Am 21.11.2020 marschieren die selbsternannten Querdenker wieder in Leipzig auf. Seite an Seite mit Reichsbürgern, Neonazis und Impfgegnern demonstrieren sie gegen die Eindämmung der Corona-Pandemie. Damit die Polizei nicht gegen sie vorgehen kann, stellen sie Kinder und Babys an die Front.
Am Samstag, den 21.11.2020, muss Leipzig eine erneute Stippvisite von Coronaleugnern über sich ergehen lassen. Die selbsternannten Querdenker haben zur Demonstration aufgerufen. Seite an Seite mit Reichsbürgern, Impfgegnern, Neonazis und Wutbürgern lassen sie ihrer Wut und Angst in Anbetracht der Realität freien Lauf und protestieren dagegen, die Corona-Pandemie einzudämmen. Damit die Polizei sie gewähren lassen muss, obwohl sie sich auch diesmal nicht an die Auflagen halten (Maske tragen, Abstand halten), wollen die Corona-Gegner auch diesmal wieder Kinder und Babys mit auf die Demo nehmen.
Querdenker wollen Politiker und Wissenschaftler hinrichten lassen
Dass Querdenker gern Politiker und Wissenschaftler "abstrafen" und gar erhängen möchten, haben sie bereits bei zahlreichen Demonstrationen gezeigt, darunter am 7. November 2020 in Leipzig. Angela Merkel, Peter Altmaier, Karl Lauterbach, Christian Drosten, Dunja Hayali - die Liste derer, die in Häftlingskleidung und dem Stempel "schuldig" auf Plakaten der Querdenker prangten, ist lang. Morddrohungen von Querdenkern an die Genannten sind mittlerweile an der Tagesordnung.
In Berlin schickten Querdenker Kinder mit Herzluftballons auf die Demo
Wer Politiker, Journalisten und Wissenschaftler dafür bestrafen will, dass sie ihren Job machen, dürfte auch sonst nicht mehr viele Skrupel haben. Dennoch war man überrascht - ja schockiert - als die Querdenker am 18. November in Berlin dazu aufriefen, Kinder mit auf die Demonstration zu nehmen. Mit roten Herzluftballons in der Hand wurden die Kleinen dazu verdonnert, auf dem Protest mitzulaufen. Der Plan ging auf - die Polizei setzte die Wasserwerfer nur zur Berieselung der Demonstranten ein, statt den Strahl auf diejenigen zu richten, die sich weigerten, die Demonstration aufzulösen.
"Familien mit Babys an die Front stellen" - Perfide Proteststrategie
Und auch im Vorfeld der Proteste am 21. November in Leipzig wurde in Facebook- und Telegrammgruppen dazu aufgerufen, Kinder an die Front zu stellen. "Wie wäre es, wenn wir Familien mit Babys an die Front stellen", schlägt ein Telegram-Nutzer vor, wie eine Twitter-Userin teilt,und erklärt weiter: "Dann können Wasserwerfer wieder nicht volle Kraft geben wie beim letzten Mal. Und unsere Kinder könnten wieder die ersten Reihen bilden [...]." Ein weiterer User stimmt zu: "Ich werde ebenfalls meine 4jährige mitbringen und nach vorne gehen."
Auch dieser Querdenker fühlt sich sicher. Er konstatiert: "Mit meinen Kindern als Schutz wird mir nichts passieren."Nur, falls immer noch jemand denkt, da laufen heute friedliche Demonstranten durch unser Leipzig. Zum Kotzen. @PolizeiSachsen @StadtLeipzig - bitte durchgreifen. #le2111 pic.twitter.com/HOy3n22qpk
— Kati Huhn (@katihuhn) November 21, 2020
Der Tele Chat zu #Le2111 ist der Hammer ???????????? meine Fresse sind die alle verstrahlt pic.twitter.com/CmhVIEBSwZ
— French Press ???????????? (@ArabicaKaffee) November 21, 2020
Querdenker wollen Rathäuser und städtische Einrichtungen niederbrennen
Zur Gewalt rufen die Querdenker ebenfalls auf, diesmal in Form von Brandstiftung. "Wir müssen wichtige Strassen sperren, Rathäuser und sonstige städtische Einrichtungen dem Erdboden gleichmachen und niederbrennen", meint ein Demonstrant. Auch er findet: Es müssen molotov Flaschen fliegen und richtig mal angehen gegen diese drecks Regierung und Polizisten."
Corona-Infizierte brechen Quarantäne, um auf Demo zu gehen
Und sogar mit Corona Infizierte, die eigentlich in Quarantäne gehören, marschieren auf der Demo auf. "Kann ich irgendwo pennen? Mein Hotel nimmt mich nicht, weil ich eigentlich in Quarantäne bin. Angeblich hab ich ja corona", meckert dieser Leugner. Hoffentlich steckt er niemanden an.
Bleibt zu hoffen, dass die Querdenker eines Tages doch noch zur Vernunft kommen werden.
Alles zur aktuellen Demonstration der Corona-Leugner in Leipzig lesen Sie in unserem Ticker.
Sehr aktuelles Beispiel über den "Diskurs" in einer über 6000 Mitglieder umfassenden #le2111 Gruppe. Welche Rolle spielen diese Chats eigentlich bei einer Gefahrenbewertung durch die Behörden? pic.twitter.com/XSApkpsW7T
— Matthias Jakubowski (@tiisbosbi) November 20, 2020
Folgen Sie News.de schon bei Facebook und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos, tolle Gewinnspiele und den direkten Draht zur Redaktion.
sig/news.de
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.