Ein Konditor aus Bayern bietet in diesem Jahr auch Schokoweihnachtsmänner mit Mundschutz an. Querdenker*innen sind wütend, andere von den Kommentaren belustigt. Was wäre die Vorweihnachtszeit nur ohne Empörung über braune Hohlkörper?
Vor ein paar Jahren sorgte Penny regelmäßig für einen Aufruhr unter den Ewig-Empörten. Zusätzlich zum Weihnachtsmann verkaufte der Discounter völlig ungeniert einen Zipfelmann. Schnell wurde dieser von besorgten Bürger*innen als Feind des Abendlandes stigmatisiert. In diesem Jahr sorgt nun der Schokoladen-Weihnachtsmann eines Konditors aus einer bayerischen Kleinstadt für Zoff im Netz.
Schoko-Weihnachtsmann mit Mundschutz empört Querdenker*innen
"Hohoho, von Hand gegossen, unsere Schokonikoläuse auch mit Maske", kündigt das Unternehmen in der vergangenen Woche sein neuestes Produkt auf Facebook an. Innerhalb kürzester Zeit verbreitet sich der Post in den sozialen Medien und löst eine heftige Diskussion aus. Die braunen Hohlkörper gibt es nun nämlich auch mit knallrotem Mundschutz. Sie ersetzen jedoch keineswegs den traditionellen Schoko-Weihnachtsmann, sie erweitern lediglich das Sortiment mit einem humorvollen Augenzwinkern. Doch für einige Bürger*innen ist ein Mund-Nasen-Schutz mittlerweile das Symbol des Bösen schlechthin. So wettern einige "Nicht euer Ernst? Gar nicht witzig", "Das geht gar nicht. Es ist einfach krank" und auch "Den Weihnachtsmann mit Mundschutz könnt ihr selber essen, braucht kein Mensch".
Corona-Skeptiker wünscht Konditor die Pleite
"wer politisch so eindeutig Stellung nimmt und damit Werbung macht, braucht sich über die Antwort nicht zu wundern. Übrigens: bin auf Ihr Post gespannt, wenn durch Systemlinge und Angstschürer wie Sie der Laden pleite macht, weil die Leute vor lauter Angst nur noch über das Internet bestellen", warnt ein Corona-Skeptiker in der Kommentarspalte. "Absolut beeindruckend hier. Professor Dr. Schwurbelstein wäre stolz auf euch. Viel Kraft fürs Häckers Café", hält ein Facebook-Nutzer dagegen. "ich denke, der historische St. Nikolaus wäre mit gutem Beispiel voran gegangen und hätte eine Maske getragen", fügt ein weiterer hinzu.
Community unterstützt Konditor und verspottet Querdenker*innen
Auch andere fühlen sich von den Schokofiguren mit Mund-Nasen-Schutz nicht in ihrer Freiheit eingeschränkt und fragen sich, wo sie die weihnachtliche Süßigkeit bestellen können. "Die Nikoläuse sind total schön geworden und die mit Maske empfinde ich als humorvolles Augenzwinkern. Wieso sollte der Weihnachtsmann ohne Maske unterwegs sein, wenn wir alle eine tragen? Er ist verantwortungsbewusst und denkt an seine Mitmenschen, so wie man ihn kennt. Danke für den Schmunzler! Lasst euch von den geifernden Wutbürgern nicht unterkriegen! Wenn sie sich nicht mal mehr an Schokolade erfreuen können, sind sie eigentlich nur zu bedauern", heißt es in einem Kommentar. "Ein alter Herr mit weißem Bart dürfte ja auch zur Risikogruppe zählen", fügt ein weiterer Facebook-Nutzer hinzu.
"Haltet die Klappe!" Braune Hohlkörper mit Mund-Nasen-Schutz spaltet Facebook
"Meine Güte, es ist unglaublich wieviele unverschämte, verbitterte Leute es hier gibt. Diese Weihnachtsmänner sind in liebevoller Handarbeit aus hochwertigen Zutaten entstanden um einem in diesen schwierigen Zeiten zumindest mal ein Schmunzeln ins Gesicht zu zaubern. Aber anscheinend gehen die meisten hier echt zum Lachen in den Keller. Wenn's euch nicht passt dann kauft halt die billigen normalen und haltet die Klappe", wettert eine andere Facebook-Nutzerin gegen die unflätigen Kommentatoren.
Wann kommt der Schokomann mit Aluhut?
"Witzige Idee. 2020 ist das Jahr der Masken. Wir können uns darüber aufregen oder es akzeptieren und uns die Situation im wahrsten Sinne des Wortes versüßen. Ich entscheide mich für Letzteres", meint eine weitere Kommentatorin. Eine Facebook-Nutzerin hat sogar noch eine weitere Produktidee: "Ich finde, einfach um fair zu bleiben, sollte es noch einen Schokomann mit Aluhut geben."
Die Café-Betreiber nehmen die Diskussion um die Schoko-Weihnachtsmänner mit Schnutenpulli jedenfalls mit Humor: "Wir bedanken uns recht herzlich für die vielen netten Kontakte. Manches war spannend, manches lustig, einiges daneben, aber im großen und ganzen eine nette Samstagabendgestaltung."
Wenn man etwas in den sozialen Netzwerken nicht gut findet, könnte mensch einfach weiterscrollen. Das Internet wäre vermutlich ein sehr viel freundlicherer Ort! Doch in jüngster Zeit machen vor allem wütende Bürger*innen lautstark von der Meinungsfreiheit in den Kommentarspalten der sozialen Netzwerke Gebrauch. Dass sie dabei oftmals Meinung mit Beleidigung verwechseln, stört sie offenbar nicht.
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