Es klingt dramatisch! Eine Eindämmung des mutierten Coronavirus ist aktuell in Deutschland nicht möglich. Derweil wurde in einem Klinikum in Garmisch-Partenkirchen eine neue Art des Virus entdeckt und zur Untersuchung nach Berlin geschickt.
Diese Meldung kommt zur Unzeit! Kurz vor dem Corona-Gipfel bei dem Kanzlerin Merkel mit den Länderchefs am Dienstag Beschlüsse für den geplanten Mega-Lockdown fassen will, berichtet der "Münchner Merkur" von einer bislang unbekannten Mutation des Coronavirus, die bei einem größeren Corona-Ausbruch im Klinikum Garmisch-Partenkirchen aufgetreten sein soll.
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Coronavirus News: Neue Corona-Mutation in Garmisch-Partenkirchen aufgetaucht
Wie das Blatt schreibt, sollen 73 Mitarbeiter und Patienten der Klinik positiv getestet worden sein. Darunter sei bei drei Infizierten eine bislang unbekannte Variante Mutation des Coronavirus entdeckt worden. Die Proben der Patienten sollen unverzüglich an die Berliner Charité geschickt worden sein. Eine Analyse habe demnach bestätigt, dass es sich um eine neue Variante des Virus handeln würde.
Corona-Mutationen können in Deutschland aktuell nicht eingedämmt werden
Eine Veränderung des Virus ist kein ungewöhnlicher Vorgang. Seit dem Auftreten des Coronavirus seien bereits mehr als 12.000 Veränderungen in den Sequenzen festgestellt worden seien, erklärte der Geschäftsführer des Klinikums gegenüber dem "Münchner Merkur". Kopfzerbrechen bereitet Politik und Wissenschaftlern aktuell vor allem eine Mutation, die zuerst in Großbritannien entdeckt worden war.
"Über die britische Variante des Corona-Virus weiß man bislang, dass sie Menschen besser infizieren kann", sagt Prof. Bodo Plachter, Virologe von der Universitätsmedizin Mainz, in der "Bild"-Zeitung. Und wir können aktuell nicht dagegen vorgehen, wie die "Bild" schreibt. "Das aktuelle Impftempo ist bei Weitem zu gering, um der Ausbreitung der Virus-Mutation etwas entgegenzusetzen", zitiert das Blatt Prof. Christian Hesse, Leiter der Abteilung für Mathematische Statistik an der Universität Stuttgart.
Keine Eindämmung der Corona-Mutation möglich laut Statistiker
Dazu macht der Wissenschaftler folgende Rechnung auf: "Rechnet man das Impftempo der ersten drei Wochen der Impfkampagne hoch, dann wären Ende 2021 nur 12 Prozent der Bevölkerung immunisiert", erklärt Hesse sein theoretisches Beispiel in der "Bild". Hinzu komme, dass das "mutierte Virus eine um mindestens 0,4 höhere Reproduktionszahl (R-Wert) hat". Das habe eine britische Studie ergeben.
Die traurige Erkenntnis: Ein solcher Anstieg könnte bis Ostern zehnfache Inzidenzen nach sich ziehen. Zuletzt hatte bereits Bundeskanzlerin Angela Merkel von einer Inzidenz von 3.000 gewarnt. Allerdings: Bislang gehen Experten davon aus, dass die üblichen Hygiene-Maßnahmen auch vor den Mutationen schützen. Zudem sollen die bereits zugelassenen Impfstoffe auch gegen sie wirken.
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rut/bua/news.de