Der Fall hatte im April bundesweit Aufsehen erregt: Der kleinen Greta war in einer Kita am Niederrhein so fest der Brustkorb zusammengedrückt worden, so dass sie später starb. Nun hat der Mordprozess begonnen - gegen ihre Erzieherin.
Wegen Mordes an der drei Jahre alten Greta und Misshandlung von Kindergartenkindern in acht weiteren Fällen steht seit dem 17. November 2020 eine Erzieherin vor Gericht. Die 25 Jahre alte Deutsche ist in Mönchengladbach angeklagt, dem Mädchen im April dieses Jahres in einer Kita in Viersen am Niederrhein den Brustkorb bis zum Atemstillstand zusammengedrückt zu haben. Das Kind starb später im Krankenhaus.
Greta (3) von Kita-Erzieherin getötet: Mordprozess am Landgericht Mönchengladbach hat begonnen
Der jungen Frau werden die Ermordung von Greta sowie die Misshandlung von Schutzbefohlenen in acht weiteren Fällen zur Last gelegt. Denn schon in anderen Kitas in Krefeld, Kempen und Tönisvorst soll sie Kindern den Brustkorb fest zusammengepresst und sie damit in Lebensgefahr gebracht haben.
Jedesmal schlug sie kurz danach selbst Alarm, so dass Rettungsdienste herbeigerufen wurden und die Kinder überlebten. Diese Fälle waren erst durch die Ermittlungen nach dem Tod von Greta bekannt geworden und in einen Zusammenhang gebracht worden.
Kita-Erzieherin wegen Kindesmisshandlung und Mord vor Gericht - Angeklagte verweigert Aussage
Das Motiv für die Taten ist unklar. Bisher hat die Angeklagte die Aussage verweigert, doch für die nächste Sitzung am Donnerstag haben ihre Anwälte eine Erklärung angekündigt. Sollte sie des Mordes für schuldig befunden werden, droht ihr eine lebenslange Freiheitsstrafe.
Vorgesetzte und Kollegen hatten sie laut Anklage wiederholt als ungeeignet für den Beruf der Erzieherin beschrieben. Sie habe sich insbesondere den Kindern gegenüber emotions- und teilnahmslos verhalten, hieß es demnach. Dennoch arbeitete sie weiter in dem Beruf.
Mordprozess Greta: Angeklagte bestreitet die Vorwürfe
Im Prozess um das getötete Kitakind Greta (3) hat die angeklagte Erzieherin alle Tatvorwürfe bestritten. In einer Verteidiger-Erklärung ließ sie am Donnerstag sämtliche Beschuldigungen zurückweisen. Der 25 Jahre alten Deutschen wird zur Last gelegt, im April in ihrer Kita in Viersen am Niederrhein während des Mittagsschlafs den Brustkorb von Greta so fest zusammengedrückt zu haben, dass das Mädchen später im Krankenhaus starb. Sie ist deshalb vor dem Landgericht Mönchengladbach wegen Mordes angeklagt.
Trauer um getötete Greta (3): 19 Verhandlungstage im Mordprozess veranschlagt
Das Landgericht Mönchengladbach will in dem Verfahren mehr als 20 Zeugen hören. Bis Anfang März sind insgesamt 19 Verhandlungstage geplant. Nebenkläger sind die Mutter von Greta und zwei weitere mutmaßlich misshandelte Kinder aus Krefeld und Kempen.
Auch gegen die Justizbehörden waren im Zusammenhang mit dem Fall Vorwürfe laut geworden. Denn die Erzieherin war 2019, als sie längst als Kindergärtnerin arbeitete, wegen Vortäuschens einer Straftat an ihrem Heimatort Geldern aufgefallen. Eine Ärztin stellte fest, dass sie dringend psychologische Hilfe benötige, was die Erzieherin selbst auch bestätigte. Aber die Aufsichtsbehörde, das Landesjugendamt, wurde von der Staatsanwaltschaft nicht über die psychische Verfassung der Frau informiert.
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loc/news.de/dpa
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