."Sie sagte immer: 'Ich habe keine Angst vor dem Virus'", zitiert das Blatt die Tochter der Toten. Kurz vor dem Jahreswechsel erhielt die Seniorin ihre erste Impfung. "Meine Mutter war Mitte Januar noch so glücklich", erzählt die Tochter im Gespräch mit der "Bild". Doch dann der Schock: Die 91-Jährige hatte sich mit dem Coronavirus infiziert. Sie bekam Fieber und Husten. "Meine Haut ist ganz grau geworden", klagte sie bei einem Telefonat mit ihrer Tochter. Bereits am nächsten Morgen war sie tot. Wie die "Bild" schreibt, hätte sie an diesem Tag die zweite Impfung erhalten sollen. "Die erste Impfung bietet keinen vollen Schutz. Den gibt es erst 14 Tage nach der zweiten", sagte Dr. Martin Oehler, Chef vom Gesundheitsamt in Leverkusen.
Virus trotz Schutzmaßnahmen im Seniorenheim! Britische Mutation offenbar gefährlicher als gedacht
In Rheinsdorf brachte das Personal das Virus ins Heim. "Er muss aber nicht unbedingt etwas falsch gemacht haben. Denn nach allem, was wir bisher wissen, ist die Corona-Mutation B.1.1.7 so ansteckend, dass man schon nach wenigen Minuten Kontakt mit einem Infizierten selbst infiziert ist", sagte Oehler gegenüber der "Bild". "Die Heim-Mitarbeiter werden seit Sommer wöchentlich mit einem PCR-Test überprüft. Seit Dezember zusätzlich mit einem Schnelltest."
Laut Angaben der Stadt hatte das Heim zum Zeitpunkt des Ausbruchs bereits die erste der beiden notwendigen Impfungen durchgeführt. "Es ist eine dramatische Entwicklung, die augenblicklich keine Zeit für mögliche Schuldzuweisungen lässt. Die Bürgergesellschaft hofft nur, das habe ich aus meinen Gesprächen in der Stadt entnehmen können, dass nicht noch mehr von den 34 Erkrankten versterben", zitiert "rp-online.de" den FDP-Politiker Friedrich Busch. Möglicherweise könnte die britische Mutation gefährlicher sein, als bislang angenommen.
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bua/news.de
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